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1996 gestartet | DATAscript, ComTech, Benno van Aerssen und andere Pioniere
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		1989 in kreativer Runde 
		(v.l.): Gerda Figge, Uwe Figge, Benno van Aerssen, Hans-Josef Kuypers 
		und Ulrich Wolken.
		
		Als im 
		Frühjahr 1996 der junge Datenverarbeitungs-Kaufmann Benno van Aerssen 
		sein mit der Stadt Kevelaer verabredetes Projekt "Kevelaer goes online" 
		ankündigte und nur wenige Monate danach verwirklichte, trat die 
		Wallfahrtsstadt zusammen mit zahlreichen Unternehmen sozusagen "über 
		Nacht" ins Internet-Zeitalter ein. Ohne van Aerssens kreative Ideen, 
		ohne seine Kenntnisse der neuen Kommunikationstechnologien wäre das 
		Internet zu einem so frühen Zeitpunkt wohl kaum auf breiter Front in 
		Kevelaer genutzt worden. Aber noch jemand gehört zu den Pionieren in 
		Kevelaer, der für van Aerssens Erfolg und damit zugleich den der Stadt 
		Kevelaer die Grundlagen gelegt hat: Uwe und Gerda Figge und ihre Firmen 
		DATAscript und ComTech.
		
		
Entstanden 
		aus einer Programmier-Dienstleistung für eine spezielle Branche und aus 
		einer Handbuch-Schreibstube für einen bekannten Großhersteller von 
		tragbaren Computern, erkannte Gerda Figge von DATAscript in Weeze 
		frühzeitig den gewaltigen Bedarf an Computerprogrammen und 
		Personalcomputern im Mittelstand. 
Präsentation der Schulung (1989).
1987 eröffnete 
		das Ehepaar Figge in Kevelaer in den Räumen der Volksbank an der 
		Busmannstraße ein Institut für Kommunikations- und Datentechnik. 
		
		
Hier 
		wurden Umschüler, vom Arbeitsamt unterstützt, an die modernen 
		Technologien herangeführt. "Wirtschaftliche Nachteile einer Region", so 
		sagte es damals Geschäftsführerin Gerda Figge, "lassen sich über die 
		neuen Techniken ausgleichen". Das gelinge allerdings nur, wenn diese 
		Techniken von den Arbeitnehmern auch beherrscht werden.
Gerda und Uwe Figge.
		In ihrem innovativen Unternehmen beschäftigte Pionierin Gerda Figge auch 
		einen jungen Mann, der 1984 am Kardinal-von-Galen-Gymnasium sein Abitur 
		gemacht und dann eine Ausbildung zum Datenverarbeitungskaufmann begonnen 
		hatte. Figge erkannte das Talent und übertrug Benno van Aerssen schon 
		als Azubi die Verantwortung für das Ladengeschäft ComTech an der 
		Busmannstraße, wo von neun Mitarbeitern Soft- und Hardware angeboten 
		wurde. 
		
		
Dass der Laden am Ende „nicht lief“, lag an gravierenden 
		Marktveränderungen: Die Beratungsbedürftigkeit der Neuanwender nahm ab, 
		die Preise für Hard- und Software verfielen. Die große Zeit der 
		Discounter und des Versandhandels brach an. Auch das neben dem alten 
		Rathaus eingerichtete „Institut für Kommunikations- und Datentechnik“ 
		musste wie DATAscript selbst (1993) aufgeben, weil sich die 
		Rahmenbedingungen für Umschulungen und Weiterbildung änderten. 
Benno van Aerssen (1989).
Benno van Aerssen kehrte diese berufliche Entwicklung, die jeder junge Arbeitnehmer als für sich bedrohlich empfunden hätte, in einen Vorteil um: Er bereitete sich nun, zeitweilig abgestützt durch Teilzeitbeschäftigungen bei einem großen Arbeitgeber, zielstrebig auf seine Selbstständigkeit vor. 1996 hatte er das Projekt "Kevelaer goes online" entwickelt und im Rathaus aufgeschlossene Unterstützer gefunden. Bei der Vorstellung des Projekts im März 1996 erlebte KB-Redakteur Martin Willing einen vor Ideen sprühenden van Aerssen, der, so hielt es der damalige Zeitungsbericht fest, "mit glänzenden Augen" seine Gäste informierte.
		
		Benno van Aerssen (1996): 
		Ein Kreativkopf wie er im Buche steht.
		
		Die Grundidee des Projekts war bestechend: Die Stadt Kevelaer 
		finanzierte als Hauptkundin der frisch gegründeten "Benno van Aerssen + 
		Partner GmbH" das städtische Internet-Portal "www.kevelaer.de", und 
		jedes Unternehmen in Kevelaer konnte sich mit einer Unteradresse an 
		dieses Portal anhängen. Für die meisten gewerblichen Anbieter aus 
		Kevelaer erstellte van Aerssen den jeweiligen Internet-Auftritt. 
		
		Für das Kevelaerer Blatt, einem der ersten Kunden van Aerssens, 
		programmierte Martin Willing die Seiten, die zu jenem Zeitpunkt das 
		erste Internet-Nachrichtenangebot einer Wochenzeitung in 
		Nordrhein-Westfalen darstellten. Untergebracht war die van-Aerssen-Firma 
		mit ihren Servern im Künstlerhaus der Stadt an der Venloer Straße. 
		
		
Zur 
		Bundestagswahl 1998 wurden die Bürger zum ersten Mal im Ratssaal per 
		Internet über die Ergebnisse informiert: Die Zahlen aus den 
		Stimmbezirken wurden von Martin Willing journalistisch aufbereitet und 
		in seinen mobilen Rechner übertragen, dann von Benno van Aerssen ins 
		Internet befördert und auf einer Großleinwand für alle Anwesenden 
		sichtbar gemacht. 
Teamwork 1998 im Rathaussaal von Martin Willing (v.) und Benno van Aerssen: Wahlergebnisse übers Internet direkt an die Wand.
Die Firma von Benno van Aerssen, der 1998 für seine Pionierleistung in 
		Kevelaer mit dem Marketingpreis der Stadt ausgezeichnet wurde, und die 
		von Dirk Rossom schlossen sich im September 2003 zu "va:ro gmbh" mit 
		Sitz in Bedburg-Hau zusammen. Das nun 33-köpfige Team gab sich Anfang 
		2006 den neuen Namen "db-central gmbh". 2007 waren bereits 58 Mitarbeiter 
		beschäftigt. Die Produktpalette umfasst heute mehr als 80 Module aus den 
		Bereichen "eLearning, Blended Learning, Content Management und 
		eCommerce".
		
		
Ebenfalls 
		2007 gründete Benno van Aerssen seine in Kleve ansässige Firma 
		"Atelier für Ideen GmbH", mit der er "Ideenfindung, Innovationscoaching 
		und Innovationsmanagement" betreibt. 2009 erschien im mi-Wirtschaftsbuch 
		Verlag München sein Buch "Revolutionäres Innovationsmanagement". 
Benno van Aerssen.
2010 
		übernahm van Aerssen, der im Jahr zuvor ein Fernstudium der Psychologie 
		begonnen hatte, an der Hochschule Rhein-Wall einen Lehrauftrag für 
		Kreativität und Innovationsmanagement in den Studiengängen "Mechanical 
		Engineering" und "Systems Engineering". 2012 gehörte der Kreativkopf zu 
		den "TOP 100 Excellence Speakern" von Speakers Exellence.
		
		17 Jahre nach van Aerssens Start mit dem Projekt "Kevelaer goes online" 
		ist die Internet-Nutzung in Kevelaer für Privatleute wie Unternehmen so 
		selbstverständlich wie der Gebrauch von Fernsehen und Telefon. Was man dazu 
		benötigt, ist heutzutage kostenlos aus dem Netz herunterzuladen. Mit 
		wenigen Schritten kann jeder, der will, online gehen. Das war 1996 
		völlig anders. Wer die Anfänge in Kevelaer miterlebt hat, weiß noch, wie 
		aufregend und schwer die ersten Gehversuche waren.
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