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Erste Apotheke hieß "Zum Weißen Löwen"
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		Das Gebäude mit der klassizistischen Fassade (Hauptstr. 29), in dem seit 
		1948 die Marien-Apotheke untergebracht ist, stammt aus dem Jahr 1820. Im 
		Vorgängerhaus an selber Stelle wirtschaftete von 1668 bis zur Änderung der 
		Fassade das Gasthaus Zum weißen Löwen. Der Eigentümer hieß 
		Johann Dyx und war Bierbrauer und Landwirt. Angelehnt an diesen Namen 
		wurde Kevelaers erste Apotheke Zum weißen Löwen genannt. 
		
		
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		Ludwig Freudenhammer 
		nennt in einer Notiz 1824 als das Jahr, seit dem Kevelaer über eine 
		eigene Apotheke verfügt habe. Wahrscheinlich ist sie noch älter, denn im 
		Tagebuch von Pastor 
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		Johann Heinrich Krickelberg finden wir für das Jahr 
		1820 (S. 24) diesen Vermerk: 
Bin ich nach Winnekendonk gewesen und hab den Herrn Kaplan Praest helfen begraben und kam um halb sieben erst zu Haus. Der Knecht von Inhetvin hat mich und den Apotheker Janssen, welcher mit uns reisete, gefahren.
Nach dem 
		Indiz Baujahr 1820 für das Haus an der Hauptstraße Nr. 29 
		(belegt durch ein Brandkataster) haben wir mit der Erwähnung des 
		Apothekers Janßen im Krickelberg-Tagebuch einen zweiten Hinweis auf das 
		Jahr 1820, dem mutmaßlichen Gründungsjahr der ersten Apotheke in 
		Kevelaer. Noch zu klären bleibt, was es mit dem alten Namen für das Haus 
		am Fuß der Hauptstraße, nämlich „in‘t Visel“ (Zum Mörser), auf 
		sich hat. Der Name deutet zwar auf einen Apotheker hin, allerdings wird 
		hier kein Apotheker, sondern ein Arzt praktiziert haben, der - wie 
		damals in Gebieten ohne Apotheken üblich - Herstellung und Weitergabe 
		von Arzneien mitbesorgte. 
		
		Theodor Janßen, Kevelaers erster selbstständiger Apotheker, starb 1826. 
		Sein Nachfolger hieß Jeße (Jesse); er wird im Krickelberg-Tagebuch 
		erstmals 1828 erwähnt. Seine Apotheke nennt Krickelberg in einer Notiz 
		von 1832 immer noch Apotheke Janßen. Nachfolger von Apotheker 
		Jeße wurde - so ist weiteren Hinweisen im Krickelberg-Tagebuch der Jahre 
		1836, 1839 und 1841 zu entnehmen - Apotheker Baum (Freudenhammer 
		verweist auf eine Grabplatte des Apothekers Baum an der Westseite der 
		St.-Antonius-Kirche). 
		
		Wann seine Apotheke Zum weißen Löwen an der Hauptstr. 29 in 
		Besitz des nächsten Apothekers (Vogt) kam und wie lange Vogt seine 
		Apotheke betrieb, ist nicht bekannt. 
		
		1881 wurde an der Mühlenstraße (heute: Basilikastraße) die 
		Marien-Apotheke eröffnet, und zwar durch den Apotheker Claudius 
		Thoenissen aus Garzweiler. Ob es einen direkten Bezug von der früheren 
		Apotheke Zum weißen Löwen (ab 1820 in der Hauptstraße) zur 
		neuen Marien-Apotheke (ab 1881 in der Mühlenstraße) gibt, ist nicht 
		belegt. Die Wahl des anderen Ladenlokals und der neue Name für die 
		Apotheke sprechen gegen einen direkte Verbindung. Offenbar gab es 1881, 
		als Thoenissen seine Marien-Apotheke eröffnete, die Vorgänger-Apotheke 
		nicht mehr. Sonst hätte Thoenissen die alteingesessene Apotheke 
		übernehmen können, was sein unternehmerisches Risiko verringert hätte.
		
		
		Weil Kevelaer zu jener Zeit mit Sicherheit keine zwei Apotheken besaß, 
		muss die neue Marien-Apotheke der zuvor an der Hauptstraße betriebenen 
		Apotheke Zum weißen Löwen direkt oder einige Zeit nach ihrer 
		Stilllegung gefolgt sein. Schon ein Jahr nach Eröffnung zog Adam 
		Thoenissen, einer der sechs Söhne von Claudius Thoenissen und selbst 
		Apotheker, mit der Marien-Apotheke von der Mühlenstraße in die Hauptstr. 
		53 um. (Karl Thoenissen, ein weiterer Sohn von Vater Claudius und wie 
		dieser Apotheker von Beruf, wurde später Priester. Er feierte 1905 in 
		Kevelaer seine Primiz.)
		
		In dritter Generation führte Josef Thoenissen die Marien-Apotheke 
		weiter. Er zählte 1935 ebenso wie Buchhalter Paul Meyer, Kaufmann Josef 
		Aengenheyster, Schneidermeister Matthias Bosch, Kaufmann Karl Dohr, 
		Schlosser Hieronymus Eyll, Kaufmann Peter Girmes, Bäckermeister Heinrich 
		Lenders und Bauer Peter Rühl zu den Gemeindeältesten im Rathaus. 
		
		
Im 
		Zweiten Weltkrieg wurde das Haus der Apotheke (Hauptstr. 53) schwer in 
		Mitleidenschaft gezogen. Vandalismus in der ersten Nachkriegszeit machte 
		es fast restlos zur Ruine. Abgerissen wurde 1953 auch das Haus de 
		alde Apothek an der Basilikastraße, Ecke Jansonsgasse.
Apotheker Josef Thoennissen jr. in seiner Marien-Apotheke.
1953 richtete sich die Marien-Apotheke im heute denkmalgeschützten Haus Hauptstr. 29 ein - dort wo die Geschichte der Kevelaerer Apotheke ihren Anfang genommen hatte. Das Kävels Bläche berichtete am 30. Mai 1953:
Heute hat die Kevelaerer Apotheke einen ganz modernen Rahmen bekommen in dem Hause Hauptstr. 29, wo Josef Thoenissen in mit allen dem heutigen Stand der medizinischen Erkenntnis entsprechenden Mitteln ausgestatteten Räumen die Tradition der Kevelaerer "alde Apothek" fortsetzt.
Im selben 
		Jahr bekam Kevelaer mit der Engel-Apotheke eine zweite Apotheke. Weitere 
		sollten später folgen. Die Engel-Apotheke wurde im Herbst 2012 
		aufgegeben.
		
		Die Marien-Apotheke wurde zuletzt in vierter Thoenissen-Generation von 
		Josef Thoenissen (* 1929, † 2000), Sohn des Apothekers Josef Thoenissen, 
		geführt. 1998 übernahm Wolfgang Maleska die Marien-Apotheke.
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