Renard, 
		Josef
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		Kirchenmaler aus Kevelaer | * 1867 | † 1930
		
		
Der 
		Kevelaerer Kirchenmaler Josef Renard war der „Urvater“ der heute in 
		Kevelaer lebenden Renards. Als Sohn des Bildhauers Edmund Renard Anfang 
		1867 geboren, wurde Josef, der an der Gelderner Straße 37 wohnte, 
		Schüler von Friedrich Stummel (Bild aus Lingens: „Vom Historismus zur 
		Moderne“, S. 56). 
		
		Renard war zusammen mit Johann Spiska Stummels führender Ornamentmaler 
		(also kein Figurenmaler), wie Astrid Grittern in ihrem Buch „Die 
		Marienbasilika zu Kevelaer“ schreibt.
		
		Der später selbstständige Josef Renard, weiterhin von Stummel gefördert, 
		empfahl sich für Ausmalungen in allen Stilarten, Polychromie von Altären 
		oder Statuen und war gut ausgelastet. 
		
		Zu seinen Werken zählen die Ausmalung des Doms zu Pelplin (Westpreußen), 
		der Kathedrale von Culm und zahlreicher Pfarrkirchen, darunter die von 
		Hommersum bei Goch. Auch in der ehemaligen Kapuzinerkirche in Geldern 
		hat der Kevelaerer Maler gearbeitet.
		
		Sein Gelderner Kollege Heinrich Brey war regelmäßig bei den Renards zu 
		Gast. Sie „stemmten“ beruflich gemeinsam größere Ausmalungen und waren 
		privat befreundet. So wurde Heinrich Brey Pate der Renard-Tochter 
		Magdalena. Breys Frau Gretchen übernahm die Patenschaft für Renard-Sohn 
		Josef. Magdalena und Josef waren zwei von insgesamt zehn Kindern, die 
		Renards Frau Margarete, geborene Weisheim, zur Welt gebracht hatte; zwei 
		von ihnen starben früh. 
		
		Eine erste umfassende Würdigung erfuhr der Kevelaerer Künstler Renard in 
		dem 1998 erschienenen Buch „Kirchenmaler vom Niederrhein“ des 
		Kulturhistorikers Dr. Peter Lingens: Unter den sechs Kevelaerer 
		Kirchenmalern, denen dort je ein eigener Beitrag gewidmet ist, ist auch 
		Josef Renard. „Der Tod von Josef Renard“, schreibt Lingens, „blieb … in 
		der Fachwelt ohne Reaktion“.
		
		Dabei zeigt die erhaltene Werkliste des Malers, wie weitereichend, 
		vielfältig und umfangreich er gearbeitet hatte.
		
		Als Josef Renard am 20. September 1930 starb, schrieben seine Frau und 
		seine Kinder in der Traueranzeige im Kävels Bläche: „Heute mittag ½ 1 
		Uhr erlöste der liebe Gott meinen innigstgeliebten Mann und unsern guten 
		Vater … von seinem langen schweren Leiden … im 64. Lebensjahre.“