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Orgelbauer | * 1935 Stettin | † 2012
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		Die Familie von Klaus Cuylen flüchtete gegen Ende des Zweiten Weltkriegs 
		aus ihrer Stettiner Heimat nach Schleswig-Holstein. Dann siedelte sie 
		nach Kevelaer über, wo der Vater von Klaus Cuylen aufgewachsen war. In 
		der Wallfahrtsstadt ging der Junge Klaus zur Schule. In 
		Betriebspraktiken prüfte er, welche handwerkliche Richtung ihm zusagte. 
		Eine Lehrstelle bei 
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		Butzon & Bercker schlug er aus, nachdem er die 
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		Orgelbaufirma Seifert 
		kennengelernt hatte. 
		
		Klaus Cuylen wurde ab 1950 in dreieinhalbjähriger Lehrzeit zum 
		Orgelbauer ausgebildet. Hierbei erkannten die Experten von Seifert bald, 
		dass Klaus Cuylen besonderes Talent für die Intonation einer Orgel 
		besaß. So wurde er 1972 Leiter der Intonation im Hause Seifert & Sohn 
		und zwei Jahre darauf zusätzlich Leiter der Pfeifenmacherei, die 
		Firmenchef Ernst Seifert eigentlich hatte abschaffen wollen, aber auf 
		Anraten von Cuylen beibehalten hatte. Von 1950 bis 1998, als der 
		Intonateur bei Seifert in den Ruhestand ging, war Karl Cuylen am Bau von 
		680 Orgeln maßgeblich  beteiligt. 
		
		Zu einer Verstimmung mit der Geschäftsleitung war es 1992 gekommen, als 
		die Seifert-Beschäftigten für zwei Wochen den Betrieb bestreikten. Sie 
		befürchteten Nachteile, nachdem Seifert den Austritt des Unternehmens 
		aus dem Arbeitgeberverband erklärt hatte. Gewerkschaftler waren 
		Monate lang darum bemüht gewesen, mit Seifert einen Haustarifvertrag 
		abzuschließen. Weil keine Verhandlungen zustandegekommen waren, traten 
		die 26 Seifert-Beschäftigten im Juli 1992 in einen unbefristeten Streik. 
		Zur Streikleitung gehörte Klaus Cuylen. Nach zwei Wochen, als immer noch keine 
		Bewegung in Sicht war, schaltete sich Bürgermeister
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		Dr. Friedrich Börgers als Vermittler ein. Ende Juli wurde zwischen 
		Arbeitergeber und Arbeitnehmern ein Kompromiss gefunden - mit Hilfe 
		eines Firmentarifvertrags.
		
		Klaus Cuylen, der auch lange Zeit dem Betriebsrat von Seifert angehörte, 
		ließ sich die Freude an seinem Beruf von seinen Erfahrungen in jenen 
		Wochen nicht trüben. Er blieb bis nach seinem 60. Geburtstag an Deck und 
		trat dann in den Ruhestand, den er mit unterschiedlichen Aktivitäten wie 
		Schreinern, Schwimmen, Bergwandern, Lesen und Radfahren ausfüllte.
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