Krüger, Günther
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		Unternehmensberater, Sachbuchautor, Kommunalpolitiker (KBV) | * 
		1954
		

Nach 
		seiner Ausbildung zum Industriekaufmann widmete sich Günther Krüger der 
		Prüfung zum Bilanzbuchhalter (IHK) und seinem Studium an der 
		Betriebswirtschaftsakademie in Wiesbaden. 1983 schloss er mit der 
		Diplomprüfung zum Betriebswirt (BWA) ab. Dass er mehrere Sachbücher zu 
		betriebswirtschaftlichen Themen verfasste, die Krügers Namen in der 
		Fachwelt bundesweit bekannt machten, wurde in Kevelaer zunächst nur 
		wenig beachtet. 
		
		In den 1980er-Jahren zählte Krüger zu den führenden Sozialdemokraten in 
		der Wallfahrtsstadt und war auch für die SPD im Stadtrat vertreten. 
		Privat kümmerte er sich um die St.-Hubertus-Grundschule, deren 
		Förderverein er 1988 als stellvertretender Vorsitzender leitete, und um 
		den Briefmarkenverein, in dem er Mitte der 1990er-Jahre auch mal den 
		Vorsitz innehatte.
		
		1993 wurde Günther Krüger Geschäftsführer der "Domizil 
		Wohnbau-Gesellschaft mbH" (Bauunternehmung Willems). Politisch hatte er 
		sich zu diesem Zeitpunkt bereits von der SPD entfernt. 1994 gründete 
		Krüger die neue Partei, die Kevelaerer Bürgervereinigung (KBV), mit, für 
		die er im selben Jahr bei der Kommunalwahl gegen Thomas Flacke (†, CDU), 
		Irmgard Ueberjahn (SPD), Elisabeth Fischer (Grüne) und Joachim Werner 
		(FDP) antrat und 17,5 Prozent der Stimmen holte. 
		
		1996 - da wurde er Vorsitzender des Fördervereins der Kevelaerer 
		Realschule - übernahm Krüger die Geschäftsführung des 
		Beratungsunternehmens Projekt+Partner am Gewerbering. Im Vorstand der 
		neu gegründeten Unternehmervereinigung Kevelaer (UVK) arbeitete er nebe
		Delia Evers und Bernd Vos als einer der drei gleichberechtigten 
		Vorsitzenden. 1998 unternahm er dann den Wechsel in die 
		Selbstständigkeit: Er wurde Unternehmensberater.
		
		Die Anfänge dieser Phase waren von Sorgen geprägt: Sein politisches 
		Ehrenamt (KBV) und seine kritische Haltung in der 
		
		"Traberpark-Affäre" 
		hatten ihn und seinen Fraktionskollegen Heinz-Josef van Aaken in eine 
		juristische Auseinandersetzung mit dem Unternehmen 
Den Heyberg gezogen, die 
		federführend vom Traberpark-Anwalt 
		
		Dr. Klaus Hölzle, ebenfalls 
		ratserfahren (SPD), gesteuert wurde. 
		
		
		
		
Günther 
		Krüger  
		
		mit den Fraktionskollegen Andrea Wynhoff (†), Karl 
		Renard und Heinz-Josef van Aaken (v.l.).
		
		Eine einstweilige Verfügung verbot den beiden Politikern bestimmte 
		Aussagen über das Unternehmen, gegen die die beiden KBV-Politiker 
		vorgingen. Später wurde unter dem neuen 
		Traberpark-Geschäftsführer Peter Roosen ein Vergleich geschlossen, der die 
		juristische Auseinandersetzung beendete. 
		
		Die Affäre hatte grundsätzliche 
		Bedeutung für die politische Kultur in Kevelaer, denn zum ersten Mal 
		mussten hier zwei ehrenamtlich tätige Kommunalpolitiker auf Grund ihres 
		politischen Engagements fürchten, dass sie im Falle einer juristischen 
		und wirtschaftlichen Eskalation persönlich und beruflich (Krüger als nun 
		selbstständiger Unternehmensberater und van Aaken als Unternehmenschef 
		seiner Schreinerei) erheblich in Mitleidenschaft gezogen werden könnten. 
		Dass ihr politisches Ehrenamt zu schlaflosen Nächten, in denen sie sich 
		um die unversehrte Zukunft ihrer Familien sorgten, geführt hat, gehört 
		zu ihren einschneidendsten Erfahrungen jener Zeit. Zugleich stellte der 
		letztlich misslungene Versuch, politische (und journalistische) Kritiker 
		mit juristischen Mitteln und wirtschaftlicher Bedrohung mundtot zu 
		machen, einen bisher nicht gekannten Tiefpunkt der politischen Kultur 
		Kevelaers dar.
		
		Sowohl Günther Krüger, als auch Heinz-Josef van Aaken steckten nicht auf 
		und setzten ihre politische Arbeit in Kevelaer fort. Zeitgleich 
		verfasste Krüger als Sachbuchautor  sein zehntes Werk, das 
		Ende 1999 erschien: „HR-Almanach der Personaldienstleistungen, Grundlagen, 
		Checklisten, Anbieter“.  
		
		Nach wenigen Jahren "Pause" vom Stadtrat rückte Krüger 2001 
		für Heinz Lamers, der das Ratsmandat niedergelegt hatte, nach. Seitdem 
		ist Krüger, der 2007 Fraktionsvorsitzender der KBV wurde, wieder 
		Ratsmitglied. 
		
		2012 wurde er von der IHK für sein langjähriges Engagement 
		als Prüfer mit der Goldenen Ehrennadel ausgezeichnet.