Kronenberg, 
		Hansgerd
		►
		Rechtsanwalt, Ortsvorsteher von Winnekendonk, 
		CDU-Fraktionssprecher | * 1935
		
		
Er 
		ist der letzte „Ortsfürst“ im Stadtgebiet Kevelaer, der noch im Amt ist, 
		und ein Ortsvorsteher, den die meisten Dorfbewohner wohl gern auf 
		Lebenszeit in dieser Funktion sehen würden.
		
		Zum alten Eisen gehört er noch lange nicht, wohl zu den alten Weisen. So 
		war er es, der eine Blockade der Stadtpolitik aufhob: Kevelaers Beitritt 
		zur Kreiswirtschaftsförderungsgesellschaft war zuvor „wegen Laarbruch“ 
		am Widerstand aus Winnekendonk gescheitert. Kronenberg zeigte und 
		übernahm Verantwortung für das Ganze, ohne sich zu verbiegen: Seine 
		Ablehnung des Flugverkehrs in der Nachbarschaft bleibt davon unberührt.
		
		Als der Ortsvorsteher sein 25-Jähriges feierte, dankte ihm Pastor
		
Jacob Kalscheur (†) 
		in seiner Predigt.
		
		„Es gibt wohl keinen zweiten Kommunalpolitiker in Kevelaer, der wie 
		Kronenberg durch unablässigen Einsatz über Jahrzehnte eine 
		Dorfgemeinschaft geschmiedet hat“, schrieb das KB. Und: „‘Titus’ 
		Kronenberg ist der Erste unter diesen Gleichen.“ Bürgermeister
		
Dr. Friedrich Börgers 
		(†) bezeichnete ihn damals als „Perle in der Muschel“.
		
		Hansgerd Kronenberg hat in seiner beispiellosen 
		Ortsvorsteherlaufbahn viele Höhepunkte erlebt - der vielleicht schönste 
		war 2002 der Gewinn der Goldmedaille im Dorfwettbewerb auf Bundesebene. 
		Im Jahr darauf wurde Kronenberg mit dem Verdienstkreuz am Bande des 
		Verdienstordens der Bundesrepublik Deutschland ausgezeichnet. Die Bürger 
		hatten und haben das Gefühl: Hier hat es einer bekommen, der es wirklich 
		verdient.
		
		

Winnekendonks 
		goldene Erfolge im Dorfwettbewerb sind, das weiß jeder, das Werk vieler. 
		
		
		
Hansgerd Kronenberg 1985.
		
		Aber ohne Kronenberg, das darf man behaupten, hätten es die Vielen wohl 
		nicht geschafft. Kronenberg ist Kopf und Motor des Dorfs, eine 
		Integrationsfigur, die zusammenhält und nicht spaltet.
		
		Wer jemanden sucht, der den Ortsvorsteher in den vergangenen Jahrzehnten 
		aus sachlichen Gründen „abgelehnt“ hätte, wird kaum fündig werden.
		
		Es ist selten, dass ein Kommunalpolitiker, der obendrein in vielen 
		Schaltzentralen der Dorfgemeinschaft mitmischt, über eine solche 
		Hochschätzung in der breiten Bevölkerung verfügt wie Kronenberg.
		
		Der Rechtsanwalt, der dem Stadtrat Kevelaer seit 1969 angehört, ist kein 
		Jasager – und kein Vielsager, der sich gerne reden hört. Wenn sich 
		Kronenberg bei Ratssitzungen zu Wort meldet, dann geht es um das Wohl 
		seines Dorfs und der Stadt, dann ist er in seinem Element. Und er kann 
		kämpfen - und warten.
		
		

Viele Jahre schleppte sich der zähe Kampf um eine Begegnungsstätte in 
		Winnekendonk hin. Hätte Kronenberg zum falschen Zeitpunkt zu viel 
		gefordert oder hätte er Nerven und Schwächen gezeigt - nie hätte es für 
		die
		
Wido-Begegnungsstätte 
		eine Mehrheit gegeben. 
		
		
Ortsvorsteher Kronenberg überreichte Hubert van Doornick die 
		Festkette (1986).
		
		Er wartete und bohrte weiter, bis endlich der 
		erlösende Beschluss auf dem Tisch lag. Und selbst dann bedankte er sich 
		noch bei den anderen, obwohl jeder wusste: Das war sie tatsächlich - die 
		berühmte „Titus“-Halle, die es ohne Kronenberg noch lange nicht gäbe.
		
		Der 
		erste Mann im Dorf hat viele Freunde, und sie sind sein größtes Kapital. 
		Er schafft es immer wieder, das Dorfbewusstsein zu beleben, Mitstreiter 
		zu gewinnen und den Einwohnern das Gefühl zu vermitteln, dass es auf 
		jeden einzelnen ankommt und dass man nur zusammen stark ist.
		
		
		
		Ortsvorsteher Kronenberg mit Festkettenträger Werner van Well (1986).
		
		Als Hansgerd Kronenberg 65 wurde, schrieb das Kävels Bläche: „Vielleicht 
		kommt jetzt der Zeitpunkt, an dem er etwas betulicher in die Pedale 
		steigt. Er sollte sich gut pflegen, denn Winnekendonk braucht ihn in 
		seinen Ämtern noch lange.“ Heute fährt Kronenberg noch immer in 
		derselben markanten Körperhaltung, leicht vorgeneigt, mit dem Fahrrad 
		durch die Gegend.
		
		Hansgerd Kronenberg ist das an Alter und Mandatszeit älteste Mitglied im 
		Kevelaerer Stadtrat, aber kein politisches Fossil ohne Saft und Kraft, 
		sondern ein leuchtendes Beispiel dafür, dass ältere Menschen in unserer 
		Gesellschaft auch die wichtigsten Aufgaben übernehmen können. Ihre 
		Erfahrung und Beständigkeit und besonders ihr seelisches Wertegerüst 
		sind unschätzbare Pfunde, die ältere Leistungsträger in die 
		Entscheidungszirkel einbringen können, wenn sie es denn wollen.
		
		
		
		Ortsvorsteher Kronenberg und Festkettenträger Ernst Schlusen (1992).
		
		
		Genau diese Eigenschaften waren es, die dem über 70-Jährigen 2007 den 
		Fraktionsvorsitz eintrugen, als darin alles „drunter und drüber“ ging. 
		Kronenberg war der einzige, dem alle zutrauten, Vertrauen 
		zurückzugewinnen. Außenstehende, die prophezeit hatten, der 
		Winnekendonker sei allenfalls ein Übergangskandidat, erlebten staunend, 
		wie sich die Fraktion neu ordnete und an die Arbeit ging.
		
		
		Kinder, Blumen und ungezählte Glückwünsche zum 70. Geburtstag von 
		Hansgerd Kronenberg - hier mit seiner Frau Gertrud (2005).
		
		
		Im Dezember 2009 wurde Kronenberg durch Bürgermeister Dr. Axel Stibi für 
		40-jährige Mandatstätigkeit besonders geehrt. „Da steht man nun hier 
		nach 40 Jahren...”, begann Kronenberg seine Rede bewegt und bedankte 
		sich nicht nur beim „Herrgott” für die Gesundheit, sondern auch bei 
		seiner Frau Gertrud, die ihm vier Kinder geschenkt, ihm die Basis für 
		seine Arbeit geschaffen und ihn zuweilen vor Unzulänglichkeiten bewahrt 
		habe.
		
		Hansgerd Kronenberg ist seit 1969 im Stadtrat (zuvor war er vier Jahre 
		im Rat der selbstständigen Gemeinde Winnekendonk gewesen) und seit 1970 
		Ortsvorsteher von Winnekendonk. Während dieser Zeit machte er sich mit 
		seiner Kanzlei selbstständig. 
		
		Zwischenzeitlich führte er den CDU-Ortsverband und war im Anschluss Chef 
		der Verbandsversammlung der
		
Sparkasse 
		- ein schwieriger Job.
		
		Er ist stellvertretender Vorsitzender des
		
Heimatvereins Ons Derp, 
		seit weit über drei Jahrzehnten Mitglied bei den Schützen, seit 1948 
		Mitglied der
		
Viktoria Winnekendonk, 
		davon 32 Jahre Jugendobmann, ist tätig im Beirat für das Katharinenhaus 
		und im Förderverein St. Urbanus, außerdem im Reiterverein und im 
		Tennisverein.
		
		Beständig hat er sich über Jahrzehnte ehrenamtlich für das Bildungswerk 
		Winnekendonk engagiert und damit neben seiner politischen Arbeit, die 
		nicht immer für jeden Bürger gleich spürbar wird, rund um Religion, 
		Kunst, Kultur, Bewegung und Gesundheit für alle Altersklassen sehr 
		direkt gewirkt: Die Angebote, die er und „sein“ Team zusammenstellen, 
		kommt Menschen unmittelbar zu Gute. Dieses „zu Gute“ darf sehr wörtlich 
		genommen werden. Die Theaterfahrten, Reisen und Kursangebote haben 
		Menschen immer wieder bereichert.
		
		Längst ist Hansgerd Kronenberg Leiter des Bildungswerks, das seit 1968 
		besteht und vom damaligen Pfarrkomitee initiiert worden war. Seit der 
		Gründung ist der Winnekendonker dabei. Inzwischen läuft die Arbeit unter 
		dem Dach des Kreisbildungswerks Kleve .
		
		Als Hansgerd Kronenberg 2010 mit der Festkette ausgezeichnet wurde, 
		sagte sein Adjutant Josef Maaßen über ihn: Er ist ein „wunderbar 
		gelassener Mensch, der Ruhe ausstrahlt und andere Leute reden lässt, 
		dann versucht, zu Sachproblemen selbst Stellung zu nehmen, bewusst nicht 
		provoziert und über seine Gelassenheit eine Verbindung zu den Menschen 
		herstellt”.
		
		Nach der Laudatio von Bürgermeister Dr. Axel Stibi (der in diesem Fall 
		Stellvertreter des aus besonderen Gründen „verhinderten“ Ortsvorstehers 
		war) sagte Kronenberg trocken: „Ganz ohne mein Zutun geht es dann doch 
		nicht.“ Das war wohl die größte Untertreibung, die je den sonst sachlich 
		richtigen Aussagen seines Mundes entkommen ist. 
		
		
		Hansgerd Kronenberg und seine Familie vor der Begegnungsstätte 
		Winnekendonk am Tag seines 70. Geburtstags (2005).