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		Achtzigjähriger Krieg (1568-1648) - Freiheitskampf der Niederländer
		Dreißigjähriger Krieg (1618-1648)
		Westfälischer Friede (1648)
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		Die letzten 30 Jahre des Freiheitskampfs der Niederländer (1568-1648) 
		mündeten in den europaweiten Dreißigjährigen Krieg (1618-1648), der mit 
		dem Westfälischen Frieden endete. In diesem Vertragswerk, das die 
		europäische Landkarte neu ordnete, gewannen die aufständischen 
		Protestanten in Holland, die sich gegen die Beherrschung durch den 
		katholischen König Pilipp II. von Spanien erhoben hatten, die 
		völkerrechtliche Anerkennung der Niederlande.
		
		Die Ereignisse im Einzelnen:
		
		1517 Martin Luther 
		schlägt seine 95 Thesen an die Schloßkirche zu Wittenberg an und leitet 
		die Reformation ein.
		
		1543 Das Oberquartier 
		Geldern fällt an die Spanischen Niederlanden.
		
		1545 Konzil von 
		Trient und Erneuerung der Kirche (bis 1563); Beginn des Zeitalters der 
		Katholischen Reform (bis 1648).
		
		1555 Augsburger 
		Religionsfrieden, der den offenen Konflikt der Konfessionen im Heiligen 
		Römischen Reich deutscher Nation beenden soll. Aber es wird 80 Jahre 
		lang weitergekämpft. - Die 17 Provinzen der Niederlande gehen von Kaiser 
		Karl V. an den ebenfalls zum Hause Habsburg gehörenden spanischen König 
		Philipp II. über. Sie liegen an der Bruchstelle zwischen den beiden 
		Teilen des bis dahin einheitlichen habsburgischen Systems. Auf die 
		Ausbreitung der reformatorischen Bewegung durch Lutheraner, Calvinisten 
		und Täufer reagiert die Obrigkeit mit Inquisition und Zensur.
		
		1556 Die Herrschaft 
		des katholischen Kaisers Karl V. (1519-1556) über Spanien, Burgund, die 
		Niederlande und die habsburgischen Erblande im Elsaß sowie in Österreich 
		geht zu Ende. Sein Ziel einer Universalmonarchie in Europa hat er 
		beinahe erreicht. Die anderen europäischen Mächte, vor allem Frankreich, 
		aber auch die Protestanten, die ihren Glauben bedroht sehen, und die 
		deutschen Kurfürsten, Fürsten und Reichsstädte, die um ihre politische 
		Autonomie bangen, stemmen sich gegen solche "Allmacht".
		
		1559 Kevelaer, zu den 
		Niederlanden gehörend, wechselt vom Bistum Köln zum neu errichteten 
		Bistum Roermond im Erzbistum Mecheln (heute Belgien). Die Stadt Roermond 
		ist Hauptstadt des sogenannten Oberquartiers, eines Viertels des 
		Herzogtums Geldern. Kervenheim und Winnekendonk verbleiben beim Bistum 
		Köln.
		
		1562 In den 
		Niederlanden erhebt sich der Hochadel unter Egmont, Hoorn und Wilhelm 
		von Oranien gegen Philipp II.
		
		1566 Beginn der 
		Religionskriege in Europa. Der niedere Adel in allen niederländischen 
		Provinzen fordert die Abschaffung der Inquisition, die Aufhebung der 
		Religionsedikte und die Einberufung der Generalstände. Die religiösen 
		und politischen Spannungen entladen sich in einem Bildersturm, in dem 
		ungefähr 400 Kirchen und Klöster beschädigt und geplündert werden.
		
		1567 Weil die Stadt 
		Roermond dem 1562 geweihten Bischof nach wie vor den Zutritt zu seiner 
		Residenz verweigert, lässt Philipp II. den Widerstand mit 10.000 Mann 
		spanischer Infanterie und 1.700 Reitern blutig niederschlagen.
		
		1568 Der große 
		Niederländische Krieg, "de Tachtigjahrige Oorlog" (1568-1648), beginnt. 
		Dieser 80-jährige Krieg - im Kern ein Freiheitskampf der Niederländer 
		gegen die besetzenden Spanier - trägt die Spuren eines Bürgerkriegs. Er 
		geht später in den 30-jährigen Krieg über und endet erst 1648 mit dem 
		Westfälischen Frieden. - Spanische Horden plündern die Kapelle in 
		Marienbaum und verschleppen das Gnadenbild, das in einem nahe gelegenen 
		Bach wiedergefunden wird.
		
		1573 Wilhelm von 
		Oranien, zum reformierten Bekenntnis übergetreten, wird zum Führer des 
		Widerstands der aufständischen protestantischen Provinzen Holland und 
		Seeland.
		
		1576 In der Genter 
		Pazifikation werden alle Provinzen der Niederlande im Sinne der 
		überkonfessionellen Sammlungspolitik Oraniens gegen Spanien vereinigt.
		
		1577 Neubelebung der 
		Wallfahrt zur Glaubenserneuerung: Petrus Canisius verfasst eine 
		richtungsweisende Schrift: "Maria, die unvergleichliche Jungfrau und 
		hochheilige Gottesgebärerin".
		
		1578 Beginn der 
		Herrschaft der Generalstaaten (bis 1587), die die sieben nördlichen 
		Provinzen der Niederlande umfassen (Utrechter Union). Das Land wird 
		verwüstet, die Bevölkerung flieht in befestigte Orte. Die Niederländer 
		besetzen das spanisch beherrschte Geldern. Neun Jahre ist die Festung im 
		Besitz der Generalstaaten.
		
		1588 Die abgefallenen 
		sieben niederländischen Provinzen (Generalstaaten) bilden die 
		protestantische Republik der Vereinigten Niederlande. Der südliche Teil 
		bleibt den katholischen Spaniern erhalten. Die Truppen Philipps II. 
		werden aus den Niederlanden abgezogen und außer Landes eingesetzt. In 
		dieses Machtvakuum stoßen die Generalstaaten unter ihren neuen Führern 
		Johann van Oldenbarnevelt, Moritz von Oranien und Wilhelm Ludgwig von 
		Nassau vor und bringen große Teile des Landes unter ihre Kontrolle.
		
		1590 Um diese Zeit 
		stehen in Kevelaer und in anderen Orten am Niederrhein die Gehöfte leer. 
		Die durch Krieg und Überfälle vertriebenen Bauern versuchen in der 
		Folgezeit, sich mit Landwehren (Honselaerer Heide) oder Schanzen (Höhe 
		Kroatenstraße in Kevelaer) zu schützen. In hoch umzäunte, befestigte 
		Anlagen aus Holz flüchten die Menschen mit ihrem Vieh vor Soldaten und 
		Plünderern.
		
		1595 Der spanische 
		König Philipp II. ernennt Albert von Österreich zum Gouverneur des 
		Herzogtums Geldern. Unter den Spaniern beginnt für die Bevölkerung am 
		linken Niederrhein eine zunächst friedvollere Periode. - Der später 
		heiliggesprochene Philipp Neri stirbt. Das nach seinen Regeln im 
		Marienwallfahrtsort Scherpenheuvel gegründete Oratorium wird 50 Jahre 
		später zum Vorbild für das Kloster in Kevelaer, dem heutigen 
		Priesterhaus. - Heinrich IV. (Frankreich) erklärt Philipp II. den Krieg. 
		Damit sind die spanischen Niederlande und folglich auch der Niederrhein 
		wieder im Kriegszustand. - Elf Frauen aus dem Amt Geldern werden der 
		Hexerei beschuldigt, vor Gericht gestellt, für schuldig erklärt und 
		verbrannt.
		
		1596 Frankreich 
		verbündet sich mit England und den Niederlanden gegen Spanien und damit 
		auch gegen die spanischen Niederlande.
		
		
		
1598 
		Der Gouverneur des Herzogtums Geldern, Albert, heiratet die Tochter des 
		spanischen Königs Philipp II., Isabella Clara Eugenia, die als 
		Hochzeitsgeschenk vom deutschen Kaiser die Spanischen Niederlande 
		erhält. 
Albert und Isabella Clara Eugenia.
		Albert und Isabella schotten die Grenze der südlichen Niederlande vor 
		der Lehre des Calvinismus ab und bauen das Marienheiligtum in 
		Scherpenheuvel (Belgien) zum Nationalheiligtum aus - als 
		südniederländisches Bollwerk gegen die "Irrlehren der Zeit". - Heinrich 
		IV. von Frankreich und Philipp II. von Spanien schließen Frieden. 
		Spanien verzichtet auf alle Ansprüche gegenüber der französischen Krone. 
		Philipp II. stirbt im Alter von 71 Jahren. Sein Sohn und Erbe Philipp 
		III. (20) überlässt die Führung der Politik dem Herzog von Lerma. - Im 
		November fallen spanische Truppen mit 24.000 Mann in Westfalen ein und 
		besetzen auch das Herzogtum Kleve. Sie gehen mit äußerster Brutalität 
		vor.
		
		1599 Die Spanier 
		verlassen das ausgeplünderte Westfalen. - Die Pest bricht in Europa aus.
		
		1600 Moritz von 
		Oranien-Nassau (33), Statthalter der Niederlande, besiegt das spanische 
		Heer bei Nieuwpoort und befreit den Norden der Niederlande. - Die 
		Niederländer erobern für fünf Jahre die Festung der Stadt Wachtendonk 
		zurück.
		
		1603 Die Eiche in 
		Scherpenheuvel, an der eine wundertätige Madonnenstatue gestanden hat, 
		wird im Auftrag des Bischofs von Antwerpen gefällt. Aus dem Holz lässt 
		Isabella zahlreiche Gnadenbildkopien anfertigen. Eine der Kopien wird 
		später zum Gnadenbild von Luxemburg.
		
		1606
		>
		Hendrik Busmann wird in Niedermörmter geboren.
		
		1607 Die umkämpfte 
		Festungsstadt Wachtendonk wird von den Spaniern und Holländern zum 
		neutralen Territorium (wie die Grafschaft Moers) erklärt. Das Gebiet 
		soll fortan von den kriegführenden Parteien verschont bleiben. - Albert 
		und Isabella geben den Bau der Kathedrale im Wallfahrtsort 
		Scherpenheuvel in Auftrag.
		
		1608 Die 
		neutralisierte Festung Wachtendonk wird geschleift. Fruchtbare Gärten 
		und Wiesen entstehen an Stelle der ehemaligen Bastionen.
		
		1609 Nach 
		zweijährigen Verhandlungen verabreden Spanien und die niederländischen 
		Generalstaaten einen zwölfjährigen Waffenstillstand für das Gebiet der 
		spanischen Niederlande, zu denen auch der Raum Kevelaer zählt. Der nun 
		schon 40-jährige Krieg zwischen dem Norden der Niederlande, also den 
		Generalstaaten, und dem Süden, den spanischen Niederlanden, hat Spaniens 
		Macht in Mitteleuropa bröckeln lassen. Das spanische Regentenpaar Albert 
		und Isabella, das in Brüssel residiert, macht an Belgien das 
		Zugeständnis, sich selber regieren zu dürfen, allerdings an Spanien 
		durch die Person der Regentin gebunden und den katholischen 
		Glaubensgesetzen verpflichtet. - Herzog Johann Wilhelm stirbt, wodurch 
		das Herzogtum Kleve verwaist. Es entbrennt ein kriegerischer Erbstreit 
		zwischen Brandenburg und Pfalz-Neuburg um das Herzogtum Kleve. - 
		Jenseits der "katholisch-protestantischen Grenze" entlang der Niers, hat 
		sich in Kervenheim, zum Herzogtum Kleve gehörend, eine evangelische 
		Pfarrgemeinde entwickelt, die von Goch aus verwaltet wird.
		
		1613 Auf der 
		Holthuyser Heide (Straelen) werden zehn Frauen, die der Zauberei und 
		Hexerei angeklagt sind, verbrannt. Bis 1628 werden hier auf gleiche 
		Weise mehr als 30 Frauen und ein Mann getötet.
		
		1614 Der Xantener 
		Vertrag wendet einen weiteren Krieg um das Herzogtum Kleve ab. Das 
		protestantische Brandenburg erhält Kleve, Mark, Ravensberg und 
		Ravenstein mit Regierungssitz Kleve, das katholische Neuburg bekommt 
		Jülich und Berg mit Regierungssitz Düsseldorf. Für die Pfarrstellen wird 
		vereinbart, dass sie in geraden Monaten vom Neuburger, in ungeraden vom 
		Brandenburger vergeben werden. Ein "modus vivendi" zwischen Katholiken 
		und Protestanten scheint erreicht. Die Niers wird Landesgrenze und ist 
		zugleich die Scheide zwischen katholischer und protestantischer Welt. 
		Die Glaubensspaltung zeigt sich am Niederrhein erstmals als real 
		existierende, territoriale Trennungslinie. Der jülisch-klevische 
		Erfolgekrieg (1609 - 1614) ist damit zwar beendet, aber in Wirklichkeit 
		ist er nur ein "Vorspiel" des 30-jährigen Krieges, in dem es wieder um 
		die territoriale Macht zweier konfessioneller Parteien geht.
		
		1615 Haus Gesselen in 
		Wetten, im spanisch-niederländischen Krieg 1584 von den Niederländern 
		eingenommen und niedergebrannt, wird neu aufgebaut und erweitert.
		
		1618 
		Ständisch-religiöse Auseinandersetzungen in Böhmen entladen sich am 23. 
		Mai in einen Aufstand: Es ist der Beginn des 30-jährigen Krieges. Die 
		politische Lage am Vorabend des großen Krieges: Europa zerfällt im 
		Nebeneinander vieler Herrschaftsbereiche; der König von Spanien gilt 
		immer noch als der mächtigste aller Potentaten, der zugleich das 
		Oberhaupt des Gesamthauses Österreich und wichtigster Repräsentant der 
		katholischen Reformation ist. Der spanische König gebietet über die 
		iberische Halbinsel, fast ganz Italien, Teile am Oberrhein, die 
		südlichen Niederlande (zu denen Kevelaer gehört) und in der Neuen Welt 
		über Brasilien, Peru, Chile und Mexiko.
		
		1620 In der Endphase 
		des zwölfjährigen Waffenstillstandes wird die St. Antonius-Pfarrkirche 
		zu Kevelaer unter Pastor Johannes Saarburg vollendet. Die Pfarrgemeinde 
		St. Petrus in Wetten nutzt die Waffenstillstandszeit, ihre Pfarrkirche 
		zu renovieren, deren Turm bei einem großen Sturm 1612 eingestürzt ist. - 
		Feldherr Tilly erringt am 8. November für Ferdinand, seit 1619 Kaiser 
		des Heiligen Römischen Reiches deutscher Nation, einen triumphalen Sieg 
		über das böhmische Ständeheer. Friedrich V. verliert Böhmen und die 
		Kurpfalz, flieht ins niederländische Asyl. Obwohl der böhmische Aufstand 
		1921 zusammenbricht, zieht der Krieg immer weitere Kreise und dehnt sich 
		auf den Niederrhein und die Niederlande aus.
		
		1621 Die Neutralität 
		Wachtendonks wird erneuert. - Der zwölfjährige Waffenstillstand zwischen 
		Spanien und den niederländischen Generalstaaten endet. Für den 
		16-jährigen spanischen König Philipp IV. - sein Vater Philipp III. ist 
		mit 43 Jahren gestorben - übernimmt Graf Olivares die Leitung der 
		Politik und entfesselt die Fortsetzung des Krieges gegen Holland.
		
		1624 Ein Abbild der 
		Madonna von Scherpenheuvel wird in Luxemburg zur Verehrung aufgestellt 
		und erhält den Titel "Maria - Trösterin der Betrübten". Von dieser 
		Luxemburger Schutzmantelmadonna (kleine Holzstatue) werden später 
		Andachtsbildchen hergestellt. Eines davon wird 1642 zum Gnadenbild von 
		Kevelaer. Luxemburg gehört zu den spanischen Niederlanden, die von 
		Erzherzogin Isabella, deren Mann Albert 1621 gestorben ist, als 
		Gouverneurin regiert werden.
		
		1625 Eintritt 
		Dänemarks in den Krieg. - Mit dem Bau der Gnadenkapelle in Luxemburg 
		wird begonnen. - Der spanische König verbietet jeden Handel mit den 
		Provinzen in den nördlichen Niederlanden. Sogar jeglicher Briefverkehr 
		wird untersagt. Ein Schiffahrtskanal (Fossa Eugeniana) zwischen Rhein 
		und Maas wird geplant, um den Norden wirtschaftlich zu treffen.
		
		1626 Isabella lässt 
		den Kanal bauen: 18 m breit, 4 m tief. - Schlacht an der Dessauer 
		Brücke: Wallenstein besiegt mit dem kaiserlichen Heer Mansfeld. Sieg 
		Tillys über Christian IV. (Dänemark) in der Schlacht bei Lutter am 
		Barenberge. - Soldaten und auf eigene Faust umherziehende Marodeure 
		versorgen sich mit Gewalt und plündernd im Umland. Angehörige des in 
		Issum liegenden königlichen Feldlagers beispielsweise berauben die 
		Menschen und brechen sogar Häuser und Höfe ab, so neben anderen den Hof 
		"in gen Ertkamp" und "ter Hoeven" in Wetten.
		
		1629 Frieden von 
		Lübbeck zwischen Chrisstian IV. und dem deutschen Kaiser. - Friedrich 
		Heinrich von Oranien erobert s´Hertogenbosch von den Spaniern. - In 
		Scherpenheuvel, Luxemburg und weiten Landstrichen wütet die Pest weiter. 
		- Der Bau des unvollendeten Kanals "Fossa Eugeniana" wird wegen 
		ständiger Überfälle, vor allem aber wegen Geldmangels im niedergehenden 
		spanischen Reich aufgegeben.
		
		1630 Ende der 1620er-Jahre wird das Gnadenbild der Schmerzensmutter von Aengenesch 
		(Holzstatue) geraubt. Das Orginal gilt seitdem als verschollen. - 
		Schweden tritt in den Krieg ein und verschifft Truppen nach Deutschland.
		
		1631 Schwedens König 
		Gustav Adolf verbündet sich mit Kurfürst Johann Georg von Sachsen, 
		besiegt Tilly bei Breitenfeld und zieht mit seinen Truppen bis zum 
		Rhein. - Friedrich Spee von Langenfeld (bei Wankum) veröffentlicht das 
		Buch "Cautio Criminalis", das sich gegen den Hexenwahn verwahrt.
		
		1632 Nach Wesel 
		erobert Prinz Friedrich Heinrich von Oranien für die Generalstaaten die 
		Festungen Straelen, Venlo, Roermond und Maastricht sowie Rheinberg 
		(1633).
		
		1633 Isabella von 
		Spanien (geboren 1566) stirbt.
		
		1635 
		>
		Kroatische 
		Söldner schänden die Gotteshäuser in Goch, Hamminkeln und Loikum. - Die 
		Einwohner von Kevelaer flüchten vor kroatischen Soldaten, die zum Heer 
		des deutschen Kaisers gehören und in die spanischen Niederlande 
		einfallen. Sie suchen Schutz in einer Schanze (an der heutigen 
		Kroatenstraße). Die Kroaten stürmen am 1. August die Befestigung. 
		Vermutlich alle Schutzsuchenden - etwa 100 - werden dabei getötet. An 
		das Massaker erinnert das sogenannte Kroatenkreuz. - St. 
		Sebastianus-Schützenbruderschaft Kevelaer wird gegründet. - Vom Herbst 
		1635 bis März 1637 verbreitet sich die Pest am Niederrhein mit rasender 
		Geschwindigkeit. Ein Drittel der Bevölkerung stirbt, viele der 
		Überlebenden verlassen die Heimat. - Eintritt Frankreichs in den 
		30-jährigen Krieg.
		
		1638 Der Piacenzer 
		Graf Alessandro Sforza Pallavivino überträgt eine bedeutende Stiftung 
		dem Kapitel von St. Peter in Rom. Aus ihrem Ertrag sollen kostbare 
		Kronen für ausgewählte Gnadenbilder in Wallfahrtsorten finanziert 
		werden. - Burg und Siedlung Kervenheim-Kervendonk werden durch Krieg und 
		Feuer zerstört (1639).
		
		1639 Entscheidender 
		Seesieg der niederländischen Flotte über Spanien.
		
		1640 In Antwerpen 
		entstehen Andachtsbildchen von der "Trösterin der Betrübten" in 
		Luxemburg. Eines dieser Bildchen wird 1642 zum Gnadenbild Kevelaer.
		
		1641 Der Rat der 
		Stadt Münster wird vertraulich darüber informiert, dass Münster und 
		Osnabrück als Verhandlungsorte für einen allgemeinen Friedensschluss 
		vorgesehen seien. Die katholischen Mächte sollen in Münster verhandeln, 
		die protestantischen in Osnabrück.
		
		1642 Das Geldrische 
		Oberquartier wird schrecklich heimgesucht. Anfang Januar setzt eine 
		verbündete französisch-weimarische Armee bei Wesel über den Rhein und 
		vereinigt sich mit einem kurhessischen Korps, um die kaiserlichen 
		Truppen zu bekämpfen. Der Truppenverband erobert Uerdingen, Linn und 
		andere Orte und verwüstet raubend und plündernd die ganze 
		niederrheinische Region. Der kaiserliche General Lamboy erleidet am 17. 
		Januar bei Linn auf der Hülser Heide eine vernichtende Niederlage. - 
		Entstehung der Kevelaerer Wallfahrt (Einsetzung des Bildes am 1. Juni).
		
		1643 Vernichtende 
		Niederlage der flandrischen Armee der Spanier gegen ein französisches 
		Heer. - Die St. Petrus-Bruderschaft Wetten wird gegründet. - Die 
		münsterische Ratskammer die Stadt Münster wird im Mai von ihren 
		Verpflichtungen gegenüber Kaiser und Reich entbunden, um den 150 
		Gesandten mit ihren Tausenden von Begleitpersonen aus allen Teilen 
		Europas, die über einen umfassenden Frieden für Europa verhandeln 
		wollen, Sicherheit zu bieten. Münster wird für die Zeit der 
		Verhandlungen souveräner Stadtstaat. - Baubeginn der ersten 
		Wallfahrtskirche in Kevelaer (Kerzenkapelle, 22. Oktober).
		
		1644 Kriegführende 
		Soldaten schänden die Gotteshäuser in Orsoy und Rheinberg. - Für die 
		Friedensverhandlungen in Münster übernimmt der päpstliche Diplomat Fabio 
		Chigi im Auftrag von Papst Urban VIII. eine führende Rolle. Von 1644 bis 
		1649 lebt er in Münster. Am 4. Dezember 1644 wird der Friedenskongress 
		offiziell eröffnet.
		
		1645 Die meisten 
		Kervenheimer Häuser werden durch eine Feuersbrunst vernichtet.
		
		1646 
		Oratorianer-Pater aus der Erzdiözese Mecheln werden in Kevelaer 
		eingeführt. Sie sollen die Wallfahrt so organisieren wie die Oratorianer 
		des Philipp Neri in Scherpenheuvel.
		
		1647 Synode zu Venlo 
		mit der offiziellen Anerkennung Kevelaers als Marienwallfahrtsort durch 
		das Bistum Roermond. - Bau des Oratorianer-Klosters in Kevelaer 
		(Priesterhaus). - Im calvinistischen Sonsbeck veröffentlicht Bernhard 
		Boomhof gegen den auflebenden Wallfahrtsort "gleich hinter der Grenze" 
		eine Protest- und Warnschrift: "Kefeler, das ist kurzer und notwendiger, 
		schriftgemäßer Bericht von den Prozessionen und Miraculen zu Kefeler 
		allen, so mutwillig nit wollen verführt und mit sehenden Augen blind 
		seyn, zur treuherzigen Warnung gestellt".
		
		1648 Der 
		Friedenskongress erreicht nach fünf Jahren eine erste Einigung. Am 30. 
		Januar wird der Text des spanisch-niederländischen Friedens in Münster 
		unterzeichnet und am 15. Mai von den beiden Delegationen im Sitzungssaal 
		des Rathauses beschworen. - Hendrik Busmann stirbt in Kevelaer (27. 
		Februar). - Einigung in Münster und Osnabrück über den Religionsfrieden 
		in Europa (28. März). Das deutsche Reich hat mit Frankreich verhandelt, 
		Frankreich mit Spanien, Spanien mit den Niederlanden. Mehr als 800 
		Vermittlungsgespräche hat allein der Päpstliche Diplomat Chigi, der 1655 
		Papst Alexander VII. wird, geführt. Die Schweiz und und die Niederlande, 
		auch die heutigen deutschen Bundesländer haben in diesem Abkommen ihren 
		völkerrechtlichen Ursprung. Der 80-jährige Freiheitskampf der 
		Niederländer gegen gegen die spanischen Besatzer ist mit der 
		Souveränität der Niederlande zu Ende gegangen. Die katholischen 
		Landteile in Nordbrabant und Limburg werden an die Generalstaaten 
		abgetreten. - Am 
		6. August wird nach Einigung über die Zahlungen an Schweden der 
		Friedensvertrag zwischen Schweden und dem Deutschen Reich in Osnabrück 
		aufgesetzt, am 15. September in Münster der Vertrag zwischen dem Kaiser 
		und Frankreich. Beide Verträge werden am 24. Oktober in Münster 
		unterschrieben und besiegelt.
		
		1649 Am 18. Februar 
		wird, als die Ratifikationsurkunden für den "Westfälischen Frieden" 
		ausgetauscht sind, in Münster ein großes Friedensfest gefeiert. - Am 2. 
		Mai wird die Kerzenkapelle in Kevelaer eingeweiht.
		
		Zu Beginn des 30-jährigen Krieges lebten in Deutschland schätzungsweise 
		15 bis 17 Millionen Menschen. Fünf bis sieben Millionen fielen dem 
		Krieg, den Übergriffen von Banden und - mit Abstand die meisten - der 
		Pest und anderen Seuchen zum Opfer.
> Niederlande Königreich und seine Geschichte
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