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Pilgerreise ins Heilige Land mit Weihbischof Heinrich Janssen (2006)
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		Der Weg von Nazareth nach Kafarnaum ist kaum an einem Tag zu schaffen. 
		Es müssen Berge überwunden werden, die schroff zum See Genesaret 
		abfallen. Durch sie führt eine Schlucht, die man Taubental nennt. Hier 
		ging Jesus, nachdem er Nazareth verlassen hatte, um in Kafarnaum zu 
		wohnen, das am See liegt (s. Mt 4.13). Im Gepäck hatte er eine schlimme 
		Nachricht: Johannes der Täufer war auf Befehl von König Herodes 
		festgenommen worden.
		
		Der Weg durch das Taubental ist beschwerlich. Man lässt seine Füße 
		besser nicht aus dem Blick, um halbwegs sicher aufzutreten. Durch Geröll 
		und um Steine schlängelt sich ein Rinnsal, dem wir folgen. Wir - das 
		sind 27 Pilger vom Niederrhein und aus dem Münsterland. 
		
		Die Sonne macht uns zu schaffen. Dabei ist erst Mai, und die 30 bis 35 
		Grad im Schatten sind nichts gegen den Glutofen im Hochsommer. Eine 
		abgemagerte Kuh, scheinbar herrenlos, taucht am steilen Hang des Bergs 
		zur Rechten auf. Wenig später stoßen wir auf ein Kalb, das halb verwest 
		unter Gestrüpp liegt. Immer wieder stockt der Vormarsch. Einer reicht 
		dem anderen die Hand und hilft, wenn der Hintermann von Stein zu Stein 
		balanciert. „Noch nie“, wird später eine Pilgerin sagen, „habe ich einem 
		Bischof so oft die Hand gedrückt“. 
		> 
		Heinrich Janssen, Regionalbischof für 
		den Niederrhein und unser geistlicher Begleiter, packt zu wie jeder in 
		der Gruppe.
		
		Jesus war in einer ähnlich großen Gemeinschaft, als er diesen Weg zu 
		seinem neuen Aufenthaltsort am See Genesaret nahm. Seine Mutter Maria, 
		Verwandte und Anhänger begleiteten ihn (s. Joh 2.12). Josef, sein 
		Ziehvater, war schon gestorben. Er war wesentlich älter gewesen als 
		Maria, die jetzt vielleicht im 45. Lebensjahr stand. 
		
		Jesus und seine Begleiter trugen vermutlich Wasserschläuche aus Tierhaut 
		bei sich. Wir haben es leichter, denn in unseren Rucksäcken stecken 
		Sprudelflaschen aus leichtem Kunststoff. Wer hier kein Wasser dabei hat, 
		gerät in Gefahr. Denn in dem wilden Gelände trifft man kaum auf helfende 
		Menschen, und der Bach, in der Regenzeit ein Strom, fällt im Hochsommer 
		für lange Zeit trocken.
		
		Dort wo sich die Berghänge glätten und der See am Horizont spiegelt, 
		steht für uns ein klimatisierter Reisebus bereit. Zu Fuß aber sind es 
		noch Stunden bis zum Ufer, und Kafarnaum, der neue Wohnort von Jesus und 
		seiner Begleitung, liegt oben im Norden des Gewässers. 
		
		Als Jesus am See von Galiläa entlangging, sah er zwei Brüder, Simon, 
		genannt Petrus, und seinen Bruder Andreas; sie warfen gerade ihr Netz in 
		den See, denn sie waren Fischer. Da sagte er zu ihnen: „Kommt her, folgt 
		mir nach! Ich werde euch zu Menschenfischern machen“ (Mt. 4,18-19). Sie 
		waren die ersten Jünger, die Jesus berief. Hier in Galiläa trat Jesus 
		zum ersten Mal öffentlich auf. „Und sein Ruf verbreitete sich in ganz 
		Syrien“ (Mt. 4,24). 
		
		Der See Genesaret ist von Bergen umgeben, im Osten von den Golanhöhen. 
		Wir fahren mit unserem Reisebus auf einen der Berge im Nordwesten, 
		unweit von Kafarnaum. Etwa hier, wo genau weiß niemand, vielleicht am 
		Fuß jenes Hangs, über den wir beim Abstieg vom Berg wandern, stieß 
		Jesus, begleitet von zahlreichen Jüngern, auf eine große Menge von 
		Menschen, die ihn hören wollten. „Er setzte sich“ (Mt 5,1) und sagte: 
		„Selig, die arm sind vor Gott, denn ihnen gehört das Himmelreich“ (Mt 
		5,3). „Selig, die ihr jetzt hungert, denn ihr werdet satt werden. Selig, 
		die ihr jetzt weint, denn ihr werdet lachen“ (Lk 6,21). 
		
		Was Jesus auf dem Berg der Seligpreisungen sprach, zieht seit jener Zeit 
		Christen wie Nichtchristen in den Bann und hat sich als Bergpredigt, von 
		der jeder gehört hat, in die Herzen eingeprägt. Weihbischof Heinrich 
		Janssen erinnert auf dem Berg in seiner Predigt an Papst Johannes Paul 
		II., der gesagt hat, „daß die Seligpreisungen eigentlich eine stille 
		Autobiographie Jesu sind“.
		
		Wir wandern weiter bis Tabgha am Seeufer, wo unser Pilgerhaus steht, in 
		dem wir wohnen. Es ist noch Zeit bis zum Abendessen, Zeit zum Duschen 
		und Ausruhen. Wir sind zurzeit die einzigen Gäste im Pilgerhaus. 
		
		Von Ruhe konnte damals in Tabgha keine Rede sein: „Kommt mit an einen 
		einsamen Ort, wo wir allein sind, und ruht ein wenig aus“, sagte Jesus 
		zu seinen Jüngern. „Denn sie fanden nicht einmal Zeit zum Essen, so 
		zahlreich waren die Leute, die kamen und gingen“ (Mk 6,31). Als das Boot 
		mit Jesus und seinen Freunden ablegen sollte, wurden sie von den 
		Menschen abgefangen. Jesus hatte Mitleid mit ihnen und lehrte sie lange, 
		bis seine Jünger mahnten, er müsse die Leute nun ziehen lassen, sonst 
		könnten sie sich in den umliegenden Dörfern nichts mehr zum Essen 
		kaufen, denn es sei schon spät. 
		
		„Gebt ihr ihnen zu essen“, sprach Jesus. Aber die Jünger hatten nur fünf 
		Brote und zwei Fische. „Darauf nahm er die fünf Brote und die zwei 
		Fische, blickte zum Himmel auf, sprach den Lobpreis, brach die Brote und 
		gab sie den Jüngern, damit sie sie an die Leute austeilten. Auch die 
		zwei Fische ließ er unter allen verteilen. Und alle aßen und wurden 
		satt“ (Mk 6,38, 6,41-42). 
		
		Jesus zaubert nichts aus dem Zylinder“, erläutert Heinrich Janssen in 
		seiner Predigt. „Er fragt: Was ist an Vorrat vorhanden? Er lässt die 
		Menschen sich in kleinen Gemeinschaften setzen. Er nimmt den ganzen 
		Vorrat in seine Hände, spricht den Lobpreis, bricht das Brot, und durch 
		die Hände der Jünger kommt es an die Leute.“ Janssen fährt fort: „Das 
		Wunder selbst ist eine Botschaft. Es soll sichtbar machen, dass Jesus 
		grundlegend den Willen, Gemeinschaft zu bilden, und auch die Macht dazu 
		hat. Das Mahl steht für das Füreinander. Das Brot steht für alles 
		Lebensnotwendige.“ Und: „So geht Jesus vor. Wir müssen tun, was wir 
		können, er wirkt mit.“
		
		Die Geschichte ist in unseren Köpfen, als wir am Ort der wunderbaren 
		Brotvermehrung in Tabgha, in unserem Pilgerhaus, das Abendessen 
		einnehmen. Wo kann man besser als hier verstehen, warum vor und nach dem 
		Essen im Gebet gedankt wird? 
		
		Am Abend gehen einige aus unserer Pilgergruppe am Ufer spazieren und 
		schauen auf den See, der spiegelblank ist. Kaum ein Lüftchen weht. Jesus 
		fuhr mit seinen Jüngern häufiger mit einem Boot hinaus. Und nicht immer 
		war es so geruhsam wie heute. „Plötzlich brach auf dem See ein 
		gewaltiger Sturm los, so dass das Boot von den Wellen überflutet wurde. 
		Jesus aber schlief. Da traten die Jünger zu ihm und weckten ihn; sie 
		riefen: Herr, rette uns, wir gehen zugrunde! Er sagte zu ihnen: Warum 
		habt ihr solche Angst, ihr Kleingläubigen? Dann stand er auf, drohte den 
		Winden und dem See, und es trat völlige Stille ein“ (Mt 8,24-26). 
		
		Trotzdem blieb die Angst der Jünger vor Sturm und Untergang größer als 
		ihr Glaube. Als sie eines Nachts - ohne Jesus, der sich auf einen Berg 
		zurückgezogen hatte - mit ihrem Ruderboot auf der Fahrt zum anderen Ufer 
		erneut in Gefahr gerieten und unterzugehen drohten, nahte zwar Rettung 
		in der Gestalt von Jesus, der über das aufgewühlte Wasser des Sees ging. 
		Aber die Schiffbrüchigen sahen in ihm eher ein Gespenst als ihren 
		Retter. Jesus rief ihnen zu: Habt Vertrauen, ich bin es; fürchtet euch 
		nicht! Und Petrus antwortete: Herr, wenn du es bist, so befiehl, dass 
		ich auf dem Wasser zu dir komme. Jesus sagte: Komm! Da stieg Petrus aus 
		dem Boot und ging über das Wasser auf Jesus zu. Als er aber sah, wie 
		heftig der Wind war, bekam er Angst und begann unterzugehen. Er schrie: 
		Herr, rette mich! Jesus streckte sofort die Hand aus, ergriff ihn und 
		sagte zu ihm: Du Kleingläubiger, warum hast du gezweifelt? Und als sie 
		ins Boot gestiegen waren, legte sich der Wind. Die Jünger im Boot aber 
		fielen vor Jesus nieder und sagten: „Wahrhaftig, du bist Gottes Sohn„ 
		(Mt 14,27-33).
		
		Mit Jesus im Boot! Mit Jesus auf dem See!“, sagt Heinrich Janssen zu 
		den Pilgern. „In dieser Stunde reicht er uns mehr als nur seine Hände. 
		Wir hören ihn und er schenkt sich uns in einer Gebärde, die man nur 
		begreift, wenn man den Gründonnerstag und Karfreitag zusammen sieht und 
		mitgeht.“
		
		Mit dem Bus fahren wir die Strecken, die Jesus und seine Jünger zu Fuß 
		bewältigt haben. Unser nächstes Ziel ist Cäsarea Philippi im Norden, wo 
		sich der Jordan aus drei Zuflüssen speist, bevor er sich in den See 
		Genesaret ergießt. 
		
		„Als Jesus in das Gebiet von Cäsarea Philippi kam, fragte er seine 
		Jünger: Für wen halten die Leute den Menschensohn?“ (Mt 16,13). 
		
		Petrus antwortete: „Du bist der Messias, der Sohn des lebendigen Gottes! 
		Jesus sagte zu ihm: Selig bist du, Simon Barjona, denn nicht Fleisch und 
		Blut haben dir das offenbart, sondern mein Vater im Himmel. Ich aber 
		sage dir: Du bist Petrus, und auf diesen Felsen werde ich meine Kirche 
		bauen, und die Mächte der Unterwelt werden sie nicht überwältigen. Ich 
		werde dir die Schlüssel des Himmelreichs geben; was du auf Erden binden 
		wirst, das wird auch im Himmel gebunden sein, und was du auf Erden lösen 
		wirst, das wird auch im Himmel gelöst sein“ (Mt 16,16-19). 
		
		Im Johannes-Evangelium (Joh 21,1-17) lautet der Auftrag an Petrus: 
		„Weide meine Lämmer“ - nach dreimaliger Frage: „Liebst du mich?“. Auch 
		im Matthäus-Evangelium steht die Liebe im Mittelpunkt: „Ja, Herr, du 
		weißt, dass ich dich liebe“, antwortete Petrus. 
		
		Heinrich Janssen: „Es ist gut zu hören, welche Frage für den amtlichen 
		Dienst in der Kirche entscheidend ist: Liebst du mich? Die Antwort des 
		Petrus ist eine ehrliche Antwort und darüber hinaus ein Gebet, das wir 
		übernehmen können für uns ganz persönlich.“
		
		Die letzten Tage unserer Pilgerreise verbringen wir in Jerusalem, wo das 
		irdische Leben von Jesus endete. Als die Jünger mit ihm auf dem Weg 
		dorthin waren, klärte Jesus seine zwölf engsten Vertrauten auf: „Wir 
		gehen jetzt nach Jerusalem hinauf, dort wird der Menschensohn den 
		Hohenpriestern und den Schriftgelehrten ausgeliefert; sie werden ihn zum 
		Tod verurteilen und den Heiden übergeben; sie werden ihn verspotten, 
		anspucken, geißeln und töten. Aber nach drei Tagen wird er auferstehen“ 
		(Mk 10,33-34). 
		
		Wir stehen auf dem Ölberg über einem weit ausgedehnten jüdischen 
		Friedhof, von dem man auf Jerusalem blickt. Die Gräber sind auf das 
		Goldene Tor in der Stadtmauer ausgerichtet, durch das, wie die Juden 
		glauben, einst der Messias schreiten wird. Jesus wurde nicht als Messias 
		erkannt; sogar seine Jünger zweifelten an ihm, und Jesus prophezeite es 
		ihnen auf dem Ölberg: „Ihr werde alle (an mir) Anstoß nehmen und zu Fall 
		kommen.“
		
		„Da sagte Petrus zu ihm: Auch wenn alle (an dir) Anstoß nehmen - ich 
		nicht! Jesus antwortete ihm: Amen, ich sage dir: Noch heute Nacht, ehe 
		der Hahn zweimal kräht, wirst du mich dreimal verleugnen“ (Mk 14,27, 
		14,29-30). Wenige Zeit zuvor hatte Jesus mit den Zwölfen zum letzten Mal 
		zu Tisch gesessen. „Während des Mahls nahm Jesus das Brot und sprach den 
		Lobpreis; dann brach er das Brot, reichte es den Jüngern und sagte: 
		Nehmt und esst, das ist mein Leib. Dann nahm er den Kelch, sprach das 
		Dankgebet und reichte ihn den Jüngern mit den Worten: Trinkt alle 
		daraus, das ist mein Blut, das Blut des Bundes, das für viele vergossen 
		wird zur Vergebung der Sünden“ (Mt 16,26-28). 
		
		Nach diesem letzten Abendmahl, noch in der selben Nacht, wurde Jesus im 
		Garten Getsemani am Ölberg verraten, verhaftet und verleugnet. Seine 
		Jünger hatten nicht einmal Wache gehalten und waren eingeschlafen, 
		während Jesus den gewaltsamen Tod vor Augen hatte und betete: „Mein 
		Vater, wenn es möglich ist, gehe dieser Kelch an mir vorüber“ (Mt 
		26,39).
		
		So gefühlsstark erzählt werde in den Evangelien nur hier, sagt Heinrich 
		Janssen: „Jesus voller Angst, in Todesängsten, er schwitzt Blut, er 
		zittert. Er ist enttäuscht über die schlafenden Jünger, tiefe Einsamkeit 
		erfährt er. Nirgendwo mehr werden so die Gefühle Jesu offengelegt.“
		
		Wir singen bei den Eucharistiefeiern, die Weihbischof Heinrich Janssen 
		zelebriert, österliche Lieder in Jerusalem, Weihnachtslieder in 
		Betlehem. Die Pilgergruppe geht den Stationen der frohen Botschaften an 
		den Orten des Geschehens nach und erlebt in den 14 Tagen der Reise die 
		Jahre des Lebens und Wirkens Jesu wie im Zeitraffer. 
		
		Nach Tod und Auferstehung hörten zwei Frauen am leeren Grab in Jerusalem 
		die Botschaft eines Engels: „Er ist nicht hier, denn er ist 
		auferstanden, wie er gesagt hat.“ „Er geht euch voraus nach Galiläa, 
		dort werdet ihr ihn sehen“ (Mt 28,6-7). Daraufhin erschien Jesus den 
		beiden Frauen: „Fürchtet euch nicht! Geht und sagt meinen Brüdern, sie 
		sollen nach Galiläa gehen, und dort werden sie mich sehen“ (Mt 28,10). 
		Die Jünger begaben sich dorthin. „Und als sie Jesus sahen, fielen sie 
		vor ihm nieder“. Er forderte sie auf, „zu allen Völkern“ zu gehen und 
		„alle Menschen zu meinen Jüngern“ zu machen und zu taufen „auf den Namen 
		des Vaters und des Sohnes und des Heiligen Geistes“ (s. Mt 28,16-20).
		
		
		Jesus verabschiedete sich von ihnen mit den Worten: „Seid gewiss: Ich 
		bin bei euch alle Tage bis zum Ende der Welt.“ 
		
		Nach Christi Himmelfahrt erfüllte sich das Versprechen Gottes, in den 
		Menschen zu leben: „Als der Pfingsttag gekommen war, befanden sich alle 
		am gleichen Ort. Da kam plötzlich vom Himmel her ein Brausen, wie wenn 
		ein heftiger Sturm daherfährt, und erfüllte das ganze Haus, in dem sie 
		waren. Und es erschienen ihnen Zungen wie von Feuer, die sich 
		verteilten, auf jeden von ihnen ließ sich eine nieder. Alle wurden mit 
		dem Heiligen Geist erfüllt und begannen, in fremden Sprachen zu reden, 
		wie es der Geist ihnen eingab“ (Apg 2,1-4).
		
		Wir sind am Ende unserer Reise und müssen uns mit Alltagsdingen 
		beschäftigen, Koffer packen und Formulare ausfüllen. In jener Zeit waren 
		auch die Jünger, darunter Petrus, wieder bei ihrer Alltagsarbeit und 
		fischten auf dem See. Vermutlich war ihr Boot kleiner als das Holzboot, 
		mit dem unsere Pilgergruppe auf den See hinausgefahren ist. Etwa in der 
		Mitte stoppt es und liegt ganz ruhig im Wasser. Nur einmal, durch den 
		Wellenschlag eines vorbeiziehenden Wasserski-Fahrzeugs, bewegt sich das 
		Schiff leicht. Wer an das Bild mit Petrus im Boot denkt, hat die direkte 
		apostolische Linie von dem ersten Bischof bis zu den heutigen vor Augen. 
		Einer seiner Nachfolger, Heinrich Janssen, feiert mit uns auf dem Boot 
		die Eucharistie, das letzte Abendmahl. 
		
		
Für 
		uns ist heller Tag, für Petrus und die anderen Männer im Boot war es 
		dunkel. „Aber in dieser Nacht fingen sie nichts.“ Sie gewannen etwas 
		viel Wertvolleres: 
		
		„Als der Morgen dämmerte,
		stand Jesus am Ufer“ (s. Joh 21,4). 
Martin Willing, Ölgemälde (2008), „Als der Morgen dämmerte, stand Jesus am Ufer".
		Darüber hat Heinrich Janssen in einer seiner Predigten gesagt: „Es ist 
		ein Wort für dunkle Stunden, ein Wort, das selbst auf einem Totenzettel noch Hoffnung ausstrahlt.“
		
		
Dieses 
		Johannes-Wort vom auferstandenen Jesus, der seit dem Pfingstgeschehen 
		allgegenwärtig ist und „bei uns ist alle Tage bis ans Ende der Welt“, 
		begleitet uns in der Zeit am See Genesaret. Mancher aus unserer 
		Pilgergruppe geht allein zum Ufer, um das Wort mit den Sinnen 
		aufzunehmen. 
		Morgendämmerung 
		am See Genesaret. 
		Foto: Martin Willing (2006).
Einmal, es ist unser letzter Abend am See, hört man leise Töne einer Mundharmonika. Eine Pilgerin spielt „Großer Gott, wir loben dich“.
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© Martin Willing 2012, 2013