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Archäologe aus Achterhoek | * 1943 | † 2005
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Wolfgang 
		Dassel, 1943 in Wiesbaden geboren, begann nach dem Schulbesuch in 
		Bedburg und Bergheim/Erft eine Ausbildung zum Diplomingenieur der 
		Vermessungstechnik. Er arbeitete zunächst beim Braunkohlentagebau 
		Frimmersdorf, wo er faszinierende Einblicke in die Erdschichten und die 
		Möglichkeiten der Geologie fand.
		
		Ab 1969 folgten unterschiedliche Aufgaben als Vermessungsingenieur im 
		Hafen- und Stadtbahnbau. Bemerkenswert sind vor allem drei Jahre, in 
		denen er als Bauleiter im Brückenbau in den Niederlanden eingesetzt war. 
		Wolfgang Dassels späteres Engagement für grenzüberschreitende 
		Zusammenarbeit hat hier seine Wurzeln. 
		
		1978 begann seine Tätigkeit beim damaligen Geologischen Landesamt NRW in 
		Krefeld, dem heutigen „Geologischen Dienst NRW“. Zu seinen Aufgaben 
		zählten u.a. die „Mitarbeit an den geologischen Karten Geldern, Issum, 
		Xanten, Uedem, Goch sowie an den geologischen Übersichtskarten Krefeld 
		und Mönchengladbach". 
		
		Ein Höhepunkt seiner Berufslaufbahn war 1987 bei der geologischen 
		Kartierung des Blattes Uedem Fund, Freilegung und Bergung des „Wals von 
		Kervenheim“.
		
		1988 wurde ihm das Albert-Steeger-Stipendium für seine „Untersuchungen 
		zur geologischen und historischen Heimatkunde in der nördlichen 
		Niederrheinischen Bucht“ verliehen. 
		
		Wegen seiner besonderen Fähigkeit, geowissenschaftliche Inhalte 
		spannend, anschaulich und plastisch zu vermitteln, wechselte Wolfgang 
		Dassel 1993 in das Dezernat „Veröffentlichung, Redaktion“ und war 
		seitdem mit Aufgaben in der Öffentlichkeitsarbeit betraut. Zwölf Jahre 
		lang prägte er die Öffentlichkeitsarbeit des staatlichen Geologischen 
		Dienstes in Nordrhein-Westfalen. Er bereitete zahlreiche Ausstellungen, 
		Messepräsentationen und andere Veranstaltungen mit großem Erfolg vor.
		
		Im Rahmen seiner beruflichen Tätigkeit 
		wurde Wolfgang Dassel auch zu einem erfolgreichen Autor. Wie man hautnah 
		„Geologie erleben“ kann, zeigte er 1998 in seinem gleichnamigen Buch 
		über Museen, Schauhöhlen, Besucherbergwerke, Lehr- und Wanderpfade in 
		NRW.
		
		In seiner Freizeit war Wolfgang Dassel schon 1984 zum Initiator eines 
		geologischen Wanderwegs in Sonsbeck geworden. 1986 verfasste er dazu ein 
		Heft zur erdgeschichtlichen Entwicklung der Sonsbecker Schweiz. Für den 
		„Freundes- und Förderkreis Volkspark Oermter Berg“ war er entscheidend 
		an der Präsentation einer „Naturkundlichen Sammlung Niederrhein“ 
		beteiligt.
		
		Zwei Jahrzehnte lang war Wolfgang Dassel Sprecher des Archäologischen 
		Arbeitskreises im Historischen Verein für Geldern und Umgegend. Er hat 
		dessen monatliche Sitzungen geleitet, Feldbegehungen und Grabungen 
		angeregt und organisiert. 
		
		Auf seine Initiative hin wurde 1990 die Ausstellung „Burg und Stadt 
		Geldern“ verwirklicht. Der Katalog wurde von ihm redigiert; mehrere der 
		dort abgedruckten Aufsätze stammen aus seiner Feder.
		
		Mehrfach hat er auch danach noch in ehrenamtlicher Funktion 
		Ausstellungen im Niederrheinischen Museum organisiert: Die 
		Sonderausstellung „Fossa Eugeniana. Weltgeschichte in der Region“ (1997) 
		sei nur als ein Beispiel genannt. 
		
		Dem >
		Historischen Verein für 
		Geldern und Umgegend, dessen Mitglied er 1981 geworden war, war er 
		auf vielerlei Weise besonders verbunden: Seit 1996 arbeitete er im 
		Vorstand, zuletzt als stellvertretender Vorsitzender.
		
		Mit besonders großem Engagement kümmerte er sich um das 
		Exkursionsprogramm der historischen Vereinigung: Er war einer der 
		Koordinatoren im „Fahrtenausschuss“ und hat in jedem seiner letzten 15 
		Jahre mehrere Fahrten vorbereitet und durchgeführt. Seine 
		außergewöhnliche Fähigkeit, auf Menschen zuzugehen, kam ihm hierbei 
		zugute.
		
		Unsere Erinnerungen an den Menschen Wolfgang Dassel beschränken sich 
		nicht auf den „öffentlichen“ Geologen, Archäologen und Historiker. Wie 
		gern erzählte er etwa von seinen Reisen, z.B. nach New Orleans, der 
		Wiege des Jazz. Dort und ebenso in seinem Haus in Achterhoek entlockte 
		er seiner Trompete Dixieland-Rhythmen, wie schon als Jugendlicher in 
		einer Band. Nach Indonesien zog es ihn mit seiner Frau Margot mehrfach. 
		Die Kultur dieses Landes faszinierte ihn so sehr, dass er begann, 
		Indonesisch zu lernen. 
		
		Sein Tod Ende 2005 hinterlässt eine große Lücke.
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Beitrag entspricht einem Nachruf des Historischen Vereins für Geldern und Umgegend anlässlich der Vorstellung des Jahresbuchs im November 2007 im Haus Lawaczeck in Kerken: Wolfgang Dassel, Beiträge zur Geologie, Archäologie und Geschichte an Rhein und Maas (Veröffentlichungen des Historischen Vereins für Geldern und Umgegend Nr. 106), Geldern 2007. 384 Seiten mit über 200 Abbildungen, davon viele farbig. Preis im Buchhandel 18,90 €. ISBN 3-921760-43-7
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