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Schon vor dem Zweiten Weltkrieg ein sozialer Brennpunkt
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Der 1972 am 
		Hoogeweg eröffnete Kinderhort bot zusätzlich Nachmittagsbetreuung für 
		schulpflichtige Kinder – ein außergewöhnlicher Service für damalige 
		Verhältnisse. Im Bereich des Hoogewegs ballten sich Notunterkünfte, und 
		das auch schon in der Zwischenkriegszeit. 1926 ließ die 
		Gemeindeverwaltung dort zwei Baracken mit 14 Wohnungen errichten. 
		Zweiter Schwerpunkt für „sozial schwache Familien“ in Kevelaer war der 
		Broeckhof, wo vor dem Krieg ebenfalls Wohnbaracken standen.
		
		
Am Hoogeweg wurden 1947 weitere Notunterkünfte errichtet. Wegen der 
		katastrophalen Wohnungslage in Kevelaer wies der Gemeinderat 1947 hier 
		ein zehn Morgen großes Grundstück für den Siedlungsbau aus. 
		So sahen Nissenhütten aus. 
		Foto: lvr
Als 
		Soforthilfe für Flüchtlinge beschloss der Rat im selben Jahr außerdem, 
		Nissenhütten anzuschaffen und diese mit Wellblech gedeckten Behausungen 
		ebenfalls am Hoogeweg aufzustellen.
		
		Von den alten Vorkriegsbaracken war nur noch eine halbwegs intakt; sie 
		wurde 1949 für Wohnzwecke umgebaut. Außerdem entstanden dort drei 
		Doppelhäuser mit je zwei Drei-Zimmer-Wohnungen für kinderreiche 
		Familien. Das alte Sudhaus der früheren Brauerei Sester wurde ab 1949 so 
		umgebaut, dass weitere Wohnungen eingerichtet werden konnten.
		
		Wie überall, wo die meist nicht katholischen Vertriebenen untergekommen 
		waren, blieb das Zusammenleben nicht spannungsfrei. „Mau-Mau-Gebiet“ 
		nannte der Volksmund diese Schwerpunkte in Kevelaer – Wohngebiete mit 
		„weniger angesehenen Menschen“. So jedenfalls ist es älteren Kevelaerern 
		in Erinnerung. Rat und Verwaltung mussten sich immer wieder mit dem 
		Zustand der Notwohnungen am Hoogeweg befassen. 
		
		1965, als die allermeisten Kevelaerer längst zufriedenstellend wohnten, 
		mussten die Menschen dort immer noch auf Klosetts mit Wasserspülung 
		verzichten. Erst im selben Jahr beschloss der Stadtrat, die 
		„Trockenaborte in den (…) Notwohnungen auf Spülklosetts“ umzustellen.
		
		Der Kinderhort, der Anfang Mai 1972 am Hoogeweg eröffnet wurde, sollte 
		besonders kinderreichen Familien helfen. Und weil deren Kinder zu Hause 
		kaum Platz und Ruhe hatten, um die Hausaufgaben gut zu erledigen, 
		durften sie nachmittags im Hort betreut arbeiten. Die Initiative für den 
		Hort war von den 
		
 Clemensschwestern und 
		
		Änne Kasper von der Caritas 
		ausgegangen. 
		
		Am Anfang bestand der Hort nur aus einem Raum, dann wurde er für 40 
		Kinder von der Stadt erweitert und offiziell in Betrieb genommen. 
		Clemensschwester Lydia führte ihn. 
		
		Landschaftsverband, Kreis und St. Antonius als Pfarrgemeinde engagierten 
		sich für diesen etwas anderen Kinderhort, der mit Abklingen der 
		Wohnungsnot in Kevelaer wieder aufgegeben wurde. 
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