Eichhof, 
		Herbert
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		Postbediensteter in Winnekendonk | * 7.10.1944 | † 8.5.2011
		
		
Er war die Freundlichkeit in Person, hieß zwar nicht "die 
		Liesel von der Post", war aber mindestens ihr männliches Pendant. 
		Herbert Eichhof saß von 1978 bis 1980 in der Kervenheimer Postfiliale, 
		bis 1985 im Kevelaerer Amt und bis 1997 im Golddorf. Hier wirkte 
		"Herbert von der Post" im besten Sinn, als gehörte der Laden ihm. Er sah 
		in jedem, der an seinen Schalter trat, mehr einen Gast als einen Kunden. 
		Für viele hatte er ein persönliches Wort; etliche sprach er mit Namen 
		an. 
		
		Herbert Eichhof bediente, beriet, füllte Formulare aus, arbeitete zügig 
		und hatte zugleich die Ruhe weg. "Jeder steht mal mit dem linken Fuß 
		auf", sagte Herbert Eichhof einmal und grinste freundlich: "Ich bin aber 
		fast mit allen klar gekommen."
		
		Nach seinem letzten Arbeitstag bekam er zu Hause unerwarteten Besuch. 
		Ortsvorsteher Hansgerd Kronenberg erschien, das KB im Gefolge, und 
		überreichte Herbert Eichhof für seine guten Dienste und seine 
		Hilfsbereitschaft einen Präsentkorb. "Titus" wusste, was das Dorf dem 
		gebürtigen Kamp-Lintforter zu verdanken hatte. Er vermutete, dass die 
		Poststelle in Winnekendonk auch dank Eichhof bis dahin nicht geschlossen 
		worden war. "Zu einem freundlichen Postbediensteten gehen mehr 
		Menschen." Das nutzten gern vor allem ältere Bürgerinnen und Bürger, 
		denen Herbert Eichhof auf vielfältige Weise half, wenn sie mit Anträgen 
		nicht klar kamen oder sonst wie Hilfe brauchten. 
		
		1977 hatte der Sebastianus-Schütze in Winnekendonk ein Haus gebaut. In 
		seiner Freizeit setzte er sich gemeinsam mit anderen Winnekendonkern für 
		den Bau einer Begegnungsstätte ein, gründete 1991 den Heimatverein "Ons 
		Derp" mit, wurde sein Kassenwart und war immer zur Stelle, wenn die 
		Gemeinschaft mit Tatkraft loslegte.
		
		In Eigenleistung wurde die Minigolfanlage gebaut, die Eichhof immer 
		wieder mit Helferinnen und Helfern auf Vordermann brachte und 
		weiterentwickelte. Mit "Ons Derp" engagierte er sich für den 
		nichtkommerziellen Adventsmarkt, für Pumpenfest und Silvesterparty, für 
		die Pflege von Schulgarten und Pfarrheimgelände und war auch sonst mit 
		dafür verantwortlich, dass die Ortschaft 2001 auf Bundesebene mit der 
		Goldmedaille im Dorfwettbewerb gekrönt wurde. 
		
		

Da hatte Herbert Eichhof ein anderes Fest bereits froh hinter sich 
		gebracht: 1996 zog er für "Ons Derp" als Adjutant stolz an der Seite von 
		Festkettenträger Manfred Thalmann durchs Dorf.
		
		
Herbert Eichhof (l.) mit Festkettenträger Manfred Thalmann (Fotos: 
		Bernhard Lohmann).
		
		2009 wurde Herbert Eichhof vom Landesverband der Gartenbauvereine NRW in 
		Würdigung besonderer Verdienste die silberne Ehrennadel mit Urkunde 
		geehrt.
		
		Im Jahr 2011 starb Herbert Eichhof mit 66 Jahren. Seine Frau Margret, 
		seine Kinder, seine Enkelkinder und das Dorf mussten Abschied nehmen von 
		einem liebenswürdigen und hilfsbereiten Menschen.