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Hüter des Heiligtums | * 1909 | geweiht 1933 | † 1975
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Er 
		ist nach Heinrich Maria Janssen der zweite Pastor der jungen 
		St.-Marien-Pfarrgemeinde und der 30. in der Gesamtzählung seit Gründung 
		der Kevelaerer Muttergemeinde St. Antonius (1472). 
		
		Johannes Oomen wird am 1909 in Frasselt geboren, Ende 1933 in Münster 
		zum Priester geweiht und geht im folgenden Jahr als Kaplan nach Lintfort 
		an die St.-Joseph-Pfarrei. Von 1938 bis zur seiner Einberufung zum 
		Militärdienst (1942) wirkt er als Schifferseelsorger in 
		Duisburg-Ruhrort, überlebt den Krieg, kehrt 1945 als Kaplan nach 
		Duisburg-Ruhrort zurück und wird 1948 zum Pfarrer an St. Aldegundis in 
		Emmerich berufen.
		
		Seine Erfahrungen und Verbindungen im Duisburger Hafen führen dazu, dass 
		er 1952 zum Diözesanpräses für die Flussschifferseelsorge ernannt wird. 
		1955 übernimmt er zusätzlich das Amt des Dechanten im Dekanat Emmerich.
		
		Als der Papst den Kevelaerer Wallfahrtsrektor und Pastor von St. Marien,
		
Heinrich 
		Maria Janssen, nach Hildesheim auf den Bischofsstuhl beruft, fällt 
		die Wahl auf den Emmericher Pastor als Janssens Nachfolger. Im Juni 1957 
		wird Johannes Oomen in sein Amt eingeführt.
		
		Noch im selben Jahr wird der in den Aufgaben eines Dechanten erfahrene 
		Oomen Leiter des hiesigen Dekanats; außerdem erhält er - Tradition für 
		Wallfahrtsrektoren in Kevelaer - den Titel eines Ehrendomkapitulars.
		
		Unter Oomen kommt es zur Übernahme der städtischen Patenschaft über die
		
		Missionsstation „Kevelaer in Afrika“. Die Idee dazu ist schon von 
		Heinrich Maria Janssen angestoßen worden, und zwar nach einer 
		Afrika-Reise von Bischof Michael Keller. Im „Heidelberger Faß“ eröffnet 
		Johannes Oomen im Vorfeld der Patenschaftsübernahme eine große 
		Missionsausstellung, auf der Bürgermeister
		
		Peter Plümpe sagt, Pate zu sein, sei eine besondere Ehre. Im Oktober 
		1957 tritt der Kevelaerer Stadtrat zu einer feierlichen Sondersitzung 
		zusammen und besiegelt die Patenschaft über die afrikanische 
		Missionsstation, wo ein Ebenbild des Kevelaerer Gnadenbildes verehrt 
		wird.
		
		In diesem Jahr setzt Johannes Oomen mit drei Hammerschlägen den 
		Grundstein zu einem ersten Bauprojekt der Katholischen 
		Siedlergemeinschaft Kevelaer, aus dem in den folgenden Jahren 14 Häuser 
		an der Adolf-Kolping-Straße entstehen. 
		
		Ende September 1963 erlebt Kevelaer eine Ansammlung von 12.000 Schützen. 
		Mit der Schützenwallfahrt ist das Bundeskönigsfest verbunden. Dechant 
		Oomen eröffnet als Ehrengast den sportlichen Schießwettbewerb. Die 
		Schirmherrschaft des Bundeskönigsfestes hat Arbeitsminister Konrad 
		Grundmann. 
		
		Peter Breidenbach von der St. Hubertus-Schützengilde Keylaer sichert 
		sich im Festzelt an der Kroatenstraße unter 93 Bezirkskönigen den Titel 
		des Diözesankönigs. 
		
		An diesem Wochenende kommt auf Johannes Oomen ein zweites großes 
		„Schützen-Ereignis“ zu: Er segnet als Präses die neue
		
		Schützenhalle des
		
		Stadtbundes ein.
		
		Josef Schotten wird später in der jährlichen Chronik festhalten: 
		„Die Schützenhalle ist 275 qm groß, der Kleinkaliberstand hat 5 
		Schußbahnen und ist 50 m lang. Ferner wurden gebaut Luftgewehrstand, 
		Toiletten, Geschäftszimmer und nicht zuletzt der 150 qm große Hochstand 
		für das Vogelschießen.“
		
		1966, Luxemburg feiert das 300-jährige Bestehen des Stadtpatronats der 
		„Trösterin der Betrübten“, führt Johannes Oomen eine 700-köpfige 
		Pilgerschar in einem Sonderzug von Kevelaer nach Luxemburg. Die 
		Kevelaerer bringen eine Votivkerze mit, auf der steht: „Matrem 
		Jubilantem Filia Peregrinans salutat - 1666 - 1966“ [Die pilgernde 
		Tochter grüßt die jubilierende Mutter]. Ferner haben sie eine in Gold 
		gefasste Elfenbeinplatte, auf der das Bild der Trösterin der Betrübten 
		in Gold aufgelegt ist, im Gepäck. Domkapitular Oomen überreicht das 
		schöne Festgeschenk.
		
		Im Jahr darauf wird durch den Tod des früheren Bischöflichen Kommissars 
		für den Niederrhein, Prälat Joseph Janßen, ein Platz der 
		nichtresidierenden Domkapitulare am Dom zu Münster frei. Bischof Dr. 
		Joseph Höffner beruft nach Anhörung des Domkapitels den 
		Ehrendomkapitular aus Kevelaer in dieses ehrenvolle Amt. Wie die in 
		Münster residierenden Domkapitulare, die bei der Leitung der Diözese 
		ihrem Bischof helfen, haben die nicht residierenden Domkapitulare das 
		Recht, an einer Bischofswahl teilzunehmen, und verfügen über einen 
		reservierten Platz im Chorgestühl des Doms zu Münster.
		
		Oomen, der aus Emmerich große Bauerfahrung mitgebracht hat, geht überaus 
		geschickt vor, um Grund und Boden für das geplante
		
		Forum Pax Christi mit seiner Kapelle zu beschaffen. Er sichert der 
		Kirche den Bereich, auf dem heute das 
		
		Museum, das Petrus-Canisius-Haus 
		und das Forum Pax Christi stehen. 
		
		Es ist mündlich überliefert, dass Johannes Oomen zusätzlich zu den 
		beiden Pfarrkirchen St. Marien und St. Antonius eine dritte Pfarrkirche 
		und damit auch eine dritte Gemeinde im Sinn gehabt hat, und zwar für den 
		Bereich jenseits der St.-Hubertus-Schule im heutigen Wohngebiet der 
		Schwester-Hermenegildis-Straße. Die später verworfenen Pläne sind recht 
		konkret: So nutzt Oomen einen Ausflug der
		
		Basilikamusik (freilich ohne die Mitglieder einzuweihen), elf 
		Kirchen im deutsch-holländischen Grenzgebiet zu inspizieren, um 
		Anregungen für das Kirchbauprojekt in Kevelaer zu gewinnen.
		
		Obwohl Oomen erhebliche Probleme nach einem Herzinfarkt hat, will er bis 
		zuletzt durchhalten, aber die Gesundheit spielt nicht mehr mit. Anfang 
		November 1974 endet wegen des dramatischen Verfalls seiner Gesundheit 
		seine Amtszeit. 
		
		Noch auf einen Gedanken von Oomen geht die zum 1. Januar 1975 
		vollzogene, neue Bestimmung der bis dahin so bezeichneten 
		
		Bruder-Konrad-Kapelle im Priesterhaus-Ensemble, nach dem heiligen Konrad 
		von Altötting benannt, als neue Sakramentskapelle zurück. Wenige Wochen 
		danach, Ende Januar 1975, wird sein Nachfolger
		
		Richard Schulte Staade offiziell in sein Amt eingeführt.
		
		Oomen, obschon ein todkranker Mann, gibt sich große Mühe, Schulte Staade 
		die Nachfolge zu erleichtern, und wohnt noch sechs Monate lang mit ihm 
		zusammen im Priesterhaus. „Die mündliche Übergabe einer Pfarrei und der 
		Wallfahrtsleitung ist wichtiger als die schriftliche“, sagt Schulte 
		Staade später in einem KB-Gespräch. 
		
		Dann zieht sich Oomen, zwei Monate vor seinem Tod, nach Walbeck in den 
		Ruhestand zurück. Im September 1975 stirbt der Hüter des Heiligtums.
		
		
		Er liegt unterm Kreuz auf dem Kevelaerer Friedhof in der Nähe von 
		Wilhelm Holtmann begraben. 14 Tage vor seinem Tod hat er sich im Beisein 
		seines Nachfolgers sein Grab selbst ausgesucht.
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