Fax-Affäre 
		um das Wackers-Ratsmandat
		►
		Thomas Selders ausgebootet
 | 2013
		
		
Im 
		August 2012 entzündete sich nach dem Abschied von Rechtsanwahlt Peter 
		Haupt aus dem Kevelaerer Stadtrat die sogenannte Fax-Affäre. In einem 
		Fax an die Stadtverwaltung Kevelaer, dessen Urheberschaft trotz 
		intensiver, professioneller Prüfungen nicht geklärt werden konnte, war 
		der "Nachrücker" Dr. Franz Wackers bezichtigt worden, seinen 
		Lebensmittelpunkt außerhalb von Kevelaer zu pflegen. 
		
		
Dr. Frank Wackers, Hannes 
		Selders (r.).
		
		Damit wäre er womöglich nicht berechtigt, in den Stadtrat Kevelaer 
		einzuziehen. Der Vorgang gestaltete sich auch deswegen aufsehenerregend, 
		als Wackers zehn Jahre lang - bis 2010 - Vorsitzender des 
		CDU-Stadtverbands Kevelaer gewesen war.
		
		In die Verdächtigungen, wer das Fax verfasst und gesendet hatte, wurde 
		im Laufe der Monate immer heftiger die Familie von Hannes Selders 
		(Hüdderath) verstrickt. Aber zu keinem Zeitpunkt konnte belastbar 
		festgestellt werden, dass die Selders-Familie irgendetwas mit dem 
		ominösen Fax an die Stadtverwaltung zu tun hatte. 
		
		

Die 
		"Fax-Affäre" glitt zuletzt aus den Fugen, indem sich nun die 
		Verdächtigungen mit Wucht auf den Sohn des Hüdderather 
		Kreistagsabgeordneten Hannes Selders, Thomas Selders 
(auf dem Bild 
		3. v. r.), stürzten. 
		
		Der "Wutumschwung" traf nun in voller Schärfe den jungen CDU-Politiker, 
		mit dem offenbar nicht wenige Parteimitglieder "Rechnungen offen 
		hatten". Im Fax-Affäre-Dunst konnte Selders jr. zwar nicht belangt 
		werden, aber auf der ganz normalen Satzungsebene war und blieb Thomas 
		Selders angreifbar. Zur Vorbreitung des vernichtenden Schlags gegen den 
		jungen Selders blieb von Frühjahr bis Herbst 2013 ausreichend Zeit.
		
		
		Die Öffentlichkeit muss sich über die Bereitschaft der Kevelaerer CDU, 
		die Fax-Affäre wirklich zu beenden und die beiden Hauptkontrahenten zu 
		versöhnen, getäuscht gefühlen. Nachdem im Frühjahr ein neuer 
		Verdächtigungsangriff fehlgeschlagen war, hatten sich die beiden Gegner Thomas 
		Selders und Jürgen Aben - auf der Linie der Vernunft jeder für sich in getrennten Gremien - 
		um Rückenstärkung für eine 
		unbelastete Zukunft bemüht und erhalten. Die Zeichen standen auf 
		Versöhnung. 
		
		Dieser "Sieg der Vernunft" - und für diese gelungene Kraftanstrengung 
		hatte die Kevelaerer CDU im Ortsverband Mitte, aber auch im 
		Stadtververband und in der Öffentlichkeit viel Anerkennung erworben - 
		hielt kein halbes Jahr. Schlimmer noch - Dieser scheinbare "Sieg der 
		Vernunft" war offenbar von vornherein als Täuschungsmanöver angelegt 
		gewesen. Insgesheim wurde monatelang an einem 
		vernichtenden Schlag gegen Thomas Selders monatelang gearbeitet, der 
		dann auf der Mitgliederversammlung am Montag, 2. Dezember 2013, als die 
		Ratskandidaten für die bevorstehenden Kommunalwahl nominiert wurden, 
		ausgeführt wurde: Neugewonnene Parteimitglieder sorgten dafür, dass 
		Selders nicht die erforderliche Stimmenanzahl bekam, um als Ratskandidat 
		antreten zu können 
(siehe dazu Ausführungen von Thomas Selders).
		Damit war Selders restlos ausgebootet und entmachtet. Er zog die 
		Konsequenz, trat vom Vorsitzendenamt zurück und kündigte seinen Rückzug 
		aus der Kevelaerer Politik an.
		
		
Vor diesem Hintergrund wirkte eine Presseerklärung des 
		Parteisprechers Hubert van Meegen vom 6. Dezember 2013 deplaziert und 
		wie eine Fortsetzung des Täuschungsmanövers: Man sei, behauptete Hubert 
		van Meegen zwei Tage nach dem Rücktritt von Thomas Selders als 
		CDU-Stadtverbandsvorsitzender, auf einem "sehr guten Weg". Es klang 
		gerade so, als begrüße der CDU-Stadtverband Kevelaer den kalten Abschuss 
		von Selders als Glücksfall für die CDU. 
		
		Auch Selders gab am selben Tag eine Erklärung heraus. Sie hat diesen 
		Wortlaut:
		
		
► Liebe Parteifreunde, guten Tag Herr 
		Aben, guten Tag Herr Kamps,
		
		ich hatte eigentlich nicht vor mich öffentlich zu den Vorgängen der 
		letzten Tage und Monate zu äußern – um Schaden von der Partei 
		abzuwenden. Die wissentlichen Falschaussagen der letzten Tage in der 
		Öffentlichkeit und Presse zwingen mich aber leider dazu Stellung zu 
		nehmen.
		
		Ich bin auf der Mitgliederversammlung des CDU Ortsverbandes 
		Kevelaer-Mitte am Montag, den 02.12.2013 mit 24 von 69 abgegebenen 
		Stimmen nicht der Stadtverbandsmitgliederversammlung als CDU Kandidat 
		für den Rat der Stadt Kevelaer vorgeschlagen worden und somit 10. von 10 
		Kandidaten geworden. Gewählt wurden die anderen 9 Kandidaten mit 
		Ergebnissen zwischen 48 und 60 Stimmen.
		
		Unabhängig von dem Zustandekommen des Ergebnisses werde ich dieses 
		akzeptieren und auch nicht auf der Mitgliederversammlung des CDU 
		Stadtverbandes am 15.01.2014 kandidieren. Darüber hinaus sehe ich mich 
		nach diesem Ergebnis und den Machenschaften nicht dazu in der Lage, den 
		CDU Stadtverband in den Wahlkampf zu führen und zu leiten.
		
		Daher bin ich am Dienstag, den 03.12.2013 mit sofortiger Wirkung vom Amt 
		des CDU Stadtverbandsvorsitzenden zurückgetreten. Die Amtsgeschäfte habe 
		ich an den geschäftsführenden Vorstand übergeben. Auch an dieser Stelle 
		ist es mir ein Anliegen mich nochmal ausdrücklich für die sehr gute 
		Zusammenarbeit im CDU Stadtverbandsvorstand in
		den letzten Monaten und das mir von dort, auch zuletzt mit einem 
		einstimmigen Votum für den Listenplatz 1 der CDU Kevelaer für die 
		Kommunalwahl 2014 am 06.11.2013, ausgesprochene Vertrauen zu bedanken.
		
		Persönlich fühle ich mich in meinen Bemühungen die Gräben zuzuschütten 
		und auf alle Beteiligten zuzugehen hintergangen und getäuscht. Ich 
		möchte mit den Personen, die mich scheinbar so hassen - privat, 
		politisch und geschäftlich - nichts mehr zu tun haben.
		
		Ich werde selbstverständlich Mitglied der CDU bleiben, habe auch nicht 
		mein Ratsmandat niedergelegt (bis zur Kommunalwahl 2014 bin ich noch von 
		den Bürgern gewählt) und bleibe auch Bezirksvorsitzender der JU.
		
		Der CDU Kevelaer wünsche ich für die Zukunft alles Gute und ich freue 
		mich auf meine gewonnene Frei- und Arbeitszeit!
		
		
Nun zu den (...) Falschaussagen in der Öffentlichkeit 
		und Presse:
		
		1. Herr Aben behauptet, dass er sich „getäuscht habe“ und gemeint habe, 
		dass er der „Ansicht gewesen sei“, „die Gräben innerhalb der Partei 
		seien inzwischen zugeschüttet“. Er kann sich alleine aus dem Grund nicht 
		getäuscht haben, weil er derjenige ist, der keine Gräben zugeschüttet 
		hat und auch persönlich (neben Herrn Kamps, der wohl die meisten 
		Neumitglieder geworben hat) versucht hat, Mitglieder zu werben, damit 
		ich nicht gewählt werde. Das wurde – so ist es mir zugetragen worden – 
		Personen, die Mitglied werden sollten auch genauso gesagt und es wurde 
		der Hinweis darauf gegeben, dass man danach ja auch wieder aus der 
		Partei austreten könne.
		
		2. Es waren nach meiner Rechnung mindestens 25 der 31 neuen Mitglieder 
		(in den letzten Wochen Mitglied geworden) im Ortsverband Kevelaer-Mitte 
		auf der Mitgliederversammlung anwesend.
		
		3. Aus nicht nur meiner Sicht ist offensichtlich, dass das 
		Abstimmungsverhalten systematisch, kalkuliert geplant und abgesprochen 
		war. Wer das Wahlergebnis analysiert und auch Informationen glaubt 
		(liegen mir schriftlich vor), muss sich sicher sein, dass sehr viele der 
		Anwesenden alle 9 Kandidaten mit Ausnahme von meiner Person gewählt 
		haben - obwohl mindestens 5 und nur maximal 9 Stimmen abgegeben werden 
		konnten. Es musste unbedingt genau 10 Kandidaten geben, um dieses 
		abgesprochene Wahlverfahren "alle außer Selders wählen" durchzuführen. 
		Das ergibt sich auch aus den Diskussionen und Entscheidungen in der 
		letzten Ortsverbandsvorstandssitzung und einer davon abweichenden E-Mail 
		von Herrn Aben von Montag, den 02.12.2013.
		
		4. Aus der Kombination von 2. und 3. schließe ich, dass ein Großteil der 
		Neumitglieder dem Block "alle außer Selders wählen" angehört haben und 
		auch andere Mitglieder auf die Linie eingeschworen wurden. Rechne ich 
		beispielhaft nur 25 Stimmen aus dem Ergebnis raus, hatte ich im Übrigen 
		mit 24 Stimmen nicht weniger Stimmen als die meisten anderen Kandidaten 
		(Herr Aben -> 51-25=26; Herr Kamps und Herr Terlinden -> 48-25=23).
		
		5. Mit den Entscheidungen des CDU Ortsverbandes Winnekendonk, Michael 
		Machalewski nicht für einen Direktwahlkreis bei den Kommunalwahlen 2014 
		vorzuschlagen, hatte ich nichts zu tun. Ich freue mich aber - 
		insbesondere seit Montagabend - für den CDU Ortsverband Winnekendonk, 
		dass dieser die Entscheidungen so getroffen hat wie er sie getroffen 
		hat. Ich halte die Entscheidung von Michael Machalewski – insbesondere 
		vor dem Hintergrund, dass es dazu keiner Neumitgliederflut bedurfte – 
		dann nicht mehr als CDU Ortsverbandsvorsitzender zur Verfügung zu 
		stehen, für konsequent. Vor diesem Hintergrund fordere ich die Herren 
		Aben und Kamps auf, mit sofortiger Wirkung von allen politischen Ämtern 
		zurückzutreten und auch nicht für die Kommunalwahlen zu kandidieren oder 
		den „Verdacht“ zu den Punkten 1 bis 4 „auszuräumen“. Schließlich müssen 
		alle daran interessiert sein der Partei eine „Zerreißprobe" bei der 
		Mitgliederversammlung des
		CDU Stadtverbandes Kevelaer am 15.01.2014 zu ersparen und einen 
		erfolgreichen
		Wahlkampf zu ermöglichen. Alles andere wird der Partei nur noch weiter 
		schaden.
		
		Abschließend möchte ich nochmal klarstellen, dass ich am 15.01.2014 für 
		kein Amt - nicht im Vorstand und nicht zu den Kommunalwahlen - 
		kandidieren werde.
		
		
Soweit der Wortlaut der Stellungnahme von Thomas Selders.
		
		
		Nach dem Rücktritt von Thomas Selders als 
		CDU-Stadtverbandsvorsitzender von Kevelaer beschloss der 
		geschäftsführende CDU-Vorstand einstimmig, auf der Mitgliederversammlung 
		am 15. Januar 2014 Paul Schaffers aus Twisteden als neuen 
		Stadtverbandsvorsitzenden vorzuschlagen. Schaffers (56), beruflich tätig 
		als Geschäftsführer eines Baustoffproduzenten, ist seit 2009 
		Ratsmitglied im im Vorsstand der Twistedener CDU. In der 
		Auseinandersetzung zwischen Selders und seinen Gegnern um Jürgen Aben 
		war Schaffers auf der Seite von Thomas Selders zu finden.
		