Südumgehung 
		OW 1
		►
		Beantragt am 1955, Baubeginn 1. Teil 1999
		
		1955
		• Die Stadt beantragt eine Umgehungsstraße, um „die von Pilgern stark 
		besuchte Innenstadt vom Durchgangsverkehr zu entlasten“.
		
		
		
1960
		• Amtsbaurat 
Peter Heynen 
		(Bild): Das Projekt südliche Umgehung stehe im 10-Jahres-Programm des 
		Landes. Es werde voraussichtlich innerhalb der folgenden acht Jahre in 
		Angriff genommen.
		
		
1972
		• Der Flächennutzungsplan enthält neben einer zweiten Niersbrücke und 
		der OW 1 eine Nordwest-Umgehung für die Ortschaft Winnekendonk.
		
		
1978
		• Verlauf der OW 1 wird festgelegt.
		
		
1979
		• Bewohner von Winnekendonk und Schravelen wehren sich vehement gegen 
		den Plan, unabhängig von der OW 1 zur Entlastung der Rheinstraße die 
		Lindenstraße zu verlängern und über eine neue Niersbrücke an die K 13 
		anzubinden. Hauptargument gegen die zweite Niersbrücke (verlängerte 
		Lindenstraße): Mit der OW 1 höre die Überbeanspruchung der Rheinstraße 
		schlagartig auf, dadurch würden die Lindenstraßen-Verlängerung und die 
		zweite Niersbrücke überflüssig. Es heißt: 1981 könne die OW 1 fertig 
		sein. 
		• In Winnekendonk protestieren 280 Bürger schriftlich gegen die zweite 
		Niersbrücke. „Diese Brücke“, warnt Ortsvorsteher Hansgerd Kronenberg, 
		„ist ernst und bedrohlich für das Leben in unserem Dorf.“ Die Gegner 
		befürchten, dass über die neue Brücke mit gut ausgebauter Anbindung 
		Verkehr auf die Landstraße nach Winnekendonk geleitet und sie damit zum 
		Zubringer für den geplanten Autobahnanschluss Sonsbeck werden würde.
		
		
		
1980
		• Verlauf der OW 1 wird vom zuständigen Minister genehmigt. 
		• Die CDU versichert, dass die „zweite Niersbrücke“ frühestens gebaut 
		werde, wenn die OW 1 fertig sei und Erfahrenswerte über die neue 
		Verkehrsentwicklung vorlägen. Beide Straßenprojekte hätten nichts 
		miteinander zu tun.
		
		
1981
		• Erster Vorentwurf für die OW 1 liegt vor .
		
		
1984
		

• 
		Die Stadt weist das Landesstraßenbauamt nochmal auf die Notwendigkeit 
		der OW 1 hin. Bauamtsleiter 
Edgar 
		Zappe (Foto rechts) schreibt
		
Ortsvorsteher Kronenberg
		(Foto links): Alle bisher genannten Termine (Vorentwurf der OW 
		1 bis Mitte 1982, Bauentwurf bis Mitte 1983) seien eingehalten. „Der 
		fertige Bauentwurf liegt inzwischen zur Genehmigung vor.“ Nun würden 
		Planfeststellungsverfahren und Landankauf für die Trasse erfolgen. „Es 
		wird, wenn keine größeren Schwierigkeiten auftreten, mit der Baureife 
		für 1987 gerechnet.“ Der Bau der OW 1 sei für 1988 bis 1993 vorgesehen.
		
		• Der umstrittene Bebauungsplan Schravelen (Zweite Niersbrücke) wird 
		offengelegt. 
		• Der Rat stimmt mit Mehrheit der zweiten Niersbrücke zu und spricht 
		sich nachdrücklich für den Bau der OW 1 aus. Sie würde Entlastung für 
		alle, auch für Winnekendonk, bringen. 
		• Die Gegner der zweiten Niersbrücke strengen ein 
		Normenkontrollverfahren an. 
		
		
1985
		• Eröffnung des Autobahnteilstücks Kamp-Lintfort Richtung Moers. 
		• In Kevelaer-Süd werden bereits Lärmschutzwälle für die künftige OW 1 
		angelegt. 
		• Die FDP lehne die zweite Niersbrücke ab, erklärt ihr Sprecher Klaus 
		Sadowski. Nur die OW 1 bringe Entlastung.
		
		
1986
		• DDer landschaftspflegerische Begleitplan für die OW 1 liegt vor. 
		• Die Einstellung der Flurbereinigungsverfahren droht; die Stadt 
		befürchtet, dass dann die OW 1 nicht mehr gebaut werde. 
		• NRW-Städtebauminister Dr. Christoph Zöpel (SPD) erklärt bei seinem 
		Besuch in Kevelaer, die OW 1-Pläne seien „völlig indiskutabel“ und die 
		Straße überflüssig. 
		• In einer konzertierten Aktion tüfteln die Fraktionen eine neue Trasse 
		aus, die vorhandene Straßen stärker nutzt als die bisherige. 
		• Der Stadtrat spricht sich dafür aus, dass die OW 1, die an 
		Winnekendonk vorbei zur Autobahn führen soll, in den 
		Landesstraßenbedarfsplan aufgenommen werden soll. Ein entsprechender 
		Antrag geht sofort an das zuständige Ministerium.
		
		
1987
		• Die CDU-Fraktion hält an der zweiten Niersbrücke fest. Diese 
		Verbindung zwischen Stadt und künftiger Autobahnauffahrt Kervenheim 
		müsse gebaut werden. Über einen neuen Generalverkehrsplan müsse die 
		große Richtung für die künftige Straßenpolitik festgelegt werden. 
		• Die Grünen lenken ein: Ohne die zweite Niersbrücke sei das 
		Verkehrsproblem in der Stadt nicht zu lösen. 
		• Das zweite Herzstück der großen Verkehrslösung, die OW 1, sieht Hannes 
		Selders (CDU) „zum Greifen nahe“, seit sich Düsseldorf aus anderen 
		Motiven (nämlich wegen der geplanten Sonderdeponie Wemb) auf einmal 
		wieder positiv zur OW 1 äußere.
		

• 
Hannes Selders 
		(Bild) im 
		Rat: „Neben der OW 1 ist es unserer Meinung nach erforderlich, einen 
		weiteren Übergang über die Niers zu schaffen, um die unerträglichen 
		Verkehrsverhältnisse auf der Innenstadtachse 
		Rhein-/Bahn-/Markt-/Twistedener Straße abzumildern. Daneben muss 
		überlegt werden, wie künftig die Ortsdurchfahrt Winnekendonk entlastet 
		werden kann. Nicht vergessen sollten wir auch die dringend erforderliche 
		Westumgehung für Twisteden“.
		
		
1988
		• Stadtdirektor 
Heinz Paal räumt 
		ein: „Für Twisteden wird es keine Ortsumgehung geben.“ Das Land NRW 
		trage die Planung, die Bund und Stadtgemeinde erarbeitet haben, nicht 
		mit. Der Bau der OW 1 sei, obwohl in Dringlichkeitsstufe 1 wieder 
		aufgenommen, immer noch nicht in Sicht.
		
		
1989
		• Eine für März angekündigte Entscheidung im Normenkontrollverfahren um 
		die zweite Niersbrücke, das seit 1984 läuft, wird vom Verwaltungsgericht 
		vertagt. 
		• Anlieger der Bahn-/Rheinstraße verstärken ihren Druck auf Rat und 
		Verwaltung, die Lärmbelästigung endlich zu mildern. Sie wollen sich aus 
		Protest nicht an der anstehenden Europawahl beteiligen. Die SPD stellt 
		ihre Bedenken gegen einen zweiten Niersübergang wegen der sonst 
		aussichtslosen Situation zurück: Im Bereich Schravelsche Bur, wo nach 
		bisherigen Planvorstellungen eine Kreuzung entstehen soll, müsse 
		allerdings die Verbindungsstraße zwischen der verlängerten Lindenstraße 
		und der nach Winnekendonk führenden Landstraße kreuzungsfrei gehalten 
		werden. Mit den SPD-Stimmen besteht nunmehr eine sichere Mehrheit im 
		Stadtrat für eine zweite Niersbrücke. 
		

• Stadtdirektor Paal
		
(Bild): Die Verwaltung habe deswegen auf „gravierende 
		Verkehrs-beruhigungsmaßnahmen“ im Bereich der Ortsdurchfahrt 
		Winnekendonk verzichtet, weil die OW 1 nun doch nicht in den Sternen 
		stehe. Die OW 1 werde den größten Teil des zur Autobahn strebenden 
		Verkehrs aufgrund ihrer Schnelligkeit vom Dorf abziehen. 
		• Das Oberverwaltungsgericht Münster erklärt im Normenkontrollverfahren 
		den Schravelener Bebauungsplan zweite Niersbrücke für null und nichtig. 
		Stadtdirektor Paal will keinen neuen Bebauungsplan auflegen: „Wir warten 
		die Ergebnisse des Verkehrsentwicklungsplans ab“. 
		• Georg Pelka vom rheinischen Landesstraßenbauamt stellt dem Stadtrat in 
		Aussicht, dass die OW 1 in ihrem westlichen Bereich, von der Wember 
		Straße bis zur Walbecker Straße (B 9), schon einmal gebaut werden könne.
		
		
1990
		• Stadtdirektor Paal: Die OW 1 sei zumindestens zu einem Teil in 
		greifbare Nähe gerückt. Der erste Abschnitt von Wember Straße bis B 9 
		gehe in naher Zukunft in die Planfeststellung. 
		• Der Verkehrsentwicklungsplan des Büros Dr. Baier setzt neue Akzente. 
		Die umstrittene zweite Niersbrücke bringe keine Besserung. Das 
		verkehrliche Chaos in der City sei zum allergrößten Teil hausgemacht. 
		Die Innenstadt und ihre innerörtlichen Zuwege - dazu zählt Baier auch 
		Rhein- und Bahnstraße - müsse mit verkehrs-bremsenden Schikanen 
		umgerüstet werden. Mit dem Fahrrad oder zu Fuß zum Stadtkern 
		vorzustoßen, müsse künftig leichter, schneller und angenehmer sein als 
		die Schleichfahrt im Stopp-and-Go-Verkehr auf vier Rädern. Die OW 1 
		müsse sofort in Angriff genommen werden.
		
		
		
1991
		• Unerwünschte Schützenhilfe aus Weeze: Nach einem Gutachten, von der 
		Gemeinde Weeze bestellt, soll die OW 1 den Schwerlastverkehr eines
		
Frachtflughafens aufnehmen. 
		MdB 
Ronald Pofalla (Bild): Im 
		Zusammenhang mit dem Frachtflughafen Laarbruch sei endlich auch mit dem 
		Bau der OW 1 zu rechnen, weil sie als Verbindung für den pendelnden 
		Lkw-Verkehr gebraucht werde.
		
		
1992
		• Der landschaftspflegerische Begleitplan für die OW 1 wird genehmigt.
		
		• Paal: In drei Jahren sei mit dem Baubeginn zu rechnen. Im Gefolge der 
		OW 1 könne die Rheinstraße abgebunden und zu einer Wohn-/Geschäftsstraße 
		mit neuer Qualität umgestaltet werden. Wenn die Achse Rhein-/Bahnstraße 
		entlastet und für Durchgangsverkehr gesperrt werde, könne der Traum von 
		einem verkehrsberuhigten Zentrum von der Post bis zum alten Rathaus, von 
		der Amsterdamer Straße bis zum Krankenhaus verwirklicht werden.
		
		
1993
		• Das Planfeststellungsverfahren für die OW 1 wird eingeleitet. 
		• Die Gelderner Straße soll überführt werden durch Brücke für die OW 1.
		
		

• Der Kreis Kleve verlangt, Flächen im Bereich der Niersniederung 
		nördlich Wetten und der Fleuthniederung zwischen Winnekendonk und 
		Kapellen als Naturschutzgebiet auszuweisen. Damit wäre die Südumgehung, 
		die zwangsläufig auf ihrem Weg von der B 9 zur Autobahn Sonsbeck diese 
		Gebiete berühren muss, gestorben. Im Rathaus reagiert man mit Bestürzung 
		über die Forderung. 
		• Oberkreisdirektor 
Rudolf 
		Kersting (Bild) antwortet, dass der Landesentwicklungsplan III nichts mit 
		der Straßenplanung zu tun habe. Es sei völlig klar, dass außer 
		Biotopvernetzung andere Nutzungen grundsätzlich möglich bleiben. Der 
		Kreis torpediere die OW 1 nicht und stehe weiterhin zu dem Projekt.
		
		
1995
		• Die Interessengemeinschaft OW I erklärt, viele Bürger seien gegen den 
		innerstädtischen Verlauf der geplanten OW 1. Mit 745 Unterschriften 
		interveniert die Gruppe - repräsentiert von Anton Ripkens, Christian 
		Gossens und Karl Renard - bei der Bezirksregierung. 
		
		Protestschilder gegen den geplanten Verlauf der OW 1 (1995).
		
		• Stadtdirektor Paal: Der erste, innerstädtische Teil der OW 1 sei Teil 
		des Landesstraßenausbauplanes. Das Landesstraßenbaugesetz werde 1998 
		fortgeschrieben. Wenn der zweite Teil dort hineinkommen wolle, müsse die 
		Planung des zweiten Abschnitts bis 1996 abgeschlossen sein. „Sonst 
		kommen wir frühestens im Jahr 2003 hinein“. Das Gesetz werde nur alle 
		fünf Jahre fortgeschrieben. Paal befürchtet, dass die OW 1 um zehn Jahre 
		zurückgeworfen werde, falls man die beschlossene Trasse für den ersten 
		Teil wieder ändere. 
		• Die Interessengemeinschaft OW 1, die eine stadtfernere Trasse für den 
		ersten Teil der Südumgehung wünscht, kann nicht mit der Unterstützung 
		durch Rat und Verwaltung rechnen. Auf einer Bürgerversammlung im 
		Bühnenhaus warnen die Sprecher aller Fraktionen davor, jetzt im 
		laufenden Planfeststellungsverfahren für das erste Teilstück an der 
		Trasse herumzudoktern. Das werde eine Zeitverschiebung von mehr als 
		zwölf Jahren, wenn nicht sogar das endgültige Aus bedeuten. 
		

Was niemand 
		anspricht oder sieht: Die OW 1 soll unmittelbar am geplanten Kurzentrum 
		vorbeiführen. - 
Dr. Helmut 
		Linssen (Bild) bemüht sich um einen Kompromiss für die Trasse und kommt 
		nach Verhandlungen in Düsseldorf zu dem Schluss: Den Wünschen der 
		Interessen-gemeinschaft nach Verlegung der Trasse könne nicht 
		entsprochen werden.
		
		
1996
		• Das Planfeststellungsverfahren für die OW 1 wird beschlossen. 
		• Für den - wichtigeren - zweiten Teil bis zur Autobahn werden vier 
		Varianten diskutiert. Keine ist „optimal“, wie das 
		Umweltverträglichkeitsgutachten ergeben hat. 
		
		
1997
		• Die Verwaltung in Kevelaer rechnet jeden Tag mit dem 
		Planfeststellungsbeschluss für die OW 1, erster Teil. Der zweite Teil 
		wird in die höchste Reserve-Stufe des Landesstraßenbedarfsplans gehoben. 
		Dies bedeutet, dass von 1998 bis 2002 geplant werden soll. Aber es gibt 
		eine interne Vereinbarung zwischen den Koalitionsparteien im Land, SPD 
		und Grünen. Sie besagt, dass die Grünen der Anhebung im Bedarfsplan nur 
		zustimmen, wenn nach einer neuen Alternative für die OW 1 gesucht wird. 
		Im Kevelaerer Planungsausschuss wird gegen die Grünen schweres Geschütz 
		aufgefahren: Ihr Vorstoß, nach 40 Jahren Planungs-Hickhack für die OW 1 
		eine neue Trasse auf Tauglichkeit zu testen, werde das ganze Verfahren 
		um zehn bis 15 Jahre verzögern. 
		• Der Rat verabschiedet eine Resolution, den ersten Abschnitt 
		„unverzüglich zu realisieren“ und ohne Zeitverzug Teil 2 zu planen, 
		„damit die Bewohner der Stadtmitte von Kevelaer und des Ortskerns von 
		Winnekendonk von den unerträglichen Belastungen durch den Straßenverkehr 
		endlich befreit werden“.
		• Die Grünen regen eine Klausurtagung an, um im Zusammenhang mit der 
		geplanten OW 1 die Kevelaerer Verkehrsprobleme zu besprechen, was der 
		Rat aber ablehnt. 
		• Ein runder Tisch, an dem Kevelaerer Politiker sowie Vertreter der 
		Verwaltung, der Bauamtskommission und des Landschaftsverbands 
		teilnehmen, kommt zu dem Ergebnis: Eine Nordumgehung für Kevelaer, wie 
		von den Grünen angeregt, bringe keine Entlastung für Winnekendonk und 
		die City. 
		• Der Straßenausschuss des Landschaftsverbands folgt dem Antrag von SPD 
		und Grünen, mit dem Bau der OW 1 im ersten Abschnitt erst zu beginnen, 
		wenn die Umweltverträglichkeit für den zweiten Abschnitt festgestellt 
		ist. 
		• Der Stadtrat bekräftigt seine Resolution und fordert unverzüglichen 
		Bau des planfestgestellten ersten Bauabschnitts.
		
		
		
1998
		• Die Bauamtskommission Wesel bekommt vom Land nur 1,2 Millionen Mark 
		für den gesamten Kreis Kleve zugeteilt. Die OW 1 aber kostet insgesamt 
		86 Millionen. 
Karl-Heinz 
		Kandolf (
Bild, Grüne): Damit sei die OW 1 schon aus finanziellen Gründen 
		gestorben. Kandolf verlangt, dass nun kurzfristig Alternativen geplant 
		werden. „Wer weiter an der OW 1 als Lösung aller Verkehrsprobleme 
		Kevelaers festhält, hat die Zeichen der Zeit verkannt.“ 
		• Wirtschaftsminister Wolfgang Clement antwortet MdL Helmut Linssen: 
		Eine zeitliche Verzögerung des Baubeginns sei nicht zu erwarten. 
		• Mit über 400 Unterschriften wird ein Bürgerantrag untermauert, die 
		Rheinstraße zwischen B 9 und Niersbrücke sowie die Ortsdurchfahrt 
		Winnekendonk für den Lkw-Verkehr zu sperren. Der von Josefine und Ditmar 
		Schädel unterzeichnete Bürgerantrag fordert zudem, dass der zweite 
		Teilabschnitt der OW 1 „unverzüglich weitergeplant und direkt im 
		Anschluss an die Fertigstellung des ersten Teilabschnitts realisiert“ 
		wird. Der erste Abschnitt (von etwa „Hüls“ bis B 9) bringe keine 
		Abhilfe. 
		• Aufträge für Versorgungsleitungen der OW 1 werden vergeben. Damit 
		steht fest: Die OW 1, erster Teil, wird gebaut.
		
		
1999
		• Im Juni - 43 Jahre nach Antragstellung - erfolgt der erste Spatenstich 
		für die OW 1.
		
		
2000
		• Rat und Verwaltung sind sich einig: Erst mit dem zweiten Abschnitt, 
		der eine direkte 7,4 km lange Verbindung von dem Brückenbauwerk an der B 
		9 bis zur A 57 sowie eine Ortsumgehung für die vom Durchgangsverkehr 
		stark belastete Ortschaft Winneken-donk vorsieht, werde durchgreifende 
		Besserung erreicht. Der Rat fordert den Ausschuss für Straßen- und 
		Verkehrswesen der Landschaftsversammlung Rheinland auf, die 
		Planungssperre für den zweiten Abschnitt aufzuheben. 
		

• 
Peter Hohl aus Kevelaer 
		(
Bild, Sprecher der CDU-Fraktion in der Bauamtskommission des Rheinischen 
		Straßenbauamts Wesel) macht Hoffnung: „Endlich gibt es eine breite 
		Mehrheit für die Weiterplanung des zweiten Bauabschnitts mit den Stimmen 
		aus CDU, SPD und FDP, aber ohne die Grünen.“ Damit komme nach mehr als 
		zweijährigem Planungsstopp Bewegung hinein. 
		• Drei Monate danach klagt Hohl: „30,4 Millionen Mark wären für die 
		wichtigsten Ortsumgehungen erforderlich. Nur 15,9 stehen zur Verfügung“.
		
		• Die seit Jahren herrschende Ungewissheit, wo der zweite Abschnitt der 
		Umgehungs-straße OW 1 an Winnekendonk vorbeiführen soll - südlich oder 
		nördlich -, ist beendet. Der Landschaftsverband Rheinland teilt der 
		Stadt mit, dass sein zuständiger Ausschuss die Südvariante als Grundlage 
		der weiteren Planung beschlossen habe. Ein Verfahren für die 
		Linienführung sei, da bereits 1980 genehmigt, nicht erforderlich. 
		Stadtdirektor Paal: „Das Planfeststellungsverfahren kann mit erheblicher 
		Zeiteinsparung weitergeführt werden“. Experten schätzen: In (frühestens) 
		fünf Jahren - das wäre 2005 - könne mit dem Bau des zweiten Abschnitts 
		begonnen werden.
		
		
2002
		• Im Juni wird die OW 1 (L 486), erster Bauabschnitt, für den Verkehr 
		freigegeben. Nur eine Handvoll Kevelaerer wohnt der Eröffnung der 3,6 
		Kilometer langen Straße bei. Der erste Abschnitt hat 9,84 Millionen Euro 
		gekostet, davon 1,5 Millionen für den Grunderwerb. Ministerialrat 
		Wilhelm Kolks vom Verkehrsministerium, der die Grüße von Minister Ernst 
		Schwanhold überbringt, sagt: „Wir wollen Straßen bauen, an denen die 
		Menschen Spaß haben. Sie müssen vor Ort den notwendigen Konsens 
		herstellen.“ Geld fließe in Projekte, die gewünscht seien, nicht in 
		solche, die in einer Protestflut untergingen. 
		
		
2004
		• Die Interessengemeinschaft OW 1, die sich inzwischen „pro OW1“ nennt, 
		fordert mit Nachdruck den Bau des zweiten Abschnitts, ohne den der erste 
		sinnlos sei. Sie hält Kontakt zu MdL Linssen, der die Gruppe informiert: 
		„Die OW 1 hat eine ganz entscheidende Zubringerfunktion. Sie steht im 
		Landesstraßenbedarfsplan nach wie vor in der 1. Planungsreserve und es 
		ist Absicht auch des Verkehrsministeriums, das 
		Planfeststellungsverfahren zügig durchzuführen“. 
		• Im Rat wird der Bericht der Unfallkommission beraten: An den 
		Kreuzungen der OW 1 haben sich mehrere schwere Unfälle, auch mit 
		Todesopfern, ereignet. Kreisverkehre werden vom Straßenbaulastträger in 
		Aussicht gestellt, als Übergangslösungen sollen Schwellen und Ampeln 
		eingerichtet werden.
		
		
2005
		• MdL Linssen schreibt der Interessengemeinschaft „Pro OW 1“: Das 
		Verfahren für den zweiten Straßenabschnitt verzögere sich weiterhin, 
		weil aufgrund einer neuen EU-Richtlinie über die Dauer einer 
		Vegetationsperiode untersucht werden müsse, ob besonders geschützte und 
		streng geschützte Tierarten im betreffenden Gebiet angesiedelt seien. 
		Das Planfeststellungsverfahren werde voraussichtlich im Sommer 2006 
		eingeleitet und der Planfeststellungsbeschluss Anfang 2008 gefasst. Als 
		voraussichtlichen Termin für einen Baubeginn des zweiten Abschnitts der 
		OW 1 peile der Landesbetrieb Straßenbau das Jahr 2008/2009 an.
		
		
2006
		• Die Integrierte Gesamtverkehrsplanung NRW bewertet sämtliche 
		Straßenbaumaßnahmen des Landes neu und weist ihnen im Konzert aller 
		Trassen einen Stellenwert zu. Die OW 1, 2. Teil, landet weit hinten. Die 
		IGVP spricht von „ausgeprägter Konflikthäufung im Wirkungsbereich 
		Umwelt“ und erklärt: Daher sei „die Suche nach Alternativen 
		erforderlich“. 
		• Hannes Selders erklärt im Rat: Der Verkehrsausschuss des Regionalrats 
		wolle die OWI wieder auf die erste Stufe heben, dort an 11. Position. 
		Nun sei die Landespolitik gefordert. Die Grünen im Regionalrat hätten 
		die OW 1 ganz streichen wollen. Die Grünen im Stadtrat beteuern, hinter 
		dem Projekt zu stehen. 
		• Hannes Selders: Die neue, schlechtere Platzierung der OW 1 in Stufe II 
		bedeute: Vor 2015/16, der nächsten Fortschreibung des Gesetzes, passiere 
		mit dem zweiten Teil der OW 1 nichts. 
		• Nach einer Neubewertung: Die Planung für den zweiten Bauabschnitt der 
		OW1 steht in der Liste der integrierten Gesamtverkehrsplanung (IGVP) des 
		Landes wieder auf Stufe I. Die Straßen der Stufe 1 sollen - falls Geld 
		vorhanden - bis zum Jahr 2015 realisiert werden. Die CDU Kevelaer dankt 
		besonders Hannes Selders, der als Regionalratsabgeordneter mit seiner 
		Initiative im Regionalrat Erfolg gehabt habe. In einem KB-Kommentar 
		heißt es: „Wir sollten die OW 1 'Hannes-Selders-Straße' nennen, denn 
		wenn sie nun doch noch zum Zuge kommt, dürfen wir uns besonders bei dem 
		Mann auf Hüdderath bedanken“. 
		• Weitere schwere und schwerste Unfälle an der OW 1 - doch aus 
		Kostengründen will der Landesbetrieb Straßenbau an der Kreuzung der OW 1 
		mit der Walbecker Straße keinen Kreisverkehr, sondern nur eine 
		Ampelanlage installieren.
		
		
2007
		• Der Stadtrat verabschiedet zum Ausbau der Südumgehung OW 1 auf Antrag 
		der CDU eine weitere Resolution. Hierbei betont er die Bedeutung der 
		Straße für Winnekendonk und für die Anbindung des Airports Weeze. 
		• Die Wettener Bevölkerung protestiert gegen die geplante Abgrabung 
		nördlich der Ortschaft, aber der Stadtrat billigt das Kiesprojekt, um 
		den Bau der OW 1 nicht zu gefährden. „Wir wollen nichts tun, das dem OW 
		1-Ausbau entgegensteht“, begründet CDU-Fraktionsvorsitzender Hansgerd 
		Kronenberg das Stimmverhalten der CDU. Aus den gleichen Gründen stimmen 
		auch KBV, SPD und FDP zu, während die Grünen ablehnen. Allgemein wird 
		zwischen Auskiesung und OW 1 ein „Junktim“ beklagt: Die Stadt sei bei 
		der OW 1-Planung auf das Wohlwollen des Grundbesitzers (Familie Loe, 
		Schloss Wissen) angewiesen. 
		• Die Interessengemeinschaft „pro-OW1“ wird von Finanzminister Linssen 
		informiert, dass die OW1 nunmehr im Landesstraßenausbauplan vorgesehen 
		sei. Damit sei die Realisierung der Umgehungsstraße ein weiteres 
		Stückchen vorangebracht. Anfang 2008 könne das 
		Planfeststellungsverfahren beginnen (Dauer: zweieinhalb Jahre). 2010 
		könne mit dem Bau der Straße begonnen werden.
		
		
2009
		• Anlieger der Rheinstraße beantragen die Berechnung der Lärmbelastung 
		durch den Landesbetrieb Straßenbau. 
		• Der Landesbetrieb Straßenbau NRW teilt den Anliegern mit, vor 2012 sei 
		nicht mit dem Baubeginn zu rechnen. 
		• Eine Delegation aus Kevelaer erfährt Ende des Jahres bei einem 
		Gespräch mit Verkehrsminister Lutz Lienenkämper, dass das Verfahren für 
		den Bau der Kevelaerer Ortsumgehung beginnen könne [Teilnehmer: Minister 
		Lutz Lienenkämper, Ratsherr Thomas Selders,
		
Hans Boers und Ditmar Schädel von 
		"Pro OW 1", Beigeordneter 
Marc 
		Buchholz, Fachbereichsleiter Ludger Holla, Ministerialdirigent 
		Ekhart Maatz]. Der Landesbetrieb Straßenbau Wesel habe die Unterlagen 
		des Planfeststellungsverfahrens an die Bezirksregierung geschickt. Damit 
		könne dieses Verfahren nun beginnen. Im Frühjahr 2010 werde 
		voraussichtlich die Offenlage erfolgen. Bis zum Abschluss des Verfahrens 
		werde voraussichtlich das Jahr 2012 anbrechen.
		
		
2010
		• Das Planfeststellungsverfahren wird eingeleitet. Die Stadt nimmt 
		Stellung. Die Offenlage erfolgt im Frühjahr.
		
		
2012
		• Der Baubeginn der OW 1, zweiter Teil, ist so fern wie schon vor zehn 
		Jahren.
		
		
2015
		• Vor dem Hintergrund des Landesstraßenbauprogramms 2015 fragt die 
		CDU-Landtagsabgeordnete Margret Voßeler im Januar die Landesregierung 
		nach den Erfolgsaussichten für einen OW 1-Bau. Die Antwort: „Der 
		Abschluss des Planfeststellungsverfahrens ist abzuwarten.“
		• Der Erstantrag jährt sich im September zum 60. Mal.
		
		