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Deutscher Friedhof neben dem Petersdom zu Rom
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		Der kleine "deutsche" Friedhof
		
		neben der Peterskirche in Rom. 
		Fotos: Martin Willing
		In der rotbraunen Erde versickert im 
		Jahre 67 nach Christi Geburt das Blut der ersten Christen, die Kaiser 
		Nero meucheln lässt. Auf diesem Boden, unmittelbar neben den Grundmauern 
		des Petersdoms, gründet Karl der Große vor 1200 Jahren eine Fremden- und 
		Pilgerkolonie. In der Mitte des 15. Jahrhunderts übernehmen Mitglieder 
		einer Erzbruderschaft aus dem deutschsprachigen und 
		niederländisch-flämischen Kulturbereich die einstige schola 
		francorum. Die Kirche, der Friedhof, das wissenschaftliche 
		Priesterkolleg und das römische Institut der Görresgesellschaft bilden 
		heute den in der ganzen Welt bekannten „Campo Santo Teutonico“ - Ziel 
		einer langen Fahrt des KB-Herausgebers im Jahr 1997 anlässlich des 10. 
		Jahrestages des
		Besuchs von Papst Johannes Paul II. 
		in Kevelaer. 
		
		
An 
		einer Bushaltestelle irgendwo in der Heiligen Stadt bildet sich am 
		frühen Nachmittag eine Traube von Menschen. Eine junge Ordensschwester 
		aus - wie ich später erfahre - Paderborn tritt hinzu und fragt drei 
		afrikanische Nonnen auf Englisch, welche Buslinie zum Vatikan fährt. Sie 
		wissen es nicht. „Das ist die Linie 46“, helfe ich aus, denn das steht 
		auf meinem Merkzettel. In dem schaukelnden Wagen, in dem wir dicht an 
		dicht stehen, halte ich den Nonnen die nachdrängenden Fahrgäste vom 
		Leib. 
Im Schatten des mächtigen Petersdoms: Santo Campo Teutonico.
Nach 20 
		Minuten im Rappelbus laufe ich zusammen mit der deutschen Schwester, die 
		während einer Tagung ihrer Gemeinschaft in Rom das Sekretariat betreut 
		und jetzt dienstfrei hat, am Tiber entlang, wobei die Ordensfrau ein 
		Tempo vorlegt, das einem Sitzmenschen wie mir den Atem raubt. Sie 
		ignoriert zu meiner Enttäuschung das Straßencafé vor dem Petersplatz, wo 
		ich in vorbeihuschenden Gedanken eine kalte Cola zische. Vor dem Dom 
		trennen wir uns, und ich rufe Prälat 
		Siegwart J. Neuhaus im Campo Santo 
		an, der zum Kevelaerer
		Priesterhaus und zu
		Goldschmied-Familie Polders 
		in freundschaftlicheer Beziehung steht. 
		
		Der kleine Friedhof liegt wie ein 
		mediterraner Hofgarten, beschattet von Palmendächern, zwischen Häusern 
		und Mauern. Das eiserne Eingangstor steht offen, aber zunächst wollen 
		zwei Schweizer Gardisten und anschließend zwei Sicherheitsbeamte wissen, 
		wohin ich will, denn der Campo liegt im bewachten Innenbereich des 
		Vatikan. 
		
		In der Mitte erhebt sich die Ebene mit den Erdgräbern etwa einen Meter 
		hoch, abgestützt von Steinwällen. Schmale Treppenstufen führen zu dem 
		erhabenen Gräberfeld, dort wo auch der deutsche Dichter Stefan Andres 
		beerdigt ist. Frische Blumen, uralte Bäume, gepflegte Sträucher 
		schmücken die Gruften. Die Tafeln, Kreuze und Denkmale erzählen von 
		Menschen aus zwei, drei Jahrhunderten. In dem viereckigen „Rund“-Gang um 
		die Erdgräber ist es kaum möglich, nicht auf Grabplatten zu treten, so 
		dicht liegen sie. 
		
		An den Außenwänden des Friedhofs, teils aus Hausfassaden, teils aus 
		Begrenzungsmauern gebildet, schlagen eingelassene Reliefs und 
		Erinnerungsplatten ein Buch der Geschichte auf. Die meisten Menschen, an 
		die hier erinnert wird, sind deutschsprachige Pilger, die in der 
		Heiligen Stadt gestorben sind. Früher kamen Überführungen in die 
		Heimatländer schon wegen der langen Reise kaum in Betracht.
		
		Beerdigt wird hier - innerhalb 36 Stunden - nach wie vor. Heute, da 
		Klimatechnik und schnelle Transportmittel auch weite Überführungen 
		erlauben, ist für ein Begräbnis in der überaus knappen Erde des Campo 
		Santo die innige Beziehung des Verstorbenen zur Kirche und zu ihrem 
		Oberhaupt ausschlaggebend.
		
		An den Wänden des Außengangs des Campo sind die Kreuzwegstationen 
		Christi auf Kacheln gemalt. Ein junger Mann geht langsam den Weg nach, 
		verneigt sich an jeder Station und verweilt im Gebet.
		
		Informationstafel für den 
		Campo Santo Teutonico.
		>
		Waal, Anton Maria de
		Kevelaer-Förderer im Vatikan
		>
		Siegwart Neuhaus
		Prälat und Kevelaer-Freund in Rom
		>
		Michael Knegten 
		Hauslehrer aus Wetten, begraben auf dem Santo Campo
| Campo Santo Teutonico Textstellen in der Kevelaerer Enzyklopädie: | 
| | Joseph van Ackeren | Gaesdonck | Michael Knegten | Siegwart Neuhaus | Anton Maria de Waal | | 
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