Stein, Edith
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		Dr. phil. Edith Stein | * 1891 | † 1942 Auschwitz | 
		Heiliggesprochen 1998
		
		
Dr. 
		phil. Edith Stein, nach der eine
		
Hauptschule 
		in Kevelaer benannt war, konvertierte als Kind jüdischer Eltern mit 30 
		Jahren zum katholischen Glauben. 
		
		Zwei Ereignisse hatten ihren Umschwung ausgelöst. Ein befreundeter 
		Bekannter starb. Sie wollte die Witwe trösten und erfuhr von der 
		Katholikin und ihrer Glaubenskraft unversehens selbst Trost. Die zweite 
		Begebenheit: Sie stieß auf eine Biographie der Heiligen Teresa von 
		Avila. Edith Stein war im Inneren so erschüttert, dass sie sich taufen 
		ließ. 
		
		1932 erhielt sie einen Lehrauftrag in Münster, den sie 1933 wegen ihrer 
		jüdischen Wurzeln verlor. Im selben Jahr trat die Philosophin dem Karmel 
		in Köln bei und wirkte dort als Teresia Benedicta a Cruze (Teresia, die 
		vom Kreuz gesegnete). 
		
		Nach dem
		
Pogrom im November 1938 („Reichskristallnacht“) 
		floh die Nonne nach Holland ins Kloster zu Echt. Mit der Besetzung der 
		Niederlande durch die Deutschen war sie auch dort nicht mehr sicher. 
		Nachdem die holländischen Bischöfe 1942 gegen die Verschleppungen 
		jüdischer Menschen öffentlich protestiert hatten, ließen die Nazis in 
		einer gezielten Racheaktion 244 zum Katholizismus konvertierte Juden 
		verhaften, darunter am 2. August 1942 Edith Stein - zusammen mit ihrer 
		Schwester Rosa. Die Oberin des Klosters, zu dieser Schlussfolgerung sind 
		mehrere Stein-Biografinnen gekommen, soll Edith Stein verraten haben 
		(„Sie ist nichtarisch“), um eine drohende Schließung des Klosters zu 
		verhindern. 
		
		Noch auf dem Weg zu den Gaskammern von Auschwitz blieb Teresia Benedicta 
		fest im Glauben: "Jesus ist auch hier mitten unter uns." Am 9. August 
		1942 wurden die beiden Schwestern vergast. 
		
		Papst Johannes Paul II. sprach Teresia Benedicta am 11. Oktober 1998 
		heilig und ernannte sie ein Jahr später zu einer der Patroninnen 
		Europas. 
		
		

Zum 
		100. Geburtstag ihrer Schutzpatronin (1991) erarbeitete die Kevelaerer 
		Hauptschule eine Ausstellung. Zur Heiligsprechung (1998) wurde ein 
		Schulgottesdienst in der Basilika gefeiert, der vorzeitig abgebrochen 
		werden musste: Schüler hatten eine Störaktion unternommen, bei der eine 
		Gebetbank umgestoßen wurde.
		
		
Martinszug 1990 in Kevelaer: Schüler der Edith-Stein-Hauptschule.
		
		Seit 2005 ist der Name Edith Stein aus dem Schulzentrum verschwunden. 
		Die beiden Hauptschulen fusionierten zu einer neuen städtischen 
		Hauptschule, beide Patronate (Edith Stein und Theodor Heuss) wurden 
		aufgegeben. 
		
		Das Andenken an die Ordensschwester wird von zahlreichen Organisationen 
		wachgehalten, darunter von der Edith-Stein-Stiftung und dem 
		Edith-Stein-Archiv in Köln, der Edith-Stein-Akademie in Waldbreitbach, 
		dem Edith-Stein-Berufskolleg in Paderborn und der Stadt Göttingen, die 
		alle zwei Jahre einen Preis zu Ehren der Heiligen vergibt.
		
		
		Judenverfolgung in Kevelaer und Umgebung
		
		Kevelaer und die NS-Zeit