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Pfarrer der Evangelischen Kirchengemeinde Kevelaer | * 1948
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1977 
		trat Volker Raettig als 29-jähriger Pfarrer die Nachfolge von Günter 
		Voigt als Leiter der
		
		Evangelischen 
		Kirchengemeinde Kevelaer an. Der junge Pfarrer, der selbst kein 
		Blatt vor den Mund nahm, stand Ende 1980 dem damaligen Leiter der 
		Lokalredaktion Geldern der "Rheinischen Post", Martin Willing, der
		
		fristlos beurlaubt worden war, in 
		einer Predigt am dritten Adventssonntag zur Seite: 
"Ich möchte mir so gerne 
		den Mund verbrennen - und habe doch Angst davor. Denn den Mund 
		verbrennen - das schmerzt.
		Der Chefredakteur der Lokalredaktion der Rheinischen Post ist ein 
		Beispiel dafür. Seine Beiträge waren kritisch, waren offen und ehrlich, 
		waren mutig. Strahlten eine heilsame Unruhe aus. Er war es, der die 
		Rubrik 'Die gute Nachricht' einführte; Er war es, der endlich den Mut 
		hatte zu sagen, beim Namen zu nennen, was da eigentlich gemacht wird mit 
		unserer Jugend - bei Miß-Wahlen am Niederrhein. Wie Menschen zu Objekten 
		degradiert werden, zu Lust-Objekten im Rahmen einer Fleischbeschau.
		
		Erschütternd und peinlich zugleich waren viele der Leserbriefe; tiefend 
		von doppelter Moral! Martin Willing (- wenige Meter von hier wohnend -) 
		war auch den Anliegen unserer Gemeinde aufgeschlossen. Er mußte gehen, 
		wurde gefeuert. Ja, so geht es denen, die sich den Mund verbrennen. So 
		geht es den Rufern in der Wüste!"
		(…)
		
		Volker Raettig: mit 
		Engagement Evangelischer Pfarrer in Kevelaer (1989, 2.v.r.).
Volker 
		Raettig entwickelte sich in der Wallfahrtsstadt zu einer starken, 
		gehörten Stimme der Evangelischen Kirche. Als 1981 das neue Pfarrheim 
		der St.-Urbanus-Pfarrei in Winnekendonk eröffnet und gesegnet wurde, war 
		kein Vertreter der evangelischen Kirche eingeladen. Raettig kritisierte 
		öffentlich: Er lege wahrlich keinen Wert darauf, zur Prominenz zu 
		zählen, aber noch nicht einmal eingeladen worden zu sein, "... das zeigt 
		doch in erschreckender Weise, wie weit wir in Kevelaer noch entfernt 
		sind von einer aktiven und brüderlichen Zusammenarbeit der Kirchen.“
		
		
		
Seine 
		Beiträge in der KB-Rubrik "Bedenkliches" fielen öfter aus dem Rahmen.  
		Volker Raettig: 1992 bei der Einsegnung des 
		St.-Urbanus-Kindergartens Winnekendonk, hier mit Pfarrer 
		
		Heinrich 
		Kopowski.
1985 
		beispielsweise schrieb er den Kevelaerern ins Stammbuch: "Zeige mir, wie 
		du mit Fremden umgehst, und ich sage dir, was du für einen Glauben 
		hast!" Auch sein Grußwort zum
		
		Papstbesuch (1987) fiel eher 
		ungewöhnlich aus: "Lieber Bruder Woytila, ich wage es, Sie ganz einfach 
		anzureden. 'Heiliger Vater' zu sagen - Sie werden verstehen - das fällt 
		mir schwer." Und als 1991 wegen des Golfkriegs der Kevelaerer Karneval 
		und der Rosenmontagszug ausfielen, bestand Raettigs Beitrag für das 
		"Bedenkliche" nur aus einem Satz: "Krieg darf nach dem Willen Gottes 
		nicht sein." - 
		Regelmäßig sprach der Prediger auch das "Wort zum Sonntag" in der ARD - 
		im Jahr 1992 zum 25. Mal.
		
		Volker Raettig: Einsegnung 
		des evangelischen Jona-Kindergartens in Kevelaer (1992).
		
		Als der Pfarrer im Januar 1993 seine Frau Inge zu Grabe getragen hatte, 
		war auch für Volker Raettig der Zeitpunkt gekommen, den Kevelaerer 
		Lebensabschnitt zu beenden und eine neue Ausgabe anzugehen. Unter seiner 
		Amtsführung hatte die Kirchengemeinde ihr 30. Gründungsjahr gefeiert und 
		Großprojekte wie beispielsweise den Jona-Kindergarten verwirklicht.
		
		Volker Raettig wechselte zur Jahresmitte 1994 nach Langenfeld bei 
		Solingen. In Kevelaer wurde zunächst André van de Bruck sein Nachfolger.
		
		Volker Raettig: 
		Konfirmationsfeier 1993.
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