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Standesbeamter in Kevelaer | * 1934 | † 2006
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Er besiegelte als Standesbeamter von 1982 bis 1994 viele Trauungen. 
		Diese Spanne bezeichnete er kurz vor seinem Tod als die schönste Phase 
		seiner Amtszeit.
		
		Die letzten Lebensjahre waren geprägt von einer schweren Erkrankung, die 
		er sich 1992 zugezogen hatte - zunächst ohne die Ursache zu kennen. 
		Walter Braßeler war von einer Zecke gebissen worden. Die Erreger, die 
		sie übertrug, verursachten bei ihm schwere Schäden, an denen er bis 
		zuletzt litt. 
 
		Der gebürtige Winnekendonker, zur Welt gekommen im März 1934, hatte von 
		1940 bis 1944 die Volksschule in seinem Dorf besucht, war im Herbst 1944 
		zur Höheren Schule in Kevelaer gewechselt und hatte 1950 eine 
		Verwaltungslehre bei der Amtsverwaltung Kervenheim in Winnekendonk 
		angetreten. Am 1. April 1953 wurde er als Angestellter übernommen. 
		
		1957 bestand er die Laufbahnprüfung für den mittleren Verwaltungs- und 
		Kassendienst, arbeitete in der Hauptverwaltung, im Standes-, Ordnungs-, 
		Versicherungs- und Flüchtlingsamt, besuchte Fachlehrgänge für 
		Standesbeamte und Rentenversicherungsfachleute und wurde 1960 zum 
		stellvertretenden Standesbeamten bestellt. 
		
		Nach Übernahme in das Beamtenverhältnis 1963 kam er 1969, als 
		Winnekendonk in der neuen Stadt Kevelaer aufgegangen war, zur 
		Stadtverwaltung - zunächst als Leiter des Meldeamtes. Ab 1972 leitete er 
		die Abteilung für öffentliche Einrichtungen und - von 1982 bis zu seinem 
		Ausscheiden im Jahr 1994 - das Standesamt.  
		
		Walter Braßeler: feierte 
		gerne beim Schützenfest der Bürgerschützen mit (Aufnahme aus 1984, mit 
		Peter Hohl und Karl van Betteraey -r.-).
		
		Viele Jahre war er stellvertretender Schiedsmann für den Bezirk 
		Kevelaer-Ost und von 1981 bis 1984 Schöffe bei der Strafkammer des 
		Landgerichts Kleve gewesen. 
		Privat feierte er gerne bei den Bürgerschützen mit. Hier war er gleich 
		zweimal Schützenkönig - 1976 und 1988. Sein besonderes Engagement 
		gehörte der 1969 gegründeten Behinderten-Sportgemeinschaft Kevelaer, die 
		er etliche Jahre als Vorsitzender leitete. Für 25-jährige Mitgliedschaft 
		wurde Walter Braßeler mit dem bronzenen Ehrenzeichen geehrt.  
		
		Walter Braßeler 
		 als König 
		der Bürgerschützen 1988 mit seiner Frau Marlene. Im Hintergrund das 
		Ehepaar Marlies und Theo de Jong.
		
		1991 übernahm er den Vorsitz der im 85. Jahr existierenden Kevelaerer 
		Glasversicherung, eines Vereins auf Gegenseitigkeit. Gut 200 Kevelaerer 
		Geschäftsleute und die Stadt Kevelaer waren seinerzeit Mitglied.
		
		Mit Energie und mit viel Freude hatte er sich zudem jahrelang als 
		anerkannter Jagdaufseher in Schravelen engagiert, bis er 1996 von 
		Jagdinteressierten auf rüde Art kaltgestellt wurde, die auf die Urheber 
		zurückfiel.  
Da war er längst schwer erkrankt und frühpensioniert.
Müde und 
		abgeschlagen war Walter Braßeler im Mai 1992 von einem 
		Nachbarschaftsbesuch nach Hause gekommen. Er hatte einen schwarzen 
		„Punkt“ an seinem Bein bemerkt, den er achtlos mit der Hand 
		weggeschlagen hatte. Vier Wochen später war das Ehepaar Braßeler nach 
		Norderney gereist. „Er konnte plötzlich nicht mehr Fahrrad fahren“, 
		schilderte dem KB im Jahr 2003 seine Frau Marlene Braßeler. 
		Der Arzt auf der Insel behandelte den Standesbeamten auf 
		Kreislaufbeschwerden. Braßeler hatte rasende Kopfschmerzen und 
		Gleichgewichtsstörungen. Wieder zu Hause, verbrachte er sieben Wochen 
		mit Verdacht auf Schlaganfall im Krankenhaus. Eine Besserung trat nicht 
		ein. 
 
		Die Ärzte überwiesen ihn zur Universitätsklinik Düsseldorf. Immer neue 
		Untersuchungen wurden nötig, bis anderthalb Jahre nach dem Zeckenbiss 
		die richtige Diagnose gestellt war. Borreliose-Erreger hatten seinen 
		Körper massiv geschädigt. Zwei Jahre nach dem Biss wurde er Frührentner.
		
		Bis zuletzt litt Walter Braßeler an Gelenkrheuma, Gleichgewichts- und 
		Herzrhythmusstörungen und einem verminderten Reaktionsvermögen.  
		
		Die Beschwerden wurden im Lauf der Jahre schlimmer. Doch er und seine 
		Frau arrangierten sich mit ihrem Alltag auf gute Weise. Marlene Braßeler 
		sagte einmal: „Wir leben mit der Krankheit, und wir leben dadurch 
		besser, intensiver.“ Ihr Mann schluckte täglich 14 Tabletten, besuchte 
		alle 14 Tage einen Neurologen, alle vier Wochen den Hausarzt und ging 
		zweimal in der Woche zu Massage und Krankengymnastik.  
		Im August 2004 feierten der ehemalige Standesbeamte und seine Frau 
		Marlene in aller Stille ihre Goldene Hochzeit.  
		
		Walter Braßeler starb wenige Tage vor Weihnachten im Alter von 72 
		Jahren. 
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| Walter Braßeler Textstellen in der Kevelaerer Enzyklopädie: | 
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