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Seit 1863 ist Kevelaer ans Schienennetz angebunden
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Bis ins 21. Jahrhundert musste Kevelaer darauf warten, bevor sein Bahnhof sein 50er-Jahre-Aussehen abstreifen und zeitgemäß umgestaltet werden konnte. Zuvor waren Millionen in den Bahnhofsvorplatz mit angrenzendem Europaplatz investiert worden. Doch dort, wo die Bahn AG das Sagen hatte, verkam die Gegend zu einer Brache. Expressgut und Reisegepäck wurden schon lange nicht mehr abgefertigt. Sogar Fahrkarten wollte die Bahn nicht mehr selbst an den Mann bringen.
		
		Die älteste Fotografie vom 
		Kevelaerer Bahnhof (1890). 
		
		Kevelaer als Zielbahnhof für Fernreisende war schon vor 
		Jahrzehnten aus den Fahrplänen verschwunden, als Busunternehmer es schafften, ihre 
		gummibereiften Gefährte als moderne Alternative zur Eisenbahn zu 
		positionieren. Das wurde erleichtert dadurch, dass die Pilgergruppen in 
		den Krisenjahren nach dem Zweiten Vatikanischen Konzil deutlich kleiner 
		wurden. 
		
		Um 1970 sank das Gesamtaufkommen sogar auf rund 200.000 Pilger ab. Da 
		lockte auch kein Extrarabatt mehr: Pilger zahlten im Sonderzug nur ein 
		Drittel des normalen Preises. Sonderzüge rechneten sich mangels Masse 
		kaum noch. 
		
		Der Reisebus, wie geschaffen für kleinere Gruppen, kam also wie gerufen.
		
		
		Nicht nur das. Weil die Pilgerzahlen ab Mitte der 70er-Jahre wieder 
		anzogen und bis heute eine bemerkenswerte Stabilität aufweisen, wurde 
		diesem „modernen“ Transportmittel sogar die Eigenschaft zugeschrieben, 
		für die Erholung aus der Krise und die neuerliche Blüte mit 
		verantwortlich zu sein. 
		
		Der Kevelaerer Bahnhof verlor im Bewusstsein der Bürger und 
		Verantwortlichen für Stadt und Wallfahrt seine tragende Rolle für die 
		wirtschaftliche Infrastruktur. Das registrierte die Bundesbahn - 
		vielleicht einer der Gründe, warum sie den Bahnhof zurückstutzte auf das, 
		was Kleinstadt-Bahnhöfe meistens sind: ziemlich unbedeutend.
		
		100 Jahre 
		lang hatte die Bahn das Hauptkontingent an Pilgern nach Kevelaer 
		befördert, dann war der Zug in weniger als zehn Jahren vom Reisebus 
		restlos abgehängt worden. Vorbei die Zeit, da in der Hauptwallfahrtszeit täglich mehrere 
		Sonderzüge eintrafen. Wie es damals aussah, vermittelt ein Bericht des 
		Kävels Bläche vom 12.7.1899:
Von dem Unfange des 
		hiesigen Pilgerverkehrs vermögen sich wohl die meisten der Sache 
		Fernstehenden kaum ein rechtes Bild zu machen. Einen Schluß auf die 
		ungeheure Zahl der während der Pilgerzeit nach hier kommenden Fremden 
		mag man daraus ziehen, daß allein in der Zeit von 28. Juni bis 3. Juli 
		hier 23 Sonderzüge mit etwa 15.000 angemeldeten Pilgern eintrafen. 
		
		Auf Sonntag entfallen hiervon 11 Züge mit rund 8000 Personen aus dem 
		Ruhrgebiete und angrenzenden Districten; über 1000 Pilger treffen am 
		Montag aus Holland ein. Rechnet man hierzu nun noch die erhebliche Zahl 
		der mit den fahrplanmäßigen Zügen und der in Prozessionen auf dem 
		Landwege eintreffenden, so dürfte die Gesammtzahl der in dem kurzen 
		Zeitraume von noch nicht einmal einer Woche hier zu kurzem Aufenthalte 
		weilenden Fremden mit 30.000 bis 36.000 nicht zu hoch veranschlagt sein.
		
		
		Für die ganze Dauer des sich auf die Sommermonate beschränkenden 
		Pilgerverkehrs ergibt dies einen Besuch von 6 bis 700.000 Personen in 
		dem bescheidenen Landstädtchen von noch nicht 8.000 Seelen. Es dürften 
		nicht die Großstädte einen ähnlichen Fremdenverkehr aufzuweisen haben.
		Der rasante 
		Wechsel von einer Transporttechnologie zur nächsten brachte den 
		Busunternehmern drei blühende Jahrzehnte. Ob diese Periode wie 
		die der Eisenbahn ebenfalls 100 Jahre alt wird, muss freilich bezweifelt 
		werden. Denn mit der Öffnung des Schienennetzes für 
		private Anbieter und den zu erwartenden Verbesserungen für die Fahrgäste 
		könnte die schon halbtot gesagte Eisenbahn wieder aufleben und zu einer 
		zugkräftigen Konkurrenz für das Reisebusgewerbe werden. Spritpreise, 
		Verkehrsdichte, Maut-Gebühren und Unfallgefahren auf der Straße machen 
		den Reisebusunternehmern obendrein zu schaffen. Es sind die gleichen 
		Probleme, mit denen die Spediteure zu tun haben, sofern sie 
		schwerpunktmäßig auf den Lkw-Transport setzen.
		
		Ein Umschwenk zurück auf die Bahn ist allerdings leichter gesagt als 
		getan. Die komfortablen und superschnellen Züge, in die die Reisenden 
		gerne wechseln würden, machen um Kevelaer einen weiten Bogen. Nachdem 
		dieser einst so bevölkerte Pilgerbahnhof Jahrzehnte lang nicht gefördert 
		worden ist, sind die Weichen zunächst einmal in andere Richtungen 
		gestellt. Bis hier ein ICE regelmäßig halten könnte, müsste viel Wasser 
		die Niers hinunter fließen.
		
		Es ist eher damit zu rechnen, dass Kevelaer nur langsam die erwarteten 
		Rückgänge im Reisebusverkehr durch Zuwächse im Eisenbahnverkehr 
		ausgleichen kann. Deshalb dürfte die Zahl der Individualpilger, die mit 
		dem Auto anreisen, zunächst noch zu- statt abnehmen. 
		
		Die Zukunft des Wallfahrtsortes kann sich aber nicht hauptsächlich von 
		diesem nur schwer zu kalkulierenden Besucherkontingent abhängig machen. 
		Durchorganisierte Pilgergruppen bleiben für die Wallfahrt unerlässlich.
		
		
		
		Kevelaer und die Eisenbahn - eine Chronik
		
			1860 Baubeginn 
			für die eingleisige Rheinische Eisenbahn 
			(Nimwegen-Kleve-Kempen-Krefeld-Köln über Kevelaer und Geldern). 
			Bauherr: Rheinische Eisenbahn-Gesellschaft (Staatsbahn).
			
			1863 Eröffnung 
			der Rheinischen Eisenbahn für die nun zu befahrene Gesamtstrecke 
			Krefeld-Kleve über Kevelaer (5.3.1863). Zunächst verkehren vier 
			Zugpaare auf der eingleisigen Linie, also vier von Krefeld nach 
			Kleve und vier von Kleve nach Krefeld. Mit der Streckeneröffnung ist 
			der Wallfahrtsort Kevelaer an das Schienennetz angebunden, was für 
			die Besucherzahlen einen enormen Auftrieb bedeutet. Die 
			Eisenbahnstrecke, die neue Konkurrenz, beeinträchtigt die 
			Schifffahrt auf der Maas. Dort geht das beförderte Frachtvolumen 
			erheblich zurück.
				
				
				
			♦  Wegen der 
			Eisenbahn baut die Gemeinde Kevelaer die Straße von der 
			St.-Antonius-Kirche bis zur Bahnlinie aus und nennt sie 
			Eisenbahnstraße (heute: Bahnstraße).
			
			1864 Erste 
			Bewährungsprobe für die neue Eisenbahnstrecke und den Bahnhof 
			Kevelaer: Tausende Pilger sind zur Weihe der neuen Marienkirche 
			(Basilika) in den Wallfahrtsort gereist und haben sich der Eisenbahn 
			bedient.
			
			1866 Konzession 
			für die Strecke Venlo-Wesel-Münster-Osnabrück als Bestandteil einer 
			Eisenbahnfernverbindung Paris-Hamburg mit Bahnstation Geldern an die 
			"Köln-Mindener Eisenbahn-Gesellschaft".
			
			1868 
			Fertigstellung der "Rheinischen Eisenbahn".
			
			1869 Zielstrebig 
			wird am Ausbau des Kevelaerer Bahnhofs gearbeitet. Mehrere neue 
			Gleise werden verlegt, um die immer länger werdenden 
			Pilger-Sonderzüge aufnehmen zu können. Drei langgezogene Bahnsteige 
			werden angelegt. 
			
			1874 Eröffnung 
			der Köln-Mindener-Bahn auf der Strecke Venlo-Wesel mit eigenem 
			Bahnhof in Geldern (Ostbahnhof oder Bahnhof "Köln-Mindener Bahn" im 
			heutigen Barbaragebiet).
			
1875 Verbindungsgleis zwischen dem Rheinischen Bahnhof in Geldern (Staatsbahn) und dem Ostbahnhof in Geldern (Köln-Mindener Bahn) wird in Betrieb genommen.
			1879 Die 
			Köln-Mindener Bahn wird verstaatlicht.
			
			1889 Erweiterung 
			des Bahnhofs Kevelaer für die Staatsbahn: Bau von fünf neuen Gleisen 
			im Bahnhofsbereich. 
			
			1892 Nach einer 
			Aussage des Bischofs von Münster in einem Hirtenschreiben ist 
			Kevelaer nach Lourdes die am meisten besuchte Marien-Gnadenstätte in 
			Europa und darüber hinaus. Dank der Eisenbahn finden sich in 
			Kevelaer inzwischen jährlich 400.000 Menschen ein.
			
			1894 Kervenheim 
			fordert vergeblich Anschluss an die projektierte Linie 
			Kevelaer-Homberg der Staatsbahn.
				
				
				
			♦  Wilhelm 
			Brüx, königlicher Vorsteher der Kevelaerer Eisenbahnstation - so 
			sein Titel -, ist seit 1869 im Amt und feiert sein 25-jähriges 
			Dienstjubiläum. "Unterbeamte der Station" feuern zwölf Böllerschüsse 
			ab. "Zahlreiche Geschenke sind dem Gefeierten überreicht worden, die 
			Zeugniß ablegen von der Liebe der Beamten zu ihrem Vorgesetzten", 
			meldet das KB.
			
			1896 Gelderns 
			Landrat von Nell unterrichtet seinen Kempener Amtskollegen von 
			Bönninghausen über den Beschluss des Kreissausschusses Geldern, die 
			Vorarbeiten für den Bau einer 
			>
			Kleinbahn 
			Kempen-Wachtendonk-Wankum-Straelen (Geldernsche Kreisbahn) dem 
			Regierungsbaumeister Gremler aus Kreuznach zu übertragen.
			
			1898 Geldern 
			entscheidet sich gegen Zusammenarbeit mit Kempen und beschließt, die 
			Kreisbahn allein zu bauen.
			
			1900 Genehmigung 
			der Trasse und Baubeginn der schmalspurigen Geldernschen Kreisbahn 
			(Kevelaer-Straelen-Kempen).
				
				
				
			♦  
			Winnekendonk fordert Anschluss vergeblich an die Geldernsche 
			Kreisbahn.
			
			1901 Teilstrecke 
			der Geldernschen Kreisbahn eröffnet: 
			Straelen-Auwel-Holt-Walbeck-Lüllingen/Twisteden-Kevelaer. Die 
			Schmalspurtrasse soll in Kevelaer u.a. entlang der Südstraße 
			verlaufen.
				
				
				
			♦ Beschluss 
			für einen zweigleisigen Ausbau der Rheinischen Eisenbahn.
			
			1902 Aufnahme des 
			Zugverkehrs der Geldernschen Kreisbahn auf der Teilstrecke 
			Straelen-Kempen.
			
			1904 538 
			Pilger-Sonderzüge (Staatsbahn).
			
			1905 254 
			Pilger-Sonderzüge.
			
			1906 Die 
			ursprünglichen Gebäude des Kevelaerer Bahnhofs können den enormen 
			Fahrgastverkehr und die umfangreiche Güterabfertigung nicht mehr 
			verkraften. Die Güterabfertigung bekommt einen Erweiterungsbau. Das 
			Stationsgebäude des Bahnhofs wird um ein Stockwerk erhöht (damit der 
			Bahnhofsvorsteher mit seiner Wohnung in die neue Etage umziehen und 
			unten Räume freimachen kann). Zum Gleis hin wird der Bahnsteig nun 
			vollständig überdacht.
			
			1907 
			Zweigleisiger Ausbau der Rheinischen Eisenbahn (Strecke 
			Kevelaer-Weeze) fertiggestellt.
			
			1908 
			Zweigleisiger Ausbau führt jetzt bis Goch.
			
			1909 Bahnhof 
			Wetten (Haltepunkt Wetten) dem öffentlichen Verkehr 
			übergeben.
			
			1910 293 
			Pilger-Sonderzüge.
			
			1919 Die 
			Köln-Mindener Bahn nimmt den Zugverkehr bis Wesel über Geldern 
			wieder auf.
			
			1913 344 
			Pilger-Sonderzüge.
			
			1914 Neue 
			Bahnsteighalle in Kevelaer eröffnet. Außerdem wird das 
			Bahnhofsgelände nun besser beleuchtet.
			
			1923 Belgische 
			Einheiten besetzen den Bahnhof in Geldern: Zugverbindungen nach 
			Krefeld, Kleve und zum Gelderner Bahnhof Köln-Minden werden 
			unterbrochen, wenig später wird die Strecke Wesel-Venlo blockiert. 
			Statt der streikenden deutschen Eisenbahner setzt die Militärbehörde 
			belgisches Personal ein und nimmt den Zugverkehr teilweise wieder 
			auf.
			
			
			
1930
			Einstellung der Geldernschen Kreisbahn (hat nie 
			Anschluss an Geldern gehabt), weil sie gegen Auto und Bus nicht mehr 
			konkurrenzfähig ist.
		Bahnhof und Bahnhofsvorplatz
 im Jahr 1930.
		
			1934 Im Kursbuch 
			der Reichsbahn, die bis dahin mit der Wallfahrt stets ein 
			einträgliches Geschäft gemacht hat, wird Kevelaer nicht mehr 
			Bahnstation geführt.
				
				
				
			♦ 248 
			Pilger-Sonderzüge. 
			
			♦ Beseitigung 
			der letzten Gleise der Geldernschen Kreisbahn.
			
			1935 Auf dem 
			früheren Kleinbahngelände in Kevelaer wird ein großer Parkplatz 
			geschaffen. 
			
			♦ Vergrößerung 
			des Bahnhofsgebäudes geplant. 
			
			
			
1936
			327 Pilger-Sonderzüge.
		Pilger-Sonderzug: Geschmückt 
		mit dem Kreuz.
		
			1938 Die 
			Reichsbahn stellt keine Sonderzüge mehr für Wallfahrten bereit.
			
			1944 Bei einem 
			Fliegerangriff auf den Bahnhof Kevelaer kommen zwei Menschen ums 
			Leben.
			
			1945 In den 
			ersten Wochen wird befürchtet, dass deutsche Soldaten vor ihrem 
			Rückzug über den Rhein den Kevelaerer Bahnhof sprengen. 
			
			
			♦ Gezielte 
			Luftangriffe auf Kevelaer am 11. und 14. Februar sowie am 1. März 
			mit Schwerpunktziel Bahnhof. Zertrümmert werden u.a. der Bahnhof, 
			das erst 1938 fertiggestellte Kreisheimatmuseum und die benachbarte 
			Post an der Gelderner Straße. Gnadenkapelle, Basilika und 
			Priesterhaus erleiden keine größeren Schäden.
			
			1947 Der Bahnhof 
			ist wie die St.-Antonius-Pfarrkirche immer noch eine Ruine. 
			
			1948 Die erste 
			Kevelaer-Wallfahrt der Stadt Münster mit 14 Wagen eines 
			Pilger-Sonderzugs.
			
			1949 Täglich etwa 
			3.000 Menschen kommen in der Hauptwallfahrtszeit am Bahnhof Kevelaer 
			an. Sie sehen von Unkraut überwucherte Geröllhalden, verrostete 
			Stahltrümmer, von Sprengladungen zerrissene Kellerlöcher und 
			Bretterverschläge. Die Bahnhofshalle ist nur provisorisch 
			hergerichtet. Die Überdachung des Bahnsteigs fehlt fast völlig. Für 
			1950 sagt die Bundesbahndirektion in Köln Geld für den Wiederaufbau  
			zu. 
			
			♦ 100 
			Pilger-Sonderzüge.
			
			1950 Erster 
			Bauabschnitt (Pilgerhalle und Dienstgebäude). Die nun in Angriff 
			genommene, neue Pilgerhalle grenzt an den für Pilger vorgesehenen 
			Bahnsteig, so dass die Wallfahrer direkt durch sie den Bahnhof 
			verlassen können und der übrige Verkehr am Bahnhof dadurch unberührt 
			bleibt. 
			
			1951 Eröffnung 
			der neuen Pilgerhalle (Empfangshalle) am Bahnhof. 
			
			1952 Neuer 
			Fahrtkartenschalter am Bahnhof. Angekündigt wird, dass nun auch das 
			zertrümmerte Hauptgebäude des Bahnhofs erneuert werden soll.
			
			1953 Das neue 
			Bahnhofgebäude wird in Betrieb genommen. Eine Eröffnungsfeier findet 
			erst ein halbes Jahr danach statt, als auch Wartesaal und 
			Bahnhofsrestaurant fertiggestellt sind. 
			
			1954 143 
			Pilger-Sonderzüge (Marianisches Jahr).
			
			1955 135 
			Pilger-Sonderzüge. 
			
			1956 115 
			Pilger-Sonderzüge. 
			
			♦ Der neu 
			gestaltete Bahnhofsvorplatz erhält den Namen 
			"Kardinal-von-Galen-Platz". Ein künstlerisch gestaltetes 
			Namensschild aus Holz (Bildhauer Ferdinand Dierkes) wird aufgestellt.
			
			1957 228 
			Pilger-Sonderzüge.
			
			1958 100 
			Pilger-Sonderzüge.
			
			1959 99 
			Pilger-Sonderzüge. 
			
			♦ Wegen der 
			sich häufenden Unfälle an Bahnübergängen wird der Bahnübergang an 
			der B 9 (heute überführt) mit Halbschranken versehen. Bisher ist der 
			Übergang nur durch ein Warnblinklicht gesichert gewesen.
			
			1960 92 
			Pilger-Sonderzüge. 
			
			1961 85 
			Pilger-Sonderzüge.
			
			1962 86 
			Pilger-Sonderzüge. 
			
			♦ Mit Beginn 
			des Sommerfahrplans der Deutschen Bahn halten etliche Züge nicht 
			mehr in Wetten.
			
			1962 80 
			Pilger-Sonderzüge.
			
			1964
			74 Pilger-Sonderzüge.
			
			1965 67 
			Pilger-Sonderzüge.  
			
			1966 59 
			Pilger-Sonderzüge.
			
			1967 44 
			Pilger-Sonderzüge. 
			
			♦ Stilllegung 
			der Bundesbahnstrecken Geldern-Straelen und 
			Geldern-Issum-Bönninghardt auch für den Güterverkehr (schon lange 
			keine Personenbeförderung mehr).
			
			
			
1967 Letzter 
			planmäßiger Zug am Bahnhof Geldern-Ost.
		Bahnhof Kevelaer, so wie man
		ihn aus den 70er-Jahren kannte.
			1968 44 
			Pilger-Sonderzüge.
			
			1969 34 
			Pilger-Sonderzüge.
			
			1970 28 
			Pilger-Sonderzüge.
			
			1978 Die 
			Bundesbahn stellt im Auftrage der Bundeswehr die Strecke 
			Geldern-Straelen für das Straelener Bundeswehrdepot wieder her.
			
			1986 Kevelaers 
			erste Park & Ride-Anlage in Bau. 40 zusätzliche Parkplätze für Autos 
			und 18 für Mopeds werden am Bahnhof eingerichtet.
			
			1990 Die erste 
			Tempo-30-Zone in Kevelaer wird im Bahnhofsbereich eingeführt.
			
			
			♦ Die 
			SPD-Fraktion schlägt eine Unterführung der Bahnstraße unter die 
			Eisenbahn vor.
			
			1991 Keine 
			Abfertigung mehr von Expressgut am Bahnhof Kevelaer.
			
			1992 Aufhebung 
			der Abfertigungsbefugnis für Reisegepäck in Kevelaer.
			
			1994 Deutsche 
			Bundesbahn überträgt den Von-Haus-zu-Haus-Transport von 
			Gepäckstücken an Privatunternehmen. 
			
			
			♦ Seit 
			Jahresbeginn sind die Bundesbahn (West) und die Deutsche Reichsbahn 
			(Ost) privatisiert und zur Deutschen Bahn AG zusammengefasst.
			
1995 Privatisierung der Schiene im Nah- und Regionalverkehr. Der Kreis Kleve wird "planungspflichtiger Aufgabenträger gemäß § 8 des Gesetzes zur Regionalisierung des Schienenpersonennahverkehrs sowie zur Weiterentwicklung des ÖPNV (Regionalisierungsgesetz NW)". ♦ Kevelaer werden für das Sanierungsgebiet "Kevelaer-Mitte" (Platzgestaltung am Bahnhof) aus dem Stadterneuerungsprogramm NRW eine Million Mark zugesagt.
		
		Der Bahnhof Kevelaer 
		präsentierte sich 1997 trist und wenig einladend.
			1997 Entwurf 
			eines Nahverkehrsplans für den Kreis Kleve durch Verkehrsplaner 
			Rainer Hüttebräucker (Leichlingen).
				
				
				
			♦  Stadtrat 
			Kevelaer begrüßt in einer Stellungnahme zum neuen 
			Gebietsentwicklungsplan der Bezirksregierung die vorgesehene 
			Elektrifizierung sowie den zweigleisigen Ausbau der Kursbuchstrecke 
			495 (Köln/Düsseldorf-Krefeld-Kleve) und die Erweiterung dieser 
			Strecke nach Nimwegen. Entsprechend der überregionalen Bedeutung des 
			Schienenweges sollten schnellere und modernere Züge eingesetzt und 
			der Fahrplan deutlich verdichtet werden.
				
♦  Die Kreise 
			Wesel und Kleve bilden eine Nahverkehrsregion und entscheiden ab 
			1998 in einem Zweckverband selbst darüber, wie und in welchem Umfang 
			Nahverkehr stattfindet. Beschluss des Kreistages Kleve über den 
			Nahverkehrsplan.
Bahnhof Kevelaer (1997).
Beschluss des Nahverkehrszweckverbandes Niederrhein über den Nahverkehrsplan für das Bus- und Bahnangebot in den Kreisen Kleve und Wesel. Ziel: In kürzeren Abständen häufigere Fahrten, bessere Abstimmung der Umsteigemöglichkeiten, übersichtlicheres Angebot für die Kunden, freundlichere Gesichter der Bahnhöfe.
		
		So sah der Bahnhof Kevelaer 
		(1997) vor seinem großen Umbau Ende der 2000er-Jahre aus.
		
			1998 Das 
			Konsortium Lahmeyer International/Dornier System Consult erhält den 
			Auftrag für einen "Masterplan": Zukunft des Niederrheins als 
			Verkehrs- und Logistikregion.
				
				
				
			♦ Vorschlag, 
			die Schienenstrecke Nimwegen-Xanten wieder einzurichten. - 
			Einführung des Integralen Taktfahrplans (ITF) auf der Schiene in 
			NRW: Die Takte werden kürzer, die Zuganschlüsse günstiger.
			
			1999 Für die 
			Eisenbahnlinie Kleve-Düsseldorf wird werktags ein 30-Minuten-Takt 
			eingeführt.
			
			2000 Die Deutsche 
			Bahn, Abteilung Reisen + Touristik in Essen, gibt bekannt, dass sie 
			ihren Bahnschalter in Kevelaer (Fahrkartenverkauf) kurzfristig 
			schließen und den Fahrkartenverkauf einer Agentur übertragen will. 
				
				
				
			♦ Die neuen 24 
			"Häuschen" hinter dem Bahnhof, in denen Fahrräder sicher vor 
			Beschädigung und Diebstahl eingeschlossen werden können, sind stark 
			gefragt.
			
			2001 Die Stadt 
			will am Bahnhof weitere Stellplätze für Fahrräder einrichten, aber 
			die Verhandlungen mit der Bahn „erweisen sich als schwierig, weil 
			bei der Bahn eine Reorganisation stattgefunden hat“ (Bürgermeister 
			>
			Heinz Paal).
				
				
				
			♦ Die 
			Investorengruppe ITG aus Düsseldorf plant am Bahnhof den Bau eines 
			großen Warenhauses mit einer Verkaufsfläche von rund 6.000 
			Quadratmetern. Eine fußläufige Trasse soll das Einkaufszentrum mit 
			der City verbinden (das Projekt scheitert am Widerstand der 
			Kevelaerer Kaufmannschaft). Der Plan des Investors, die Pilgerhalle am 
			Bahnhof abzureißen, ruft den Protest des Vereins Eisenbahnfreunde 
			hervor. Er ist hier mit seinen Aktivitäten und Modellanlagen seit 20 
			Jahren zu Hause. 
			
			2002
			Der Verhandlungs-Wirrwarr zwischen Stadt und Bahn 
			wegen immer neuer Ansprechpartner hat ein Ende. Land und Bahn 
			gründen die Bahnflächen-Entwicklungs-Gesellschaft (BEG). 
			Verkehrsminister Michael Vesper verspricht: "Bahnflächen in 100 
			Kommunen des Landes sollen optimal entwickelt werden“. Kevelaer ist 
			dabei. Die Stadt wird in eine „Modernisierungsoffensive“ der Bahn 
			aufgenommen. Kevelaer wünscht sich auf 
			DB-Kosten eine Gleisüberführung für Fußgänger. Die beiden 
			Gleise sollen erhöht werden, damit Bahngäste leichter ein- und 
			aussteigen können. Beleuchtung und Fahrkartenautomaten sollen 
			modernisiert werden. Die projektierte Rampe zur Gleisüberführung soll mit 150 
			Metern sehr lang werden; das sei wegen des Gefälles von sechs 
			Prozent (geeignet für Behinderte) unabweisbar, erklären die Planer.
			
			2003 Weitere 45 
			Fahrradboxen am Bahnhof werden errichtet.
			
			2004 Der 
			Kevelaerer Bahnhof wird von den Bürgern als ein "schmuddeliges Loch" 
			empfunden. Die Erneuerungen lassen auf sich warten. Die Hoffnungen 
			der Eisenbahnfreunde, in der ehemaligen Pilgerhalle verbleiben zu 
			können, schwinden. Ende des Jahres wird im Planungsausschuss der 
			Plan "Städtebauliche Entwicklung des Bahnhofes sowie des 
			Bahnhofsumfeldes" vorgestellt.
			
			2005 Die Stadt 
			Kevelaer wird Eigentümerin des etwa 10.000 Quadratmeter großen 
			Bahnhofsareals (Kaufpreis: 228.000 Euro). Nun steht eine Sanierung 
			des Geländes und der Gebäude für 3,84 Millionen Euro bevor. Die 
			Stadt hofft auf erhebliche Fördermittel und darauf, dass sie von der 
			Investitionssumme nur etwa 60 Prozent selbst aufbringen muss.
				
				
				
			♦ Der mit 
			Brettern verbarrikadierte Eingangsbereich des Bahnhofs soll auf 
			Vorschlag von Walburga Kamps (Schul- und Sportausschuss) bemalt 
			werden. Stefan Reudenbach (Impuls) nimmt sich mit weiteren 
			Helfern der Aufgabe an. Der Kunstkurs (9/10) der 
			Gemeinschaftshauptschule Kevelaer (>
			Annegret Beckedahl) gestaltet 
			schließlich den mit Spanplatten verrammelten Haupteingang farblich 
			neu. 
			
			
			
2007
			Die Grundsanierung des Bahnhofsgelände läuft an. Die 
			Arbeiten sind Anfang 2008 fast abgeschlossen.
		Der neue Kevelaerer Bahnhof.
		
2008 "Der schönste Bahnhof, den Kevelaer je hatte", meldet das KB im August. "Nun steht sie da - die neue Überführung und dominiert mit ihrer Mächtigkeit die neue Anmutung des gesamten Bahnhofbereichs." Zum 1. November wird auch das Hauptgebäude des Kevelaerer Bahnhofs mit Kartenverkauf und Kiosk für die Fahrgäste wieder geöffnet.
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