Weiblen, 
		Heribert
		►
		Goldschmied 
		und Maler aus Kevelaer | * 1930 | † 1999
		
		
Von 
		Hause aus war Heribert Weiblen Goldschmied. 1944 absolvierte er eine 
		Lehre an der „Meisterschule für das gestaltende Handwerk Krefeld“, an 
		der „Staatlichen Höheren Fachschule für Edelmetallindustrie in 
		Schwäbisch Gmünd“ und bei der dortigen Firma L. J. Eiberger.
		
		
1985 wurde Heribert Weiblen König der Bürgerschützen, im Bild mit 
		Frau Sigrid.
		
		Gründlich ausgebildet, trat der gebürtige Kevelaerer 1948 ins 
		Unternehmen seines Vaters Hugo ein, das dieser 1931 mit Werkstatt und 
		Ladengeschäft gegründet hatte. 1955 machte Heribert Weiblen seinen 
		Meister.
		
		Lange Zeit galt Weiblen im Kreis seiner Sangesbrüder vom Kevelaerer 
		Sängerbund als eingefleischter Junggeselle. Aber bei Sigrid, der Tochter 
		von Franz und Anni Brünen, war es um ihn geschehen. 1968 heirateten sie, 
		erweiterten das Geschäft an der Hauptstraße und feierten 1981 den 50. 
		Geburtstag der Goldschmiede Weiblen. 
		
		Heribert Weiblen zählte zu den Ur-Kevelaerer Gewächsen, die mit ihrer 
		künstlerischen Kraft diese Kleinstadt zu einer unverwechselbaren, 
		nämlich einmaligen Schmiede der Kunst am unteren Niederrhein gemacht 
		haben. Sein Maltalent und seine schönen Bilder konnten die Kevelaerer 
		und ihre Gäste immer wieder an der Hauptstraße kennen lernen.
		
		

Heribert 
		Weiblen war kein Goldschmied, der nebenbei malte, sondern ein Künstler, 
		der sich mit mehreren Materialien, die kaum unterschiedlicher sein 
		konnten, auszudrücken verstand. Mit seinen kunstfertigen Händen formte 
		er Edelmetall zu Schmuck und Farbe zu Bildern. 
		
		
Heribert Weiblen 1982 als Maler.
		
		Es ist sicher kein Zufall, dass Heribert Weiblen im Segelsport 
		Entspannung und Ansporn fand. Die Naturkraft Wind in Vortrieb 
		umzusetzen, das reizte ihn. Mit dem Fahrrad erschloss er sich seine 
		Umwelt, deren pralles Leben er liebte. Die Freude des Gesangs genoss er 
		im „Sängerbund“, und bei den Bürgerschützen erlebte er einen Teil der 
		Kevelaerer Gesellschaft. Er marschierte mit und wurde 1985 König der 
		Bürgerschützengesellschaft. 
		
		Als die Hauptstraßen-Kaufleute eine Werbegemeinschaft gründeten, um der 
		Straße wieder zu ihrem früheren Gewicht und Gesicht zu verhelfen, stand 
		Heribert Weiblen in der vorderen Reihe und kümmerte sich um „seine“ 
		Hauptstraße.
		
		Es erfüllte ihn mit Freude und Stolz, als sein Sohn Lothar 1998 seine 
		Meisterprüfung als Goldschmied machte und damit seinen Part dazu 
		beitrug, dass die damals fast 70-jährige Tradition der Goldschmiede 
		Weiblen von der nächsten Generation fortgeführt werden konnte.
		
		Heribert Weiblen starb 1999 wenige Tage vor seinem 69. Geburtstag. Er 
		hinterließ viele wertvolle und schöne Spuren in dieser Stadt. Sie werden 
		die Zeit überdauern.