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		Teil 1: Von Christi Geburt bis 1300
		Wir 
		Gallier | Wie alles anfing
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Vor unserer 
		Zeitrechnung gehören wir Niederrheiner zum Stamm der Belgen, einem Zweig 
		des gallischen Volkes. Zwei Flüsse trennen die Gallier von den Germanen, 
		und der Streifen zwischen Rhein und Maas ist die natürliche Grenze, 
		zugleich aber auch Pufferzone und Ventil für kriegerische Völker, die 
		vorwärts drängen. 
		
		Hier an der Ostflanke Galliens, im Rhein-Maas-Gebiet, lebt es sich 
		unruhig. Die Gallier fühlen sich von den Germanen bedroht, die immer 
		wieder den Rhein überschreiten und in gallisches Gebiet einfallen.
		
Etwa 50 Jahre vor Christi Geburt kommt Cäsar, Kaiser des römischen Reiches, den bedrohten Galliern militärisch zu Hilfe und stoppt die vordringenden Germanen. Im ersten und zweiten Jahrhundert nach Christi Geburt dehnt Rom sein Imperium immer weiter aus und beherrscht schließlich halb Europa. Auch die Gebiete entlang des Rheins werden von römischen Truppen dauerhaft kontrolliert. Sogar die Insel England fällt unter den Machtbereich römischer Kaiser.
		
		
		
		
		
		
 
		Der untere Niederrhein, kaum besiedelt, viel Wald, viele Sümpfe, zählt 
		für die Römer zu „Untergermanien“. Zentrum dieser Provinz ist die 
		Siedlung Köln. Das Rhein-Maas-Gebiet dient den römischen Truppen 
		hauptsächlich als Aufmarschgebiet im Kampf gegen Volksstämme der 
		Germanen, die immer wieder ins Grenzgebiet einfallen. Die Besatzer 
		befestigen ihre Kasernen und Stützpunkte. Eines ihrer ältesten Kastelle, 
		die Colonia Traiana, steht in Xanten, und das bereits seit dem letzten 
		Jahrzehnt vor Christi Geburt.
		
		Die eingeborenen und zugewanderten Bauern und Jäger, die am unteren 
		Niederrhein leben, vermischen sich im Laufe der ersten drei Jahrhunderte 
		nach Christi Geburt mit Germanen, Kelten, Franken - und Römern. 
		
		Unterdessen breitet sich im Vorderen Orient, in Ägypten und 
		Griechenland, später auch in Gallien das Christentum aus, während die 
		neue Religion im Rheinland und am unteren Niederrhein noch lange 
		unbekannt bleibt. Erst im vierten Jahrhundert beginnt ein erster 
		Versuch, das Christentum zu den Landstrichen entlang des Rheins zu 
		bringen. Und es dauert noch gut 200 Jahre - inzwischen haben die Franken 
		die römische Herrschaft über Nordeuropa beendet -, bis von einer 
		flächendeckenden Christianisierung gesprochen werden kann. Sie beginnt 
		für unseren Raum mit den Missionaren Willibrord (ab 695) und Suitbert 
		(ab 700). 
		
		Um diese Zeit haben in dem Gebiet, das wir Kevelaer nennen, Menschen 
		gesiedelt, wie Bodenfunde an der heutigen Schanzstraße nachweisen.
		
		Im 8. Jahrhundert werden am unteren Niederrhein mit Xanten als geistigem 
		Zentrum erste christliche Gemeinden gegründet, von denen Emmerich wohl 
		auf direkten Einfluss Willibrords zurückgeht.
		
		In jener Zeit tritt Geldern in die Geschichte ein: Karl der Große 
		schenkt im Jahr 812 der Abtei Werden an der Ruhr Ländereien, darunter 
		ein Gebiet in „Gelleron“ (Geldern), das vorwiegend aus Wäldern und 
		Sümpfen besteht. Und auch Weeze tritt auf die Bühne: 863 geht die 
		dortige Kirche, zum Erzbistum Köln gehörend, in Besitz des 
		Reichsklosters Lorsch am Odenwald über.
		
		Von einer Gemeindegründung in Kevelaer und Umgegend sind wir noch weit 
		entfernt. Auch „Gelrie“ beziehungsweise „Gellere“, das spätere Zentrum 
		eines mächtigen Herzogtums, ist um das Jahr 1000 nicht viel mehr als 
		eine Siedlung vor einer Burg, die in der Nähe der heutigen Vollrathschen 
		Mühle vermutet wird und von der es keine Spuren gibt. Der Siedlungsname 
		Sonsbeck wird um jene Zeit erstmals dokumentiert. Rees wird 1049 
		hervorgehoben: Papst Leo XIV. besucht Haus Aspel. 
		
		Bald nach dem ersten Jahrtausend beginnt die eben so berühmte wie 
		berüchtigte Zeit der Grafen von Geldern. Die bisherige Vogtei, gebildet 
		aus den Ländereien um Geldern, wird im Jahr 1079 zur Grafschaft erhoben. 
		Graf Gerad I. (1094 bis 1118) ist der erste aus der gräflichen - später 
		herzoglichen - Linie des Hauses Geldern, dessen Regierungszeit lückenlos 
		dokumentiert ist.
		
		1123 gründen die Zisterzienser in Altenkamp bei Kamp eine Abtei 
		(Kamp-Lintfort). Die frommen Brüder sind hart arbeitende Menschen: Sie 
		machen die Landschaft am unteren Niederrhein urbar, roden Wälder und 
		trocknen Sümpfe aus.
		
		Das ist der Zeitpunkt, zu dem das Gebiet des heutigen Kevelaer aus dem 
		Dunkel der Bedeutungslosigkeit auftaucht - mit Keylaer (Ersterwähnung: 
		1144) und Wetten (1154).
		
		Auf Kervenheim (1270), Winnekendonk (1282), Twisteden (1300) und 
		Kevelaer (1300) müssen wir noch warten.
Aus: Martin Willing, 2000 Jahre Kevelaerer Heimat, KB-Beilage 1999/2000
		Teil 1: 
		> Von 0 bis 1300 |
		Wir 
		Gallier | Wie alles anfing
		
		Teil 2: 
		> Von 1300 bis 1350 |
		Grundstück verkauft | Erste Zeugnisse für Kevelaer
		
		Teil 3: 
		> Von 1300 bis 1500 
		|
		Hauen und Stechen | Die Grafen und Herzöge des Gelderlands
		
		Teil 4: 
		> Von 1550 bis 1635 
		|
		Freiheitskampf | Die Zeit bis zum Kroaten-Massaker
		
		Teil 5: 
		> Von 1635 bis 1642 
		|
		Mord und Totschlag | Das Chaos vor Entstehung der Wallfahrt
		
		Teil 6: 
		> Von 1643 bis 1714 
		|
		Wir Preußen | Als König Wilhelm kam
		
		Teil 7: 
		> Von 1715 bis 1805 
		|
		Wir Franzosen | Geist der Aufklärung
		
		Teil 8: 
		> Von 1800 bis 1830 
		|
		Napoleons Ende | Die Rückkehr der Preußen
		
		Teil 9: 
		> Von 1830 bis 1850 
		|
		Deutsche Revolution | Neues Selbstbewußtsein der Katholiken
		
		Teil 10: 
		> Von 1850 bis 1875 
		| Abschied vom Mittelalter | Auflösung des Kirchenstaats
		
		Teil 11: 
		> Von 1875 bis 1878 
		|
		Kulturkampf | ... und sein Ende 
		
		Teil 12: 
		> 1879 |
		Zeitung | Gründung des Kävels Bläche
		
		Teil 13: 
		> 1880 bis 1881 
		| Vom Brand bis Wochenmarkt | Zwei Jahre mit großen Veränderungen
		
		Teil 14: 
		> 1880 bis 1890 
		| Kaiser Wilhelm | Aufbruchzeiten
		
		Teil 15: 
		> 1890 bis 1900 
		|
		Aufschwung | Kevelaers Wirtschaft boomt
		
		Teil 16: 
		> 1900 bis 1919 
		|
		Das Ende von Preussens Gloria | Kevelaer und der Erste Weltkrieg
		
		Teil 17: 
		> 1920 bis 1930 
		|
		Hilfe aus der Not | Kevelaer am Vorabend des Zweiten Weltkriegs 
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