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Gegründet 1927
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		Der Spielmannszug der 
		Freiwilligen Feuerwehr Kevelaer (2009). Foto: feuerwehr-kevelaer.de
		Der
		
		Turn- und Sportverein 
		Kevelaer (TuS) hatte vor dem ersten Weltkrieg ein Tambourcorps. Aber 
		nicht aus den Turnern, sondern aus der Freiwilligen Feuerwehr und der 
		St.-Sebastianus-Schützenbruderschaft ging 1927 das Trommlercorps hervor, 
		das im gesellschaftlichen Leben Kevelaers eine große Rolle spielen 
		sollte und das wir als Spielmannszug der Feuerwehr kennen. Sie nannten 
		sich zunächst De wette Boxe („Die weißen Hosen“).
		
		Die Wiege des Spielmannszuges stand in der Wohnung von Rohrmeister 
		Wilhelm Fischer in der Kroatenstraße - am Wasserturm. Bei ihm trafen 
		sich 1927 auf Initiative von Wehrleiter Johann Cleve acht Männer, 
		darunter Theo Franzen, Hermann Hünting, Theo Lemmen und Willi Tebartz. 
		Unter Leitung des ersten Tambourmajors Heinrich Danners begannen sie zu 
		proben. 
		
		Die Gruppe bekam Zulauf, und als die Fischer-Wohnung für die Proben zu 
		klein wurde, zog der Spielmannszug in den Gasthof „Fontes“ um (1935). 
		Inzwischen bildete Gärtnermeister Heinrich Soethoff, der acht Jahre das 
		Trommlercorps seiner Heimatgemeinde Weeze geführt hatte, die inzwischen 
		16 Kameraden aus. Und es wurde für die Proben erneut umgezogen: ins 
		Jugendheim an der Amsterdamer Straße (früher Gesellenhaus).
		
		Nach der Zäsur durch den Zweiten Weltkrieg fanden die überlebenden und 
		neu hinzugekommenen Spielleute bald wieder Tritt. Zur Kevelaerer 
		Stadterhebung (1949) trat die Musikgruppe zum ersten Mal wieder auf - 
		mit geliehenen Instrumenten und personeller Verstärkung aus Weeze.
		
		Viele Freunde der Marschmusik trugen dazu bei, dass die Knöppeljonges 
		Instrumente kaufen und üben konnten. Josef Janssen schulte die Trommler, 
		Jakob von Riswick die Flötisten. 1951 bildeten Heinrich Soethoff 
		(Vorsitz), Willi Tebartz (Kassierer), Hermann van Bühren (Schriftführer) 
		und Josef Janssen (Gerätewart) den ersten Nachkriegsvorstand. 
		
		Zu den Instrumenten gesellten sich im Lauf der Jahre Signalhörner und 
		dicke Trommeln. Bei einem Ständchen im Jahr 1957 für die Eheleute
		
		Josef Vorfeld führten die 
		Musiker zum ersten Mal eine neue Lyra mit. Ihr folgten wenig später eine 
		zweite und zehn Fanfaren.
		
		Zum 40-jährigen Jubiläum präsentierten die Spielleute stolz ihren neuen 
		Schellenbaum. Nicht nur die Ausstattung stimmte, auch die Leistung: Die 
		Musiker errangen bei Wettbewerben schöne Preise. So holten sie 1953 den 
		Kreismeistertitel nach Kevelaer.
		1961 übernahm Willi van Bühren die Nachfolge von Tambourmajor Heinrich 
		Soethoff, der 26 Jahre lang dem Spielmannszug voranmarschiert war. Ab 
		1967 engagierte er sich zudem als Vorsitzender. 
		
		Die Mitglieder des Spielmannszugs widmeten sich damals nicht nur der 
		Musik: Sie waren in erster Linie Feuerwehrmänner, die herbeieilten, wenn 
		die Sirenen zu einem Brandort riefen. Trotz der doppelten Belastung 
		spielten sie besonders gern bei geselligen Anlässen auf.
		
		Etwas Ausgefallenes boten sie zur Kirmesfeier 1962: Sie zeigten sich 
		hoch zu Ross mit Trommeln und Trompeten im Festzug.
		
		Der Verein löste die Nachwuchsfrage geschickt. 1970 gründete er den 
		Jugendspielmannszug. Die neun bis 13 Jahre junge Mitglieder hatten 1971 
		ihren ersten öffentlichen Auftritt im Bühnenhaus. 
		
		1977 feierte der Spielmannszug ein besonderes Jahr: Er freute sich mit 
		der ganzen Stadt über seinen 50. Geburtstag. Willi van Bühren stellte 
		den ersten Festkettenträger für die Gemeinschaft. Walter Holtappels 
		erlebte die großen Tage als Adjutant mit.
		25 Jahre blieb Willi van Bühren Tambourmajor; 1986 gab er seine Ämter 
		ab. Er legte die Tambour-Stabführung in die Hände seines Sohnes Norbert; 
		Walter Holtappels übernahm den Vorsitz.
		
		Die Zeiten änderten sich. Immer mehr Mädchen fragten an, ob sie im 
		Spielmannszug mitmischen könnten. 1988 beschloss die Gemeinschaft, 
		künftig gemischt aufzutreten. 
		1993 stellte der Spielmannszug zum zweiten Mal mit Walter Holtappels den 
		Festkettenträger. Er wählte Hans Janssen zu seinem Adjutanten. 
		
		1994 löste Willi Holtappels Norbert van Bühren als Tambourmajor ab. Zwei 
		Jahre später, 1996, starb im Alter von 88 Jahren Theodor Lemmen, das 
		letzte noch lebende Gründungsmitglied. Sein Herz hatte den Musikern und 
		der Feuerwehr gehört.
		
		
1998 
		legte Walter Holtappels den Vorsitz nieder. Für ihn war der 
		Spielmannszug ein Teil seines Lebens; seine Musiker dankten ihm stehend 
		mit Beifall - viele Minuten lang. 
		An die Stelle von Walter Holtappels rückte Jürgen Lamers. 1970 war 
		Lamers mit neun Jahren in den Jugendspielmannszug eingetreten. 2001 
		übernahm er zudem den Vorsitz des neu gegründeten Fördervereins. 
Wachwechsel: Von Walter Holtappels (Aufnahme von 1993) zu Jürgen Lamers (1998).
Etwa 40 Auftritte im Jahr begehen die 41 aktiven Mitglieder des 
		Spielmannszugs im Jahr. Bei den Schützenfesten des 
		
		Stadtbundes sind sie 
		zu finden, natürlich bei der Kirmes, bei Ständchen aller Art und den 
		Feuerwehrveranstaltungen. Was am meisten zählt, ist die Kameradschaft in 
		der Gemeinschaft.
		
		Auch wenn die Musiker des Spielmannszugs heute nicht alle dafür stehen, 
		Brände zu löschen, so sind sie doch alle für die Bürgerinnen und Bürger 
		in Kevelaer da. Wo der Spielmannszug erscheint, kommt Freude auf.
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