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Stadtbundmeister der Schützen in Kevelaer | * 1900 | † 1997
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Sein Charakter hatte etwas Faszinierendes: Er war humorvoll, heiter, 
		höflich, ein Herr mit Herzensbildung und klugem Kopf, der unschätzbar 
		viel wußte, vor allem über Kevelaer, seine Menschen und seine 
		Bestimmung. Im Gnadenort fühlte er sich zu Hause.  
		
		Zum „alten Eisen“ wurde Josef Schotten nie. Noch 1995, da war er schon 
		95 Jahre alt, hatte er sich vergnügt einen neuen Leitspruch in das 
		Geschäft von Trude Jakobs gehängt, wo er Kunden seines berühmten 
		„Malkastens“ bediente - als ältester Fachmann für Malereibedarf in 
		Nordrhein-Westfalen: „Wer tausend schöne Dinge liebt, den Alltag zu 
		erheben, sich in den Dienst der Kunst begibt, bleibt jung in seinem 
		Leben“. Vielleicht war Josef Schotten, den Freunde und Kunden 
		achtungsvoll „Joscho“ nannten, in diesem Sinne jung bis zuletzt, als er 
		im Alter von 97 Jahren starb. 
		
		Er hatte trotz vieler Nackenschläge mit der Schwermut nichts zu tun und 
		versuchte, „aus dem Leben, wie es auf mich zukommt, den zufriedenen Teil 
		herauszufinden“. Das galt auch, als 1992 sein geliebtes Ladenlokal an 
		der Hauptstraße verkauft wurde, in dem er jahrzehntelang mit leicht 
		schräg gelegtem Kopf nach Käuferwünschen gefragt hatte.  
		Er schrieb etwas sarkastisch in einer KB-Anzeige: „Joscho macht die 
		Schotten dicht“. 
		
		Was hat er nicht alles geleistet? Der Bau der 
		
		Schützenhalle, die heute 
		zum Dank seinen Namen trägt, geht ebenso mit auf sein Konto wie die 
		Gründung des  
		
		Stadtbundes, das gemeinsame Vogelschießen sowie mehrere 
		Wettkampf- und Wohltätigkeitsveranstaltungen. Er war Stadtbundmeister 
		(später Ehrenstadtbundmeister), 1973 Festkettenträger für die „Seb“, er 
		war einer der Ausgesuchten, die den Großen Stern zum Schulterband des 
		Sebastianus-Ehrenkreuzes tragen durften. Der Staat dankte ihm mit dem 
		Bundesverdienstkreuz.  
		
		Schottens Lebensweg war reich wie ein Buch, und er erstellte Bücher: 
		Über Jahrzehnte sammelte er in schönen Bänden Wissenswertes über die 
		Stadt. Über 20 Chroniken liegen vor. Seine liebste Quelle war das Kävels 
		Bläche. Schön, daß wir für das KB auch aus ihm schöpfen konnten. Wer ihn 
		kannte, weiß, was er zu sagen hatte.
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